Wenn ich authentische Frauenverachtung sehen will, muss ich auf TikTok in eine gewisse Bubble eintauchen. Oder den Fernseher einschalten.
Frauenverachtung ist keine Erfindung des Islams. Das „Two and a half men“’sche Frauenbild steht dem christlichem Frauenbild ebenso entgegen wie die Vielehe. Ich mag die TikTok-Videos aber noch aus einem anderen Grund nicht, nämlich wegen des unsäglichen Deutschs, das dort gesprochen wird.
Es ist ungefähr zehn Jahre her, dass ich in Neukölln einen rotbärtigen jungen Mann kennenlernte, den ich irgendwann, entgegen aller visuellen Eindeutigkeit, fragte, woher er stamme. Er war zwar reiner Bio-Deutscher, seine Sprache aber war die eines 15-jährigen Schulabbrechers, dessen arabische oder türkische Eltern kein Wort Deutsch können.
Am Samstag filmte ich auf der großen Pro-Palästina-Demo am Alexanderplatz vier muslimische Frauen beim Beten, was ich unter anderem auf TikTok stellte. Tim Kellner nahm das Video in seine Sendung auf, auch meinen Titel „Freiluft-Moschee“ zitiert er.
Auf TikTok gab es schnell eine Menge Kommentare und Herzchen, bei 2000 Views wurde das Video gesperrt. „Hassrede“, so der Vorwurf. Ich legte Widerspruch ein. Nach drei Tagen wurde das Video freigeschaltet, stieg innerhalb weniger Stunden auf 25 000 Views, sammelte knapp 500 Herzchen und 645 Kommentare, was enorm ist, und wurde dann wieder gelöscht. „Hassrede und hasserfülltes Verhalten.“
Warum ich schon wieder von Moslems rede? Warum mich das so triggert? Neulich entfuhr einer meiner Töchter das Wort „Wallah“. Ich fragte mich, wo sie das herhaben könnte. Meine Kinder gehen auf dem Prenzlauer Berg in die Schule, wo es sehr wenig muslimische Kinder gibt, in ihrer Klasse gibts keine. Einmal die Woche gehen sie ins Ballett, dort gibt es keine Muslime. Sie gehen zum Tennis auf der Grenze zu Kreuzberg, selbst da gibt es keine Muslime. Sonntags in die Kirche, Mittwochs in den Erstkommunionskurs. Auch da: keine Muslime.
Aber meine Tochter sagt „Wallah“. Das ist alles andere als witzig. Sie ist acht Jahre alt. Sie ist kein Teenager, der eine Jugendsprache annimmt, mit der ihr Vater nichts anfangen kann.
Wo wir vom Schwören reden: Anabel Schunke, eine bekannte Influencerin und Journalistin, schwörte auf X: „Hätte ich in meinem Leben nicht pro-aktiv den Kontakt zu Männern, die ich gut fand, gesucht, hätte ich bis heute keine einzige Beziehung in meinem Leben gehabt. Frauen wie ich werden 1. nur von Idioten angesprochen, die nichts zu verlieren haben 2. gar nicht angesprochen.“
GUILTY! Nicht ich persönlich, aber in meinem Akademiker-Freundeskreis, Ärzte, Juristen, Philologen, gibt es KEINEN, der JE! - nüchtern - eine fremde Frau angesprochen und auf einen Kaffee eingeladen hat.
Ein anderer aktueller Tweet von Anabel Schunke: „Ich habe mein Video jetzt drei Mal in unterschiedlichen Versionen auf TikTok hochgeladen. Nach dem ersten Mal schnitt ich den Teil raus, in dem die jungen Männer mit Migrationshintergrund davon sprachen, Juden vergasen zu wollen. In meiner Naivität dachte ich, dass die Sperrung des Videos daran läge, aber auch danach wurde das Video weiter gesperrt.
Ich möchte jetzt wirklich mal fragen, wo das enden soll. Denn ein Großteil der Jugendlichen, und mittlerweile auch viele Erwachsene, beziehen ihre Infos von dieser Plattform. Salafisten, Islamisten - sie alle können völlig ungestört ihre Videos dort verbreiten, während ich und viele andere gesperrt werden, wenn sie die Asylpolitik kritisieren, auf migrantischen Antisemitismus hinweisen oder sagen, dass Männer keine Frauen sind…“
Anabel Schunke hat Recht. TikTok ist ein mieser Verräter. Was uns egal sein kann. Unser Land retten wir, wenn Mann und Frau wieder miteinander reden. Und Männer müssen den ersten Schritt machen. Ohne zu pfeifen, versteht sich.
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Kommentare
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Kommentar von Marcus Thiemann
"Wallah", das kannte ich noch nicht...
Schon Heinrich Böll beschreibt in "Ansichten eines Clowns" sinngemäß, dass Frauen entweder beleidigt weil sie sich zu wenig beachten finden oder sich gleich sexuell belästigt fühlten...
Die daraus resultierende Unsicherheit hat sich, wie ich vermute, seither stark verbreitet.
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Kommentar von H. Jacobsen
Liebe Charlotte Hinterhuber. Ich fand das auch eher amüsant, wenn Männer gepfiffen haben. Frei nach dem Motto „gleiches Recht für alle“, haben wir Mädels irgendwann das übernommen und den Männern hinterher gepfiffen, was zu einer ziemlichen Verwirrung in der Männerwelt führte. Es hat weitaus mehr Spaß gemacht, als diese heutige „Stock im Arsch“ Mentalität.
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Kommentar von Schafokalypse bald
Ich finde es super zu sehen, daß der Mainstream endlich von seinen eigenen dauerndenLügen eingeholt wird. Man kann nicht in einem System leben das Betrug ist, und dem ständig zustimmen und dann nicht zu Schaden kommen, locker flockig überall weiter durchrutschen. Irgendwann erwischen die eigenen Sünden dich immer, Karma, Kismet.
Gut, dafür braucht es wohl einen IQ über TikTok oder wallah. Wenn nicht, kreischt man halt andauernd über alles und jedes. Und, hilfts? Verlogenen Kreischokratie, super Gesellschaftsform. Mehrere tausend Jahre kultureller Entwicklung führten uns zu solchen geistigen Höhen des Daseins.
Das sage ich nur tock tock, statt TikTok.
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Kommentar von Bernhard Rossi
Die Anerkennung von Männern für Frauen kann auf vielfältige Art und Weise erfolgen. Und umgekehrt genau so! Ein Aufreger ist das Thema nicht!
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Kommentar von .TS.
Diese ganze Videopest, egal auf welcher Platform ist sowieso nur eines:
Zeugnis und Motor der grassierenden spätwohlstandsdekadenten Totalverblödung.
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Kommentar von Charlotte Hinterhuber
"Ich kenne keine Männer, die Frauen hinterherpfeifen"
Das liegt vielleicht daran, dass Sie keine junge Frau sind, die attrakriv an einer Baustelle vorbei stöckelt. Also ich bin ja jetzt leider schon etwas älter aber ich genoss die Pfiffe :-)
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Kommentar von StefanH
"GUILTY! Nicht ich persönlich, aber in meinem Akademiker-Freundeskreis, Ärzte, Juristen, Philologen, gibt es KEINEN, der JE! - nüchtern - eine fremde Frau angesprochen und auf einen Kaffee eingeladen hat."
Ach Gottele! Und ich dachte schon, ich sei schüchtern ...
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Kommentar von Eugen Karl
Vielleicht meinte die Tochter Walhalla und hat einfach eine Silbe verschluckt.