Die Carlson-Show auf Twitter Part 2: “Cling on your taboos!"

Tucker Carlson warnt vor einer „spürbaren Deutungsverschiebung im Bereich Kindesmissbrauch“

von Tara Grimm (Kommentare: 5)

Die Gesetze sind selten geändert worden und die Tabus durch Instinkt und kollektive Erfahrung — die zuverlässigsten Ratgeber im Leben — organisch gewachsen.© Quelle: twitter Tucker Carlson Screenshot

Nachdem "Episode 1" mit inzwischen über 114 Millionen Aufrufen die Einschaltquoten sämtlicher Konzernmedien in die Bedeutungslosigkeit geschickt hat, veröffentlichte Tucker Carlson am vergangenen Freitag „Episode 2“.

„Cling on your taboos!“, „Halten Sie an Ihren Tabus fest!“, lautet der Name der aktuellen Folge – eine Aufforderung, die Carlson in der 12-minütigen Sendung ausführlich bespricht.

Wie müsste jemand vorgehen, fragt er zu Beginn, der die Absicht hätte, die Menschen eines Staates in einen Zustand absoluten Gehorsams zu bringen?

Laut Carlsons These würde die Waffenkontrolle ein zentrales Problem höchster Priorität darstellen. Gleichzeitig müsste mittels Militär, Strafvollzugsorganen und weiteren Regierungsbehörden, wie beispielsweise der Finanzämter, zunächst die physische Kontrolle übernommen werden. Im Fall von weitergehenden Ambitionen, bei denen es darum geht, nicht nur das Verhalten, sondern auch das Denken der Menschen zu kontrollieren, wäre es allerdings unerlässlich, darüber hinaus auch „die Regie über die gesellschaftlichen Tabus zu übernehmen“.

Ein Tabu beschreibt etwas, das einem allgemeinen Konsens gemäß nicht erlaubt ist, so Carlson weiter. Aus Tabus abgeleitete Verbote seien derart wirkungsvoll, dass die darunterfallenden Handlungen nicht einmal gesetzlich verboten sein müssten, um nicht begangen zu werden, was zeige, dass gesellschaftliche Normen im Laufe der Zeit letztlich mehr Macht entwickeln als staatlich erlassene Gesetze.

Amerika sei schon immer durch Tabus regiert worden, und es sei interessant, stellt Carlson an dieser Stelle fest, „wie schnell sich unsere Tabus derzeit verändern“. Diese Veränderungen würden jedoch nicht organisch entstehen, sondern, teils sogar zwangsweise, „von oben“ diktiert.

Bis vor kurzem sei es zum Beispiel ein Tabu gewesen, Menschen auf Grund ihrer ethnischen Zugehörigkeit anzugreifen. Diese wichtige Lektion habe man nach dem Zweiten Weltkrieg aus den Verbrechen der Nazis gelernt, die Menschen auf ihr genetisches Erbe reduzierten.

Was über lange Zeit undenkbar gewesen ist, steht in den Vereinigten Staaten nun an der Tagesordnung. Inhaltlich bezugnehmend auf aktuelle Entwicklungen wie u.a. das Lehren der „Critical Race Theory“, laut der Menschen mit weißer Hautfarbe grundsätzlich und systembedingt über „weiße Privilegien“ verfügen, oder auf das Studienzulassungsverfahren am Harvard College, bei dem nicht-weiße Bewerber explizit Vorrang haben, führt Carlson aus:

„Es gibt keine ,Herrenrasse'. Das war vernünftig, aber offenbar glauben wir das nicht mehr. Menschen auf Grund ihrer Hautfarbe zu bestrafen, ist im heutigen Amerika inzwischen nicht nur erlaubt, sondern für Unternehmen, Regierungsbehörden und das Bildungswesen obligatorisch. Jedenfalls solange die Opfer weiß sind.“

Es gab eine Zeit, in der dies ebenso unvorstellbar gewesen sei wie das Verhalten von heutigen Politikern, fährt Carlson fort und leitet damit zu einem Thema über, das moralische und ethische Aspekte behandelt.

Noch bis zur Präsidentschaftswahl von 1993 sei Ehebruch beispielsweise ein Ausschlusskriterium für jeden Bewerber eines höheren Amtes gewesen. So wäre Bill Clinton bei den damaligen Vorwahlen beinahe über eine bekanntgewordene Affäre gestolpert.

Doch Clinton sei der letzte Präsidentschaftskandidat gewesen, der an derartige Standards gebunden war, erklärt Carlson und trifft anschließend einige Äußerungen bezüglich Barack Obama, die u.a. die „Daily Mail“ als „bizarr“ bezeichnet hat:

„Mit dem Jahr 2008 wurde für jeden, der aufmerksam war, ersichtlich, dass Barack Obama ein seltsames und höchst unheimliches Privatleben hatte. Und doch wurden ihm dazu niemals Fragen gestellt. An diesem Punkt wurde das Verhalten unseres politischen Anführers innerhalb seiner Ehe, also der zentralen Beziehung in seinem Leben, als irrelevant eingeordnet. Das ist Barack Obamas Angelegenheit, nicht Ihre! Stück für Stück und mit zunehmender Geschwindigkeit wurden unsere alten Tabus niedergestreckt, und diejenigen, die übrig geblieben sind, haben ihre moralische Kraft verloren."

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Es sei daher möglicherweise nicht überraschend, so Carlson weiter, dass das größte Tabu von allen, der Kindesmissbrauch, nun an der Grenze zum Akzeptablen stehe.

Vor einer Generation sei allein das Reden über Sex mit Kindern, die nicht die eigenen waren, Grund für eine Tracht Prügel gewesen. Sie sexuell zu berühren, habe ein Vergehen dargestellt, auf das oftmals die Todesstrafe stand.
Dies habe sich grundlegend geändert, wie Carlson am Beispiel des damals 17-jährigen Kyle Rittenhouse aufzeigt, der während der BLM-Unruhen 2020 in Notwehr einen Mann erschossen hat, welcher sich später als verurteilter Kinderschänder herausstellte und dennoch von den Medien als Opfer zelebriert wurde.

Laut Carlson macht dieser Vorgang deutlich, dass die Personen, welche das Land regieren, Kinderschänder nicht länger als „die Schlimmsten unter uns“ ansehen. Auch der jüngste Bericht des "“Wall Street Journal“ über Kinderpornografie auf Instagram würde diese Entwicklung offenbaren. Kein Verantwortlicher bei Instagram habe die Vorwürfe bestritten, ebenso wenig wie Mark Zuckerberg, der das Unternehmen leitet.

Der Bericht des "WSJ" war äußerst schockierend, erklärt Carlson, doch bei Weitem nicht so schockierend wie das, was danach passierte, nämlich absolut nichts. Die am meisten verbreitete Zeitung in den Vereinigten Staaten hat enthüllt, dass eines der einflussreichsten Unternehmen der Welt Pädophilie begünstigt, aber niemand in entsprechender Position habe etwas unternommen.

Das Justizministerium habe keine Untersuchung angekündigt. Der Kongress habe keine Anhörungen angesetzt. Adam Mosseri, Chef von Instagram, habe noch immer seinen Job, und sein letzter, inzwischen gelöschter, Tweet preise tatsächlich die Effektivität der durch die Plattform verwendeten Algorithmen.

Was Carlson hier anspricht, ist eine spürbare Deutungsverschiebung im Bereich Kindesmissbrauch, die er folgendermaßen beschreibt:

„Natürlich sagt bei Instagram und auch in den Behörden jeder, dass Kindesmissbrauch schlimm ist. Doch der Ton hat sich unmissverständlich geändert. Wenn gesagt wird, dass dies schlimm ist, dann meint man das auf eine abstrakte Weise. So, wie auch ein Krieg in Zentralafrika schlimm ist. Man präferiert ihn nicht, aber es gibt nun einmal Gründe, aus denen er stattfindet. Deshalb werden Pädophile jetzt auch als 'Minor-Attracted Persons' (Personen, die sich von Minderjährigen angezogen fühlen, Anm. d. Red.) bezeichnet; denn jetzt mal ehrlich, wer mag darüber urteilen? Diese Leute sind Angehörige einer sexuellen Minderheit, also halten Sie inne, bevor Sie sie angreifen!“

Die Strafvollzugsbehörden hätten außerdem weitaus wichtigere Dinge zu tun, als Sexualverbrecher zu verhaften, fährt Carlson ironisch fort. Sie seien damit beschäftigt, vermeintliche Aufständische des 6. Januar sowie Anhänger der „Weißen Vorherrschaft“ aufzuspüren.

Die Rassisten der „Weißen Vorherrschaft“ seien Amerikas neue Kinderschänder, denn diese würden eine existenzielle Bedrohung für das Land darstellen, wie Joe Biden erst kürzlich erneut wiederholte.

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In dem von Carlson präsentierten Einspieler sagt dieser:

„Aber an den besten Tagen haben genug von uns den Mut und das Herz, für das Beste in uns einzutreten ... Gegen das Gift der weißen Vorherrschaft aufzustehen, so wie ich es in meiner Rede zur Amtseinführung getan habe, um hervorzuheben, dass die gefährlichste terroristische Bedrohung für unser Heimatland die weiße Vorherrschaft ist.“

(hier im Gesamtwortlaut nachzulesen, Anm.d.Red.)

Laut Carlson besteht das Problem beim Thema „Weiße Vorherrschaft“ darin, dass niemand weiß, was genau darunter zu verstehen ist. Keine amtliche Organisation oder Regierungsbehörde habe bislang eine Definition geliefert, was insofern kritikwürdig sei, als dass die Amerikaner ein Recht darauf hätten, darüber informiert zu werden, worin das Verbrechen besteht, welches von Joe Biden immerhin als „die gefährlichste terroristische Bedrohung“ bezeichnet wird.

Doch möglicherweise sei eben das der Sinn „dieser Übung“. Wenn niemand wisse, worin das Vergehen besteht, könne man sich nie sicher sein, ob man es vielleicht gerade begeht. Man lebe folglich in der permanenten Angst, angeklagt zu werden und alles zu verlieren. Werde ein Verbrechen nicht definiert, könne sich jeder schuldig machen.

Bis vor Kurzem sei es einfach gewesen, sich an die Regeln zu halten, erklärt Carlson abschließend. Die Gesetze seien selten geändert worden und die Tabus durch Instinkt und kollektive Erfahrung – die zuverlässigsten Ratgeber im Leben – organisch gewachsen. Diese hätten sich aus gutem Grund entwickelt, und unsere gemeinsame Aufgabe sei es jetzt, sie zu beschützen.

„Sie kennen die Umrisse von richtig und falsch. Sie wurden mit diesem Wissen geboren. Also lassen Sie sich von denen nicht ausreden, was Sie wittern können! Lassen Sie von denen nicht Ihren Sinn für Moral wegdiskutieren! Halten Sie an Ihren Tabus fest, so als würde Ihr Leben davon abhängen! Denn das tut es.“

Es ist kaum mehr zu bezweifeln, dass Tucker Carlson beabsichtigt, auch weiterhin Wahrheiten an- und auszusprechen, die nicht nur für das in den USA herrschende System äußerst unliebsam sein dürften. Inwieweit er diese Mission fortsetzen kann, bleibt abzuwarten. Wie kürzlich gemeldet wurde, hat Fox News nach der Ausstrahlung von "Episode 1" seinem ehemaligen Star-Moderator damit gedroht, ihn wegen Vertragsbruch zu verklagen.

Währenddessen hat Tucker Carlson seinerseits am Sonntagabend bereits seine nächste Sendung angekündigt. Diese soll sich mit der „Anklage von Präsident Donald Trump“ befassen und es wird schon jetzt über einer Million Menschen erwartet.

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