Oder er fragt sich, wird sich je wieder eine solche Gelegenheit bieten? Meistens ist es ja das Leben, das die Inspiration bietet. Was sonst? Und niemand kann in die Zukunft schauen.
Das Gefühl, kein Thema für eine Kolumne zu finden, hat mich an die Nordsee begleitet. Auch, weil ich nicht über Kindertrubel im Urlaub schreiben will, und weil ich wusste, dass Kindertrubel die nächsten Tage bestimmen wird.
Dann hat Alfonso Pantisano Julian Reichelt angezeigt. Vorwurf Volksverhetzung.
Reichelt hatte das Hissen der Regenbogenflagge vor dem Berliner Polizeipräsidium als „Solidarität“ für „totalitäre Ideologie“ bezeichnet. Mein Urlaub war gerettet. Alfonso Pantisano ist der Queer-Beauftragte Berlins. Der Queer-Beauftragte ist so etwas wie der Hohepriester des Woke-Kults, der Ayatollah der Regenbogen-Religion.
Anzeigen wegen Volksverhetzung sind eine Art säkulare Fatwa. Und sie gehören zum guten Ton der Queer-Beauftragen. Mich selbst hat im März der Queer-Beauftragte der Bundesregierung auf Twitter der Volksverhetzung bezichtigt. Er bezog sich auf eine Podcast-Folge meines Podcasts mit dem Titel: „Der Transgenderismus gehört ausgerottet“. Akteneinsicht gab’s erst letzte Woche, ich habe die Anzeigen noch gar nicht gezählt, es sind unglaublich viele. Es war einer der mit Abstand erfolgreichsten Tweets Sven Lehmanns. Viele sind seiner Empfehlung gefolgt.
Volksverhetzung ist ein seltsamer Strafbestand. Letztlich impliziert er, dass das Volk verhetzbar ist. Davor muss es geschützt werden. Wenn Sven Lehman zum Beispiel twittert, dass ein Penis nicht per se ein männliches Geschlechtsorgan ist, dann ist das keine Volksverhetzung. Denn das würde kein Volk glauben. So dumm ist kein Volk.
Entwarnung also? Julian Reichelt hat erst kürzlich gegen Janka Kluge einen Rechtsstreit verloren. Darin wurde entschieden, dass er „sie“ nicht als Mann bezeichnen darf. Wer Mann und Frau ist, entscheidet jeder selbst, unsere fleischliche Hülle als eine Art geistiges Eigentum. Janka Kluge hatte ebenfalls auf Twitter zur Anzeige gegen mich aufgerufen, die Welt ist klein.
Viele feiern Julian Reichelt für seinen Mut. Und er lebt bestimmt gut davon. Prinzipiell stimmt es: Es gibt nichts Mutigeres, als sich gegen den Mainstream zu stellen. Dabei hilft eine Portion Narzissmus. Trump hätte sonst kaum vier Jahre durchgehalten. Auf der anderen Seite gebiert der Transgenderismus einen Narzissmus, der selbst kühnsten Psychologen unvorstellbar schien: Biologische Männer im Frauensport, oder eben: Queer-Beauftragte. Auch Alfonso Pantisano erlebt gerade die Beachtung seines Lebens. Das Lustige dabei: Die WHO hat 2022 Narzissmus von der Liste der anerkannten Krankheiten gestrichen. Also erst, nachdem Trump nicht mehr Präsident war.
Ob sich unser Rechtssystem gegen den Transgenderismus behaupten wird, werden die nächsten Monate zeigen. Es steht auf Messers Sch(n)eide: Im schlimmsten Fall treffe ich Julian Reichelt im Frauenknast. Hoffentlich weht davor dann keine Regenbogenflagge.
Julian Adrat ist freischaffender Künstler und Podcaster. Er lebt und arbeitet in Berlin. https://www.julianadrat.com
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Kommentar von MfG
Nebenbei; Hier in Berlin und Umgebung flirrt die Hitze nur so …. am Südrand von Berlin fliehen sogar LöwInnen in den Wald….!
Vielleicht auch nur ´ne Vater Morgana ?
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Kommentar von Ben Diekmann
Es macht einen fassungslos, wie schnell in diesem Land die Meinungsfreihheit korrodiert.
Eine dicke Frau darf man nicht mehr dick nennen, bei offensichtlichen Frauen oder Männern muss man aufpassen, wie man sie anspricht.
Ist das jetzt spätrömische Dekadenz oder einfach nur geisteskrank?
Ob was dran ist an Chemtrails oder irgendwas in Nahrung oder Trinkwasser, was verblödet?
Mittlerweile glaube ich auch, entweder 51% AfD und hoffen es ändert sich noch etwas, tja, oder baldigst auswandern.
Das Pendel könnte auch so weit in die andere Richtung ausschlagen, das es auch unangenehm wird.
"Lebe in interessanten Zeiten!"
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Kommentar von Miriam Rechner*
Nicht nur Reichelt wurde wegen angeblicher Volksverhetzung angezeigt, sondern auch seine Kollegin Sevinc Basad. Sie und Kollegen hatten die Doku „Trans ist Trend ist online: Wie eine Ideologie unser Land verändert“ produziert. Ich hab sie mir angeschaut, wer da Volksverhetzung erkennt muss ideologisch tief betoniert sein und verwechselt kritisches Hinterfragen mit Hetze.
Damit beweist diese Person ihre Unfähigkeit zu demokratischen Verhältnissen und bevorzugt totalitäre Systeme oder astreine Diktaturen, in denen unliebsamen Stimmen – mit welchen grausamen Mitteln auch immer – zum Verstummen gebracht wurden und werden.
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Kommentar von Herbert Priess
Narzissmus als Persönlichkeitsstörung aber keine Krankheit obwohl ich glaube, daß das ansteckend ist. Wesen wie dieser Pantisano klagen also gegen das Recht der freien Meinungsäußerung. Mich stören diese bunten Lappen überall auch extrem in unserem Schwuliland, obwohl Schwule ja auch zu den Verachteten bei den Transen gehören. Wer sich heute richtig definieren will muß sich als "Alles außer" bezeichnen also alles im herkömmlichen Sinne außer alles was ich nicht bin. Eine ganz klare Sache. Daß bei dem Einem/e/es/*/+/++ oder Anderem/e/es/*/+/++ da etwas die Fontanelle verrutscht ist verständlich. Übrigens, ich las irgendwo, daß solche Klagen bald überflüssig sind. Eine KI mit ihren Algorithmen durchforstet sämtliche Medien außer den ÖR auf bestimmte Wörter und Wortgruppen bzw. Likes auf diese z.B. bei Twitter und dann wird der/die/das Täter/in/es/*/+/++ automatisch ein Strafbefehl mit Geldstrafe, Haft ausgesetzt zur Bewährung erhalten, gültig ohne Unterschrift zugestellt. Wie bei Tim Kellner noch auf die altmodische Art geschehen. Da kann man nicht einfach Widerspruch einlegen dann braucht man einen Anwalt und den können sich die allermeißten nicht leisten außerdem gibt es soviele nicht die sich mit der Staatsmacht anlegen wollen. Moderne Zeiten aber schlechte für Denunzianten, die brauchts dann gar nicht mehr.
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Kommentar von Bernhard Rossi
Alfonso Pantisano hat seinen überregionalen Bekanntheitsgrad gerade sprunghaft erhöht. Der Talkshowstuhl im Ersten und der Talkshowsessel im Zweiten warten schon! Wohlan! Menschen, Tiere, Sensationen!
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Kommentar von Bernhard Kopp von Brackel
Nach meiner Einschätzung hat der Senat von Berlin eine Rechtsverletzung begangen indem er erlaubt hat, dass auf die staatlichen Fahnenmasten Regenbogenflaggen aufgezogen werden. Der Staat ist zu Neutralität verpflichtet. Die Fahnenmasten gehören nicht einer politischen Partei oder Bewegung, sie gehören allen. Auf staatlichen Fahnenmasten sind nur Staatsflaggen legitim. Warum hat Reichelt nicht den Senat wegen Mißbrauchs von Staatseigentum für politisch-ideologische Propaganda verklagt ? Jede Behörde, die aus parteipolitischer Übergriffigkeit das Neutralitätsgebot verletzt, gehört dafür vor Gericht.