Am 4. Juli 1954, als Rahn aus dem Hintergrund schießen müsste, schießt, und der Ball wenig später im ungarischen Netz zappelt, werden die Mannen um Sepp Herberger und Fritz Walter zu den eigentlichen Gründungsvätern Nachkriegsdeutschlands.
Nach dem völligen politischen, militärischen, ökonomischen und vor allem moralischen Zusammenbruch sind sie es gewesen, die den (West-)Deutschen ein schüchternes Selbstvertrauen ermöglichten. Man war wieder wer, jemand vor dem man Respekt und Angst haben musste.
Allerdings nicht mehr in der Politik oder gar auf dem Schlachtfeld, sondern diesmal „auf‘m Platz“. Zu Recht stellt das Endspiel im Berner Wankdorfstadion am 4. Juli 1954 damit den Gründungsmythos der Bonner Republik dar.
Seit diesem Tag hat die DFB-Elf innerhalb der deutschen Befindlichkeiten stets eine besondere Stellung eingenommen. Man kann die Nationalmannschaft ohne Übertreibung als die neben der D-Mark und dem Grundgesetz dritte Säule jenes zurückhaltenden bundesdeutschen Patriotismus bezeichnen, der aus der Bonner Republik so ein angenehm harmloses Staatswesen gemacht hat. Was könnte harmloser sein als eine nationale Identität, die sich auf ein Fußballspiel gründet?
Nationalmannschaft und die vielen Millionen Bundestrainer daheim an den Fernsehgeräten bildeten über Jahrzehnte hinweg eine unverbrüchliche Einheit. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: bei den 10 zwischen 1954 und 1990 ausgetragenen Weltmeisterschaften erreichte die deutsche Nationalmannschaft acht Mal mindestens das WM-Halbfinale.
1974 wird sie im eigenen Land Weltmeister, zwischen 1982 und 1990 steht die DFB-Elf sogar dreimal hintereinander im WM-Finale. Als es dann nach zwei verlorenen Endspielen im Sommer 1990 in Italien wieder mit einem WM-Titel klappt, hängt dieser einmal mehr untrennbar mit der ganz besonderen politischen Situation in Deutschland zusammen.
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Als Lothar Matthäus den Pokal in den römischen Himmel reckt, ist die Mauer bereits gefallen, die Wiedervereinigung aber noch nicht vollzogen. Obgleich nicht so identitätsstiftend wie der Titel von 1954, ist der Turniersieg dennoch erneut Teil eines deutschen Staatswerdungsprozesses, diesmal des vereinigten Deutschlands.
Dies vor Augen wundert es nicht, wenn acht Weltmeisterschaften später der Verfall des besten Deutschlands, das es jemals gegeben hat, seinen Niederschlag auch und vor allem in der Leistung und im Auftreten der bunten „Mannschaft“ bei der aktuell laufenden WM in Katar findet.
Berauscht von der eigenen moralischen Großartigkeit zwingt eine radikale Minderheit die Mehrheit zum Gehorsamkeitssprung in Form einer ideologischen Selbstbeschmutzung. Das Ganze geschieht namens Weltoffenheit, Toleranz und Liebe, womit allerdings ungefähr dasselbe gemeint zu scheint, als wenn Taliban oder IS-Krieger von Barmherzigkeit sprechen.
Wie wenig es den Zeitgeistrittern im DFB und darüber hinaus in der Bunten Republik tatsächlich um eben jene ominösen „Werte“ geht, sondern um bloße Ideologie, zeigt eindrücklich der Binden-Streit. Dazu ist inzwischen viel gesagt und herausgefunden worden. Doch ein Punkt wurde bisher etwas stiefmütterlich behandelt, und dies, obgleich hierin der finstere Charakter des Bunten Deutschlands in kristalliner Klarheit zutage tritt.
Die Rede ist von den gläubigen Muslimen in der bunten „Mannschaft“, die auf moslemischem Boden ein Bekenntnis zu einer, in islamischen Augen, todeswürdigen Sünde ablegen sollten. Noch einmal: Die Fußballabteilung der Bunten Republik will deutsche Muslime veranlassen, als Gast bei ihren Glaubensbrüdern deren Kultur als menschenfeindlich zu stigmatisieren! Wer sich das ausgedacht hat, könnte ignoranter und respektloser kaum sein.
Kein Wunder also, wenn wir den Ursprung im Dunstkreis des Respekt-Kanzlers verorten können. Was das überdies mit den „Werten“, deren Überlegenheit die Fußballabteilung der Bunten Republik der Welt beweisen wollte, zu tun haben soll – auf diese Frage wird es gewiss keine Antwort geben. Die braucht es nicht, der Vorgang ist beredt genug.
Was ebenso auf den Umstand zutrifft, dass es durchaus sinnvollere Ziele für die narzisstische Selbstüberhöhung der Bunten Republik, vertreten durch ihre Fußballabteilung, gegeben hätte als das Luxus-Phänomen LGBTQAI+. Zum Beispiel die vielen tausend Arbeitssklaven, die beim Stadionbau ihr Leben verloren haben. Für sie gab es keine Armbinde, keine Fahne und keine Geste. Sind wohl die falschen Opfer.
„Die Mannschaft“ der Bunten Republik hat bei dieser WM einen katastrophalen Eindruck beim Gastgeber und in der Welt hinterlassen. Sie war arrogant und oberlehrerhaft, unhöflich und übergriffig, eben genauso, wie man es von den besten Deutschen im besten Deutschland, das es jemals gab, gewohnt ist. Dementsprechend war der Spott groß und der Jubel im Stadion nicht zu überhören, als feststand, dass die „Mannschaft“ ausgeschieden war.
Als Trost mag dem Bunten Deutschland die Aussicht dienen, in 18 Monaten selbst ein Fußball-Großereignis, die Europameisterschaft, veranstalten zu dürfen. Dann gibt es für die Gäste kein Entkommen vor der bunt-deutschen Gutheit im Dienst des Planeten. Legt man die Arroganz und Unverschämtheit zugrunde, mit der die bunte „Mannschaft“ im Ausland auf- und angetreten ist, erwartet uns im Sommer 2024 wochenlange Überwältigungspropaganda, die von der Mission und der Berufung des bunten Deutschlands zur Rettung der Welt und des Menschengeschlechts erzählen wird.
Allerdings stehen die Chancen nicht schlecht, dass diese Propagandaoffensive durch gleichzeitigen, endgültigen Zerfall des deutschen Fußballs ad absurdum geführt werden wird. Jedenfalls, wenn die Vermutung von der besonderen Beziehung zwischen Fußball und den sozialen Zuständen stimmt. Denn dann wird sich das forcierte Auseinanderfallen der Gesellschaft noch deutlicher als heute schon in der „Mannschaft“ der Bunten Republik zeigen. Vergessen wir nicht, vor uns liegen anderthalb Jahre oder zwei Gasmangel-Winter.
So gesehen könnte die Europameisterschaft 2024 als desintegratives Gegenstück zur Weltmeisterschaft 1954 in die ausklingende deutsche Geschichte eingehen.
Aber da Prognosen bekanntlich schwer zu stellen sind, erst recht, wenn sie die Zukunft betreffen, wollen wir als Fazit der WM 2022 in Katar festhalten:
Jetzt geht auch die Fußballmacht Deutschland, einmal in die Fänge der Bunt-Deutschen geraten, denselben Weg wie die Bildungsnation Deutschland sowie die Wirtschafts- und Wissenschaftsmacht Deutschland: stetig abwärts, immer weiter in Richtung Bedeutungslosigkeit.
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Kommentar von R. Schröder
Ich hab das immer noch im Ohr. Tooor, Tooor, Tooor!
Immer wenn ich Fußball schaue, um meinem Mann ein bißchen Gesellschaft zu leisten, beim WM-schauen, obwohl mich das nicht wirklich interessiert und ich immer wieder frage, was ist denn eigentlich "Abseits". 😉
Ich war 6 Jahre alt, damals, und im Landgasthof meiner Eltern waren alle Lautsprecher in der Bierstube und an der Theke ganz laut gestellt. Es wurden Tränen der Freude geweint, alle waren so stolz und das Bier floss im Strömen.
Mein nächstes "Fußballereignis", an das ich mich erinnere, war 1970 der 1. Aufstieg von Arminia Bielefeld in die Bundesliga.
Ich war mit der Straßenbahn auf dem Heimweg und das Aufstiegsspiel konnte live mitgehört werden.
Das brachte schwer Stimmung in die Bahn. Später hörte man, daß da was getürkt worden war. Tja…..
1974 war das ganz große Drama!
Wir wohnten zusammen mit Holländern vom benachbarten NATO-Standort.
Jedes Spiel wurde geschaut, von den Männern kommentiert, jede Schiri-Entscheidung "befachsimpelt".
Heineken floß in Strömen und viele Jenevertje.
Meine Nachbarin und ich hatten beide einen ganz dicken Babybauch und waren enthaltsam.
Ich erinnere mich so gut daran, weil ich so unbeweglich im "Muttersessel" lag und dabei nach BRIGITTE-Anleitung eine wunderschöne Gardine häkelte, die heute noch mein Bürofenster ziert. 😊
Später spielten wir Tennis und interessierten uns mehr für Boris und Steffi.
Aber EM und WM haben wir immer geschaut.
Daß mein Fußballinteresse nun so peinlich enden musste, lieber Gott, war das nötig?
Diese geistig inkontinenten Bindenträger haben alles zu Nichte gemacht. :-(
Rückblickend möchte ich sagen, daß ich die Fußballspiele im Radio immer viel spannender und begeisternder fand als die Spiele im Fernsehen.
Die Reporter legten sich vielmehr ins Zeug, heute hört sich das oft so lahm und unlustig an. 😉
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Kommentar von Peter Löcke
Prognosen sind schwer zu stellen, erst recht, wenn sie die Zukunft betreffen? Das sehe ich genauso wie Parviz Amoghli.
In den Worten des Alkoholikers und Fußball-Philosophen Paul Gascoigne, dem englische Loddar Matthäus: "Ich mache nie Voraussagen und werde das auch niemals tun."
Spaß beiseite. Ich mag Kolumnen, die die Dinge mit Abstand betrachten. Ist es nicht seltsam? Nur neun Jahre nach dem zweiten Weltkrieg sorgte ein WM-Titel für ein gesundes nationales Selbstbewusstsein. Knapp neunzig Jahre nach der Machtergreifung der Nazis wird hinter jeder Deutschlandflagge Rechtsextremismus vermutet. Vor allem vermuten das Woke-Grüne, die immer noch mit FFP-2-Maske im Bundestag sitzen. Vielleicht gibt es ja bei der EM 2024 in Deutschland eine verpflichtende One-love-Armbinde. Und jedes Stadion wird einheitlich mit Regenbogenflaggen geschmückt. Dann braucht es nur noch eine standesgemäße einheitliche Begrüßung für die junge Weltführerin Annalena B. Nie wieder Faschismus halt.
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Kommentar von Alfonso Kerner
Der gesamte Profisport gehört zum Wirtschaftszweig der Unterhaltungsindustrie so wie Schauspielerei, Popmusik, Theater, Zirkus. Sport ist hier nur das Mittel zum Zweck, um damit Geschäfte zu machen. Mit Sport im eigentlichen Sinne hat das wenig zu tun.
Die Arbeit, die ein Maurer mit der Hilfe seiner Muskeln verrichtet, bezeichnet man eigenartiger nicht als Profisportler, weil diese berufliche Aktivität nicht als Sportveranstaltung vermarktet wird. Dabei zeigt auch er tagtäglich eine spitzensportliche Leistung. Unterschiede zwischen einem Maurer und einem Profifussballer sind u.a., dass dem Maurer bei seiner Arbeit keine Fans zujubeln (weshalb er nicht so viel verdient, wie die Profifußballer) und dass er bei seiner sportlichen Arbeit auch noch sein Gehirn einsetzen muss, weil sonst die neu errichtete Haus bald wieder einstürzt.
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Kommentar von Torsten Kandziora
Eine Fußballmanschaft, die sich für die Interessen der wok-diversen Regierung einsetzt, ist so überflüssig wie das mitgesprochene Sternchen vor "innenen".
Eine Fußballmanschaft, die sich gegen die Fans im eigenen Land für Interessen instrumentalisieren lässt, eine solche wird 2024 vehementer „links liegengelassen“. Diese "Mannschaft" ist der Unterstützung der eigenen Bevölkerung des Landes für das sie "spielen" nicht wert.
Das hat weder mit Glauben noch Migrationshintergrund von „deutschen“ Spielern zu tun. Das hat etwas mit menschlichen Anstand, mit Respekt für die Fans und für das Landes zu tun, für das sie spielen.
Tun sie aber nicht (mehr). Spätestens seit "Mutti Merkel" sie vor aller Welt "beklatschte" und der damaligen Fußballnationalmannschaft ihrer "Mitte", das "Nationale" entrissen wurde.
Diese Mannschaft spielt seit Jahren für Interessen und für Personen, die im Grunde mit Fußball ebenso wenig am Hut haben wie mit dem Land, dem sie nicht nur abschworen, mit dem sie laut eigenen Bekunden nichts anzufangen wissen, obwohl sie dies regieren.
Nein. Diese „Mannschaft" ist - für mich - des Sehens nicht wert. Sei denn, sie positionieren sich für Fußballfans. Nicht für regierenden Wokisten und diverse Interessen.
Doch dafür braucht es wirklichen Mut der kostet und ein gerades Rückgrat. Sollte eine deutsche Mannschaft beides beweisen, ja dann feuere ich sie wieder an.