2019 war die Welt noch in Ordnung. Fantastilliarden junger Deutscher schwänzten freitags die Schule und demonstrierten auf unseren Straßen für die „Klimarettung“. Greta Thunberg und Luisa Neubauer wurden als Prophetinnen der neuen Klimareligion gefeiert. Die Grünen wurden bei der EU-Wahl mit 20,5 Prozent zweitstärkste Partei. Die Zukunft erschien leuchtend grün!
Dann kam 2020 und die Corona-Schikanen. Die massiven Einschränkungen der Bewegungsfreiheit, für die man gerade noch demonstriert hatte, wurden plötzlich Realität. Es stellte sich heraus, dass man zwar leicht im Schutz der wohlmeinenden Gemeinschaft ein Flug- und Autoverbot für andere fordern kann, aber wenn man dann selbst nicht mehr in den Urlaub reisen darf, ist es doch ziemlich öde.
Von oben verordnetes Schuleschwänzen erwies sich als deutlich weniger unterhaltsam, wenn man, statt einen Vormittag pro Woche mit Freunden in der Stadt abzuhängen, nun über Wochen oder gar Monate zu Hause festgehalten wurde und „illegale Kindergeburtstage“ oder sonstige Formen geselligen Beisammenseins von der Polizei aufgelöst wurden.
Für viele Kinder und Jugendliche waren die staatlich verordneten Corona-Schikanen der reinste Horror. Obwohl sie selbst durch eine Infektion kaum gefährdet waren, wurden sie eingesperrt, ihrer Kontakte beraubt, zu unnötigen medizinischen Maßnahmen genötigt und als Gefahr für ihre Angehörigen verleumdet.
Während in Schweden die Schulen während der „Pandemie“ nur 31 Tage ganz oder teilweise geschlossen wurden, waren es in Deutschland 183 Tage - effektiv fast ein ganzes Schuljahr.
Die Qualität des Fernunterrichts hing stark von der Motivation der Lehrer, Schüler und ihrer Eltern ab. Gerade Kinder aus bildungsfernen Familien werden diese Defizite vermutlich nie wieder aufholen können. Als die Kinder endlich zurück in die Schulen durften, mussten sie stundenlang unhygienische Masken tragen, wurden mit ständigen Tests gequält und später zu unnötigen, nebenwirkungsreichen Impfungen genötigt. Klassenfahrten, Schulfeiern und Auslandsaufenthalte waren über Jahre eingeschränkt.
Besonders schlimm war es, wenn man in dieser Zeit keinen Rückhalt in der Familie fand, sondern auch dort noch schikaniert wurde. Dabei liegt die Schuld nicht unbedingt bei den Eltern. Auch sie hatten unter den Corona-Schikanen am Arbeitsplatz zu leiden und waren oft mit der Organisation der Kinderbetreuung bei geschlossenen Kitas und Schulen überfordert. Besonders in den Familien, die schon vor den staatlichen Schikanen in problematischen Verhältnissen lebten, dürfte die Situation kaum erträglich gewesen sein, was nicht selten zu häuslicher Gewalt führte.
Natürlich ist „die Jugend“ keine homogene Masse und sie war es nie. Wie in allen kollektivistischen Systemen versuchte man auch in der DDR, das zu ändern - und scheiterte. Äußerlich wirkten wir mit unseren Pionierhalstüchern und später FDJ-Hemden schon recht homogen, besonders wenn wir einmal jährlich zum „Fest des Liedes und des Marsches“ im Gleichschritt um den Schulhof marschierten. Aber unsere individuellen Interessen, Träume und Zukunftserwartungen waren sehr unterschiedlich. Und selbst ohne „Westfernsehen“ wussten die meisten von uns, dass die Versprechungen einer blühenden sozialistischen Zukunft nichts wert waren.
In den 1980ern war der große Traum vom Sozialismus bereits ausgeträumt, es ging uns viel mehr um unsere ganz persönliche Lebenssituation. Die Aussichten dafür waren grau, eine bessere Alternative nicht erkennbar. Doch plötzlich änderte sich die Situation. Es fing mit ein paar vereinzelten Demonstranten in Leipzig an, schon bald wurden es immer mehr. Im Sommer 1989 ergriffen Zehntausende, meist junge motivierte Menschen die Flucht aus der sozialistischen Tristesse und brachten so - gemeinsam mit den unerschrockenen Demonstranten zu Hause - das System zum Einsturz.
Ähnlich disruptiv dürften die Corona-Schikanen bei vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu einem Umdenken geführt haben. Vorher lebte man recht zufrieden vor sich hin und lief brav bei den Klimademonstrationen und anderen kollektivistischen Aktionen mit, weil es eben dazugehörte. Doch während des staatlich verordneten Hausarrests hatte man ausreichend Zeit, darüber nachzudenken, was wirklich wichtig ist. Das Ergebnis war dann bei vielen weder das Wetter in 100 Jahren noch das ewige Büßen für die Schuld der Urgroßeltern, sondern die persönlichen Zukunftsaussichten. Und die sahen bei näherer Betrachtung ganz und gar nicht rosig aus.
Die junge Generation wurde nicht nur von den Corona-Schikanen besonders hart getroffen, sie muss auch all die anderen Folgen der desaströsen Politik der letzten 20 Jahren ausbaden: Staatsverschuldung, Deindustrialisierung, unkontrollierte Massenmigration, erodierende öffentliche Sicherheit, zerfallende Infrastruktur. Dazu kommen immer stärkere staatliche Bevormundung und demnächst womöglich noch ein Zwangsdienst für die Gesellschaft, die die aktuelle Misere mit ihrem Wahlverhalten und ihrer Passivität gegenüber verantwortungsloser Politik verschuldet hat.
Auch die heutige Jugend ist keine einheitliche Masse. Zu viele glauben nach wie vor an die grün-woke Ideologie und sind bei jeder Demonstration „gegen Rechts“ dabei. Aber es werden weniger, oft sieht man bei den organisierten Aufläufen im Vordergrund mehr „Omas gegen Rechts“ als Jugendliche. Andererseits ist es schon verlockend, immer die richtige „Haltung“ zu zeigen und dafür staatliche Fördergelder zu kassieren - insbesondere, wenn man sonst nichts kann. Doch auch dieses System wird an seine Grenzen stoßen, wenn das Geld anderer Leute ausgeht. Also sehr bald.
Die meisten jungen Leute haben - bei allen Unterschieden im Detail - ganz ähnliche Ziele wie auch wir in diesem Alter: eine erfüllende, gut bezahlte Arbeit, eine intakte Familie, ein eigenes Heim und eine nach individuellen Interessen selbst gestaltete Freizeit. Mit der heutigen ideologiegesteuerten, zunehmend realitätsfernen Politik wird es immer schwieriger, diese Träume in die Realität umzusetzen. Also ist es nur logisch, wenn sich junge Menschen immer mehr von der Politik abwenden, die sie ihrer Zukunftschancen beraubt und sie womöglich bald noch in einem sinnlosen Krieg verheizen will.
Die Folgen sind bereits sichtbar. So erreichten die Grünen, die die deutsche Politik in den letzten 25 Jahren maßgeblich beeinflussten, bei der EU-Wahl 2024 nur noch 11,9 Prozent der Stimmen (-8,6 Prozentpunkte). CDU/CSU, SPD und FDP blieben relativ konstant, Gewinner waren die bisher noch nicht durch Regierungspolitik kompromittierten Parteien AfD und BSW. Dabei hatte man doch noch zu Jahresbeginn mit der Correctiv-Lüge über angebliche Deportationspläne der AfD nochmals alle Kräfte im K(r)ampf gegen Rechts mobilisiert!
Besonders übel war der Einbruch der Grünen bei jungen Wählern. Bei der EU-Wahl 2019 wählten noch 34 Prozent der unter 25-Jährigen Grün, 2024 waren es nur noch 11 Prozent! Gleichzeitig stieg in dieser Altersgruppe der Anteil der AfD-Wähler von 5 auf 16 Prozent. Bei den Landtagswahlen 2024 waren die Ergebnisse in der Altersgruppe 18-24 Jahre noch deprimierender: in Thüringen 5 Prozent für die Grünen, 38 Prozent für die AfD, in Sachsen 5 Prozent Grüne, 31 Prozent AfD, in Brandenburg 6 Prozent Grüne, 31 Prozent AfD.
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Ich gestehe, bei meiner ersten Wahl in der Bundesrepublik 1990 auch die Grünen gewählt zu haben. Damals stand diese Partei für Pazifismus und Umweltschutz, heute gilt das schon lange nicht mehr. Die alten Grünen konnten noch die Funktionsweise eines Kernkraftwerkes erklären, die heutigen verstehen offenbar nicht einmal die Hauptsätze der Thermodynamik. Die Grünen-Minister Habeck, Baerbock und Paus scheinen einen Wettstreit um die größte Inkompetenz im Amt auszutragen - wobei sie in harter Konkurrenz zu ihren Kollegen in den SPD-Ministerien und im Kanzleramt stehen. Die ehemaligen Ikonen Greta und Luisa taugen nur noch für Fremdscham.
Die Grüne Jugend zeigt Auflösungserscheinungen, auch die Nachfolgerinnen Jakob Blasel und Jette Nietzard sind sich für keine Peinlichkeit zu schade.
Während den links-grün dominierten ÖRR und Mainstream-Medien die jungen Zuschauer und Leser davonlaufen, sammeln sich diese zunehmend bei den alternativen Medien auf der anderen Seite des politischen Spektrums. Einer der Vorreiter war Martin Sellner (Jahrgang 1989), Kopf der Identitären Bewegung Österreich, die mit originellen Aktionen ihren Protest gegen die illegale Massenmigration ausdrückte. Ihm folgten viele weitere interessante Persönlichkeiten. Inzwischen gilt in weiten Teilen der Jugend links-grün als spießig, rechts-libertär als cool.
Bei NIUS beweist Giovanna Winterfeldt (Jahrgang 1991) immer wieder, dass sie weit mehr ist als eine farbige Quotenfrau. Der junge rechte Blogger Niklas Lotz (Jahrgang 1999?) (Neverforgetniki) veröffentlichte 2019 ein eigenes Buch und erreicht heute mehr als 300.000 Abonnenten bei YouTube und 200.000 Follower auf X.
Besondere Aufmerksamkeit erlangte in den letzten Wochen Naomi Seibt (Jahrgang 2000), die mit ihren Beiträgen auf X die Aufmerksamkeit von Elon Musk höchstpersönlich auf die deutsche Politik allgemein und die Diffamierung und Ausgrenzung der AfD im Besonderen lenkte. Ihr ist es letztlich zu verdanken, dass wir alle am 9. Januar dem Dialog zwischen Elon Musk und Alice Weidel folgen dürfen - und die deutsche Medien- und Politiklandschaft vor Wut schäumt. Nicht zu Unrecht, denn dieser Dialog dürfte (nicht nur) bei vielen jungen Leuten die inszenierten Kandidatenrunden des ÖRR in den Schatten stellen.
So ist bereits jetzt absehbar, dass die Jugend bei der im Februar anstehenden Bundestagswahl erneut für eine große Enttäuschung bei den etablierten Parteien und Medien sorgen wird. Es ist selbst für unsere „Qualitätsmedien“ offensichtlich, dass junge Leute sich weder für einen zweckvergesslichen Politik-Rentner (66) mit „schlumpfigem Grinsen“ noch für einen verknöcherten BlackRock-Millionär (69) mit Angst vor der eigenen Courage begeistern können. Also setzen sie alle Hoffnung auf den nuschelnden Möchtegern-Philosophen und Frauenversteher mit Wuschelkopf und Dackelblick - aber der ist auch schon ganz schön in die Jahre gekommen (55) und zeigt optisch deutliche Abnutzungserscheinungen, vermutlich durch die stetige Überforderung im Amt.
Es hat schon mehr als einen Hauch von Ironie, dass der einzige Kanzlerkandidat mit den sprichwörtlichen „Eiern in der Hose“ eine lesbische Frau ist. Außerdem ist Alice Weidel mit 45 Jahren die jüngste Bewerberin im Feld. Mich würde es deshalb nicht wundern, wenn die AfD auch bei dieser Wahl zur stärksten Kraft bei jungen Wählern wird. Zwar kann man schlimmstenfalls nach rumänischem Vorbild die Wahlen annullieren, aber das ändert nichts daran, dass die grün-woke Ideologie am Ende ist.
Wenn eine Ideologie die Jugend verliert, dann hat sie verloren. Es war die Jugend, die die kommunistischen Revolutionen im 20. Jahrhundert vorangetrieben hat. Nach deren Scheitern wird es jetzt die Aufgabe der Jugend sein, die alten Kollektivisten aus ihren Machtpositionen zu vertreiben und erneut eine Wende einzuleiten, diesmal für Freiheit und Eigenverantwortung. Es begann in Argentinien, wo die Jugend dem umverteilenden Kollektivismus den Rücken kehrte und dem libertären Anarchokapitalisten Javier Milei zum Wahlsieg führte. In den USA und demnächst Kanada steht das Ende des linksgrünen Wokismus unmittelbar bevor und auch in Europa und Deutschland wird sich bald vieles ändern. Und ich freu mich drauf!
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Kommentar von Joly Joker
Der Vergleich Argentinien vs. Deutschland ist unredlich, weil die Ausgangssituation nicht vergleichbar ist. Dort hungert ein Teil der Bevölkerung und die Maßnahmen haben zusätzliche Menschen arbeitslos werden lassen. Darüber hinaus haben die in Argentinien wesentlich mehr Jugend als wir hier - und unsere Jugend ist gespalten in weiß-deutsche und migrantische Jugend. Beide Gruppen unterscheiden sich jedoch deutlich. Das wird in diesem Artikel nicht berücksichtigt.
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Kommentar von .TS.
Hm... und wie ist die Altersverteilung der Leser dieser Seite?
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Kommentar von Torsten Kandziora
Zu schön, um wahr zu werden. Sich gegenüber dem Wokistischen & Leftistischen Unwesen auf Erden zu stellen. Wenn es da mal nicht schon längst zu spät ist.
Wie mein alter Freund Teddy zu sagen pflegte: "Leftismus ist eine totalitäre Kraft. Ihre Anhänger werden, notfalls jede Technologie einsetzen, um alles unter ihre Kontrolle zu bringen. Sollte ihre Macht gefährdet sein, werden sie der Gesellschaft ihre "Lösungen" mit allen Mitteln aufzwingen."
Hoffen wir auf eine Jugend, die sich am Ende der Zeit dem zu erwehren weiß.