Ein Teil unserer Gesellschaft lebt in einer völligen Parallelwelt

Ukraine-Krieg: Plötzlich schalten kompromissfähige Menschen auf Fremdsteuerung

von Gerald Markel (Kommentare: 7)

„Mir ist noch ein Rätsel, wie unsere linksgrünwoken Tastaturaktivisten wieder aus ihrer geistigen Sackgasse der Russophobie rauskommen sollen."© Quelle: ServusTV, Screenshot

Unser Autor war gestern Abend in die Talkrunde „Links. Rechts. Mitte – Duell der Meinungsmacher" von ServusTV eingeladen. Hier seine Eindrücke.

Von Gerald Markel via X

Das wird einen harter Aufprall in der Realität für jenen Teil unserer Bevölkerung geben, der noch immer ausschließlich Mainstreammedien konsumiert und der westlichen Kriegspropaganda glaubt.

Mir ist noch ein Rätsel, wie unsere linksgrünwoken Tastaturaktivisten wieder aus ihrer geistigen Sackgasse der Russophobie rauskommen sollen.

Drei intelligente und im privaten Gespräch trotz aller unterschiedlicher Meinung durchaus sympathische Menschen, die es dank ihrer beruflichen Position eigentlich besser wissen könnten/sollten und bei den anderen Themen der Diskussion zuvor beweisen, dass wechselseitige Positionen durchaus kompromissfähig diskutiert werden können, schalten plötzlich auf Fremdsteuerung, wenn es zum Thema Ukraine-Krieg kommt. Erstaunlich.

Verblüffend, wie Propaganda funktioniert. Erschreckend, wie leicht es war, Dogmen zu festigen und Narrative zu setzen, deren Infragestellung geradezu körperliche Schmerzen auszulösen scheint.

Ich frage mich seit gestern Abend ernsthaft, wie diese Menschen damit zurecht kommen werden, wenn die Realität nicht mehr zu leugnen sein wird, wenn der Nachfolger von Selenskyj den Diktatfrieden unterzeichnet und der Krieg in der Ukraine mit einem völligen Sieg Russlands endet. Werden diese Menschen, wird die veröffentlichte Meinung im selbsternannten Werte-Westen dann in einem echten Neuen Kalten Krieg mit Russland stecken bleiben?

Nein, das ist keine Putin-Propaganda und ich bin kein "Russentroll", diese Aussagen/Attacken sind völliger Schwachsinn. Ich bin nur Realist, völlig nüchterner Analyst des Ist-Zustandes und dieser Ist-Zustand lautet: Die Ukraine hat den Krieg schon längst verloren, hat das ohnehin immer schon klare Ende mit erstaunlicher Zähigkeit und unter Opferung zweier ganzer Generationen Männer nur hinauszögern können und hat sich mit der irren Offensive in russisches Kerngebiet selbst die Möglichkeit weggeschossen, am Verhandlungstisch zu einer noch halbwegs akzeptablen Lösung zu kommen.

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In wenigen Wochen werden die Russen am Fluss Oskol sein, der Donbass wird zur Gänze unter russischer Kontrolle stehen, die 1200 Kilometer lange Front wird an vielen Abschnitten unaufhaltsam zusammenbrechen und ich hoffe für die armen Schw...., die sie nach Russland hineingeschickt haben, dass deren Kommandeure noch rechtzeitig den Rückzug anordnen, bevor die Russen einen Kessel schließen können und niemand von den Ukrainern und Söldnern zurückkommt, der sich nicht ergeben hat.

Dann wird ein Diktatfrieden geschlossen werden, die Ukraine wird geteilt bleiben und die restliche Welt außerhalb des kollektiven Westblocks wird zur Tagesordnung zurückkehren – wobei das großteils längst erfolgt ist.

Wer das nicht glaubt, wird es beim nächsten BRICSplus-Gipfel in wenigen Wochen im russischen Kasan selbst sehen. Dutzende Staatschefs, die die überwältigende Mehrheit der Weltbevölkerung repräsentieren, werden nach Russland reisen, Putin die Hand schütteln und dort unter völligem Ignorieren des Ukraine-Kriegs die multipolare Welt endgültig Realität werden lassen (und außerdem ein eigenes BRICS-Zahlungssystem beschließen, das die Weltwirtschaftsentwicklung durch das Ende der Dollar-Dominanz auf den Kopf stellen wird).

Und was machen wir, was macht Europa dann ?

Wie sollen wir damit umgehen können und die Realität akzeptieren, wenn ein großer Teil unserer Gesellschaft in diesem Thema in einer völligen Parallelwelt lebt, die Propaganda verinnerlicht hat und in weiten Teilen eine echte Russophobie lebt?

Ich habe ehrlich gesagt keine Antwort auf diese Frage. Ich weiß nur: Der Aufprall in der Realität wird für diese Menschen auch noch kommen. Und im Interesse der Gesellschaft insgesamt wird es notwendig sein, die Hand auszustrecken und zum Dialog zurückzukehren. Mit dem eigenen Gewissen und ihrer Unterstützung der sinnlosen Opferung eines ganzen Volkes müssen sie ohnehin selbst fertig werden.

Gerald Markel ist Unternehmer, Publizist und Politblogger

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