Eigentlich war Lüzerath eine Veranstaltung der KIima-Warner um Louisa Neubauer. Was ist da schiefgegangen?

Schutzheiliger der Klimabewegung: Der Sensenmann von Lützerath im Mönchskostüm

von Gaia Louise Vonhof (Kommentare: 4)

Deus lo vult!© Quelle: Youtube / Martin Lejeune

Ein gesichtsloser Mönch stiehlt den Jeanne d'Arcs der Klimaapokalypse in Lützerath die Show. Dabei waren Luisa Neubauer und Stargast Greta Thunberg so gut vorbereitet.

Der Filmemacher und Journalist Martin Lejeune war acht Tage lang mit der Kamera in Lützerath vor Ort, um den Kampf der Klima-Demonstranten zu dokumentieren. Dabei gelangen ihm Aufnahmen, die heute als Schlammballett der deutschen Polizei um die Welt gehen. Auf einem Clip von Lejeune sieht man einen ganzen Pulk von Beamten in schwarzer Vollmontur, die teilweise knietief im Schlamm feststecken, während sie von Aktivisten immer wieder mit Modder und Kuhfladen beworfen werden.

Als wäre diese Schlammschlacht nicht schon beschämend genug, fallen immer wieder neue Polizisten in den Matsch. Die Szene erinnert fatal an Loriots Witz vom schief hängenden Bild, wo der Versuch, ein solches zu begradigen, zuletzt zur Zerstörung der gesamten Wohnzimmereinrichtung führt. Szenen wie aus einem Slapstick der Stummfilm-Ära.

Doch die zähe Schlammszene wird überragt von einem hochgewachsenen Aktivisten in brauner Mönchskutte, der bald leichtfüßig um die so furchtbar unbeholfen agierenden hochgerüsteten Polizisten herumstolziert wie ein Kranich. Einmal schubst er sogar übermütig einen der rudernden Polizisten in den Modder zurück, der sich gerade irgendwie aufrichten konnte und nun zurückfällt wie ein Plastik-Stehaufclown für Kinder in der Gegenbewegung.

Diese bizarren - oder besser: grotesken - Bilder gehen jetzt viral, viele Nutzer der sozialen Medien feiern den Mönch von Lützertrath. Bisher weiß keiner, welcher Leichtfuß unter der braunen Mönchskutte steckt.

Matthias Matussek, der große Fachmann für alles Katholische, erklärt uns, was es mit dem Kostüm auf sich hat. Seiner Meinung nach ein Franziskaner in Kutte mit Kordel. Für den Journalisten eine apokalyptische Szene, die auf eine noch viel fundamentalere Zeitenwende anspielt, als sie uns vom Bundeskanzler unlängst angedroht wurde, nämlich das Ende der Welt, "übrigens eine weitverbreitete Angst im Mittelalter, besonders in der Wiedertäufer-Bewegung".

Martin Lejeune war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Seinen Film sehen Sie hier im Original. Szenen und Screenshots aus diesem FIlm verbreiten sich im Netz und machen den Lützerather Kuttenträger schon jetzt zu so etwas wie einer Kultfigur.

Leujeune erzählt uns am Telefon, was wir nicht auf den Bildern sehen: "Mich, wie ich ebenfalls im Schlamm untergehe, nach Ende der Aufnahme in den Matsch falle, der überall ist: in den Schuhen, in der Hose, in der Kamera."

Warum nur er die Bilder exklusiv hat und wo die etablierten Fernsehteams waren, beantwortet er so:

"Das müßen Sie die anderen fragen, wo die waren. Bei mir jedenfalls nicht. Ich ging von der Medienanlaufstelle bei Tor 4 einmal um den ganzen Zaun bis zum Ende der Versammlungsfläche. Das war schon ein weites Stück, vor allem unter diesen widrigen Bedingungen: Regen, Sturm, Schlamm, Wasserwerfer im Einsatz. Als ich die Polizeibeamten sah, wie sie umfielen, hab ich einfach draufgehalten."

Den Mönch kennt Lejeune nicht: "Er war schon auf vorherigen Aufnahmen von mir drauf, hielt ein Schild hoch und ging immer ganz nah an die Polizeibeamten ran, um sie in den Schlamm zu schubsen. Ein Interview mit ihm war in dem Chaos und der Dynamik dieser Versammlungslage nicht möglich."

Über die Verbreitung seiner Bilder im Netz und bei anderen Sendern meint der Filmemacher:

"Leider haben sie meine Aufnahmen ungefragt genutzt und keine Quellenangabe oder sogar falsche Quellenangaben publiziert. Das finde ich nicht nur respektlos, sondern auch ganz schlechten Journalismus. Mit ein bißchen Recherche hätte jede Redaktion leicht herausfinden können, wer die Aufnahmen gedreht hat. Dann steht einer korrekten Quellenangabe auch nichts mehr im Wege."

Eigentlich war Lüzerath eine Veranstaltung der KIima-Warner um Luisa Neubauer. Was ist da schiefgegangen? Da lässt sich der klimaaktive Reemtsma-Spross publikumswirksam durch eine Handvoll Polizisten wegtragen. Dann inszeniert sie sich – ganz sophisticated – mit einem schlauen Buch („Das Prinzip Verantwortung“) in die Kamera haltend und umringt von Klimakämpfern. Sogar Greta Thunberg aus Schweden kommt nach Lützerath angereist und man lässt sich gemeinsam ablichten und dann so etwas.

Immerhin, das Who is Who der Klimaprominenz war jedenfalls anwesend in „Lützi“ und produzierte Bilder für Presse und Klima.

Danach gings für Luisa Neubauer direkt zu Anne Will vor die Studiokameras und kurz danach an den WEF-Tisch in Davos mit den Konzernbossen und sonstigen im Privatjet eingeflogenen Eliten, die Klimarettung oder zumindest die zukünftigen Klimamaßnahmen fürs Volk besprechen.

Man könnte meinen, es liefe für das deutsche Gesicht der Klima-Aktivisten perfekt. Wenn da nicht ein Vermummter in Mönchskutte wäre, von dem man nichts Genaues weiß, der auch der wiedergefundenen Bruder des Sehers von Kattegat sein könnte, dieser gruseligen Glaskugel-Gestalt aus der gefeierten Viking-Serie, der die Zukunft voraussagt, wenn man ihm nur mit der Zunge über die Handinnenfläche leckt.

Lützerath ist jetzt geräumt. Über zahlreiche verletzte Beamte berichtet die Polizei nach dem Einsatz, auch die Klimaschützer, die hier der Räumung des Ortes für die Erweiterung des Tagebaus Garzweiler II trotzen wollten, klagen über Verletzte. Das alles wird begleitet von Fotos und Filmen in den Sozialen Medien.

Und wie passend in seiner Symbolik dieser Mönch ist, kommentiert Twitter-Nutzer @HansderPatriot:

"Jede Religion braucht ihre Ikonen. Das es eine Klimareligion oder weniger freundlich eine Klimasekte ist, in der es nur mehr um glauben geht, wird ja nicht mal mehr bestritten."

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