Vielleicht morgen in TAZ und BILD zu lesen: „Stuka-Tauben – Höckes geflügelte Elite im Tiefflugeinsatz für Nazideutschland!“

Wenn die rechten Tauben fliegen

von Toddn Kandziora (Kommentare: 4)

Toddn Kandzioras Wochenrückblick 46/2022© Quelle: Pixabay / geralt

Hauptsache, die Schlagzeile des Tages schadet dem ausgesuchten Feind und stärkt die "antifaschistische, freiheitlich-demokratische" Ukraine in ihrem "Befreiungskampf" gegen das absolut Böse.

Heute Morgen, als ich die Asche aus dem Ofen aus dem Haus brachte, es war kurz nach sechs Uhr in der Früh, rieselten über mir die ersten Schneeflocken hinweg. Na klasse. Das geht dann ja mal früh los in diesem Jahr. Und noch immer keine Kohlen im Schuppen. Die sind wichtig, sollten die Temperaturen bald unter Null fallen.

Doch es gibt keine Kohlen zu kaufen. Weder im Baumarkt oder im Discounter drei Dörfer weiter noch beim Händler. Wenn, dann wie im Internet zu Preisen, die glaubst du nicht. Zehn-Kilo-Pakete für 19,90 Euro bei Ebay. Ich mache keine Witze. Die habe ich noch im Frühjahr im Discounter für 2,98 Euro bekommen.

Zudem wird das Holz vor dem Haus knapp. Zu kaufen gibt es derzeit bei uns in der Region nur Nadelholz. Doch bei Fichte oder Kiefer kann ich beim Abbrennen zusehen und der Heizwert ist gering. Tja. An Hartholz ist schwer bis gar nicht zu kommen. Weder Buche, Eiche, nicht einmal mehr Birke. Sei denn, ich wäre bereit beziehungsweise in der finanziellen Lage, zu überteuerten Preisen einzukaufen.

Anderes Thema. Zum Beispiel Anschläge im eigenen Land. Geschehen ja jeden Tag. Damit meine ich keine tödlichen Messerangriffe, Vergewaltigungen oder Übergriffe gegen hier Geborene. Darüber zu schreiben macht einsam. Ich meine die wirklichen, die bösen Anschläge. Angriffe, die von Politik und Medien genutzt werden, um ihrer Agenda Treibstoff zu geben. Die von diesen gerne genutzt werden, um ihre Ziele zu erreichen. Und sollte es tage- bis wochenlang keine der bösen Angriffe geben, so wird von Medien und Politik beizeiten – sagen wir einmal – kreativ mit der Wahrheit verfahren.

Ihre Unterstützung zählt

Mit PayPal

Beginnen wir mit einer Zeitreise zu einem bösen Anschlag rechtsradikaler Judenhasser. Gehen wir zurück zum 5. Oktober dieses Jahres. Dem jüdischen Feiertag Jom Kippur, der 2022 auch in einer Synagoge in Hannover gefeiert wurde. Wo während des Gebetes ein Fenster zerstört und glücklicherweise niemand der Anwesenden verletzt wurde.

Während noch von Seiten der Polizei erklärt wurde, dass unklar ist, ob es sich tatsächlich um einen Anschlag handle, waren sich nicht nur der evangelische Landesbischof Ralf Meister und der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Hannovers, Michael Fürst, sicher: Es konnte sich nur um einen antisemitischen Anschlag handeln. Am nächsten Morgen, am 6. Oktober um 8:56 Uhr twitterte dann auch Katrin Göring-Eckardt:

„Anschlag auf das Fenster einer Synagoge in Hannover: Wieder ein Anschlag an #YomKippur. Die Synagoge in #Hannover wurde angegriffen. Es ist furchtbar immer wieder zu sehen, dass Jüdinnen und Juden hier nicht sicher sind. Meine Solidarität nach Hannover. Der Kampf gegen Antisemitismus und Judenhass ist Aufgabe für uns, jeden Tag!“

Auch die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages war sich da sicher. Es war ein Anschlag. Klar doch. Was sonst.

Gestern wurde von Staatsanwaltschaft und der Polizei Hannovers bekannt gegeben: Das Fenster der Synagoge ist zerbrochen, weil eine Taube gegen das Glas geflogen ist. So gehen wir weiter, denn beim Anschlag auf die Synagoge durch Höckes „Stuka-Taube“ gibt es nichts mehr zu sehen von einem weiteren Anschlag rechtsradikaler deutscher Rassisten.

Schauen wir auf ein altes reetgedecktes, ehemaliges Hotel in Groß Strömkendorf bei Wismar. Das Hotel war Unterkunft für 14 ukrainische Bewohner und ihre drei Betreuer und in der Nacht vom 19. zum 20. Oktober abgebrannt. Alle Bewohner konnten sich unverletzt aus dem Gebäude retten. Gut so. Nicht gut war, dass sofort von Seiten der Medien und Politik von einem Anschlag rechtsextremer Rassisten, von einem „Nazi-Anschlag“ gesprochen wurde.

Tags darauf besuchten sogleich Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) den Tatort, der ihnen offensichtlich sehr gelegen kam, um interessante politische Positionen zu verkünden.

Diese Woche stellte es sich nun heraus, dass für den Brandanschlag mutmaßlich ein „unpolitischer“ 32-jähriger Mann der Berufs- als auch Freiwilligen Feuerwehr verantwortlich sein soll. Dieser streitet jedoch bisher alle Vorwürfe ab.

So dürfen wir, was auch diesen Tiefpunkt sofortiger Berichterstattung und Erklärungsversuche seitens Medien und Politik angeht, gespannt sein, wie es die Medien der Bevölkerung im Nachhinein verkaufen werden. Hatten sich doch wieder die üblichen Unverdächtigen sogleich in den imaginären Lieblingsfeind von Rechts wie ein scharfgemachter, schlecht erzogener Pitbull verbissen.

Ach übrigens. Die Landes-CDU fordert nach der Festnahme des Feuerwehrmannes eine Entschuldigung der SPD-Co-Vorsitzenden Saskia Esken. Diese hatte nach dem Anschlag auf das Heim für ukrainische Flüchtlinge CDU-Chef Friedrich Merz indirekt eine Mitschuld zugewiesen. So sagte sie der „Rheinischen Post“ mit Verweis auf Merz: „Wer Kriegsflüchtlinge als Sozialtouristen verleumdet, der muss sich fragen lassen, welchen Anteil er hat an Hass und Hetze, die später in Gewalt mündet."

Da aller unguten Dinge drei sein sollen, machen wir einen Abstecher in den Südosten Polens, unweit der ukrainischen Grenze. Im dortigen kleinen polnischen Dörfchen Przewodów sind am Mittwoch dieser Woche zwei Menschen nach dem Einschlag mindestens einer Flugabwehrrakete vom Typ S-300 sowjetischer Bauart ums Leben gekommen.

„Sowjetischer Bauart“, das ist wichtig jetzt. Denn die Rakete wird auch von der ukrainischen Armee benutzt und wird sicher auch aus der Ukraine abgeschossen worden sein. Die S-300 hat eine maximale Reichweite von 150 Kilometer. Zu gering, um von der russischen Armee abgeschossen worden zu sein.

Einem großen Teil der deutschen Journaille scheinen Reichweiten oder militärische Fakten völlig wumpe zu sein. Hauptsache die Schlagzeile des Tages schadet dem ausgesuchten Feind und stärkt die "antifaschistische, freiheitlich-demokratische" Ukraine in ihrem "Befreiungskampf" gegen das absolut Böse. Damit das auch klappt, wird eben gelogen, dass sich die Raketen biegen.

So entstehen heute Schlagzeilen wie bei BILD, die am 16. November verkündet: „2 Tote! Putin feuert Rakete auf Polen“, oder bei der Frankfurter Allgemeine, die vermeldet: “Der ukrainische Präsident Selenskyj legt sich fest: Es seien russische Raketen gewesen, die Polen getroffen haben.“

Es ist nicht das erste Mal gewesen, dass BILD derartige Meldungen instrumentalisiert, um den Krieg gegen Russland weiter anzufachen. Am 13. März dieses Jahres lautete eine Schlagzeile: „35 Tote. Putins Raketen an Polen Grenze“. Oder „Wann greift endlich die NATO ein?“

Was mit derartigem sagen wir, „Journalismus“ bezweckt werden soll, das ist mir durchaus verständlich. Nicht nur die ehemalige Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer drohte Russland schon im Oktober 2021 beim Treffen der Verteidigungsminister in Brüssel mit dem nuklearen Erstschlag, um die NATO-Grenzen zu schützen. Das war Monate vor dem russischen Einmarsch in die Ost-Ukraine. Auch Selenskyj forderte den atomaren Erstschlag durch NATO und USA, um Russland zu zeigen, wo es - und das ist leider nicht nur seine Meinung - sein Ende haben müsse.

Das hätten die derzeit Regierenden und Mächtigen dieser Welt und die ihnen zuarbeitende Journaille wohl gern. Wie sonst soll ich mir manche Schlagzeile dieser Tage und eine teils offen von Politikern an den Tag gelegte Kriegsgeilheit erklären?

Aber es scheint noch immer Menschen in Führungspositionen zu geben, die das Unaussprechliche verhindern wollen. Die den totalen Krieg nicht wollen. Daher kam einen Tag später Entwarnung aus Übersee. Es war dann „nur noch“ eine Rakete, die auf polnischem Gebiet detonierte.

Diese wurde zudem von der Ukraine aus abgeschossen, landete rein versehentlich und ungewollt auf polnischem Gebiet. Ein tragisches Unglück, auf Grund dessen zwei Menschen verstarben. Selbst aus Polen wurde Entwarnung gegeben. Das voreilig ausgegebene Narrativ hatte einen blöden Riss bekommen. Aber in kürzester Zeit wurde ein neues installiert. Schon einen Tag später gaben Medien und Politik das neue Narrativ an die Öffentlichkeit.

„Ohne Russlands Kriegsverbrechen wäre es nie zum Unglück in Polen gekommen“. Aha. Also doch.

Was ich daraus lerne, ist:

Regel eins: Der Russe ist schuld!
Regel zwei: Der Russe hat immer schuld!
Regel drei: Sollte der Russe keine Schuld haben, gilt Regel eins.

Ich bin kein Journalist. Ich habe weder Politik, Soziologie noch Psychologie studiert. Schon gar nicht wokes Völkerrecht wie Außenministerin Baerbock.

Möglicherweise ist das ein Grund, warum ich viele mediale Meldungen nicht nachzuvollziehen kann. Warum ich nicht verstehe, dass Politiker wider besseren Wissens aus Lügen anzunehmende Wahrheiten machen und aus Wahrheiten glaubhafte Lügen.

Ich könnte das nicht. Doch was weiß ich alter Mann schon von Politik oder gutem Journalismus. Was weiß ich davon, wie die Welt in den oberen Etagen tickt. Wie studierte (oder grüne) Menschen, mit Macht und Geld ausgestattet, zum Wohle der deutschen Bevölkerung zu ticken haben.

Nein. Ich könnte das nicht. Muss ich auch gar nicht.

Zum Ende dies: Das Erdmagnetfeld soll nachweislich immer schwächer werden. Diese Abnahme deutet neben etlichen anderen Anzeichen auf einen baldigen Polsprung der Erde hin. Davon wären dann alle Lebewesen betroffen, – auch wir Menschen.

Und sollte der Pol springen, dann, nun dann ist egal, wer was wann wie gesagt oder geschrieben hat. Völlig wumpe dann. Wenn der Pol springt. Nach ca. 12.000 Jahren mal wieder. Wenn er springt, dann werden wir alle gleich sein.

Dann wird die BILD-Schlagzeile von gestern, des deutschen Politikers Versagen oder Selenskyjs Träume vom final atomaren Untergang der Schnee einer vergangenen Zeit. Schön zu wissen?

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen. Aufgrund von zunehmendem SPAM ist eine Anmeldung erforderlich. Wir bitten dies zu entschuldigen.

Kommentare