GEZ-trunkene Multi-Kulturalisten

Propaganda in der Halbzeitpause

von Julian Adrat (Kommentare: 3)

Chips essen auf der Couch mit Susanne Daubner© Quelle: ARD Mediathek / Tagesthemen, Screenshot

Es ist wirklich nicht übertrieben – oder untertrieben –, den ÖRR, insbesondere die Nachrichtensendungen, schaue ich alle zwei Jahre. Wenn Fußball-EM oder WM laufen. Vielleicht auch mal bei anderen sportlichen Großereignissen.

Aber das wars dann auch. Und ich bin jedes Mal bestürzt. Ich erkenne manche der Fernsehnasen wieder, mir fällt aber zunehmend schwer, mir das Publikum vorzustellen, zu dem gesprochen wird.

Ist das immer so? Letzte Woche zum Beispiel in der Halbzeitsequenz zwischen Portugal gegen Tschechien schaue ich plötzlich einer jungen Muslima dabei zu, wie sie sich mit safrangelben Tüchern ihr Kopftuch zu Ende bindet. In der nächsten Einstellung sieht sie mich in Close-Up mit riesengroßen Augen an, jetzt mit einem Kopftuch in sportlicherem Stil verschleiert.

Dann führt sie leidenschaftlich die Schiedsrichterpfeife zum Mund, um ein Fußballspiel zu pfeifen. Ist sie Schauspielerin oder wurde sie instrumentalisiert? In welchem Land außerhalb der GEZ-trunkenen Multi-Kulturalisten-Rübe gibt’s sowas? Wie tief muss die Meinung der Filmemacher und Programmchefs von ihrem Publikum gesunken sein, um ihnen derart platte Propaganda zuzumuten?

Ist das jetzt immer so? Gestern Abend berichtete Jessy Wellmer über Evan Gershkovich, einen 32-jährigen Reporter des Wallstreet „jornal“ (so spricht sie es aus), der seit fast 16 Monaten in Russland in Haft sitzt und dem Russland vorwirft, Spionage für die CIA betrieben zu haben. Dann baerbockt sie „Faustpfand“, ehe sie an Ina Ruck in Moskau übergibt, „Hallo Ina“, sagt sie.

Frau Ruck stimmt zu, Gershkowitz habe in der Tat hohen Tauschwert für russische Gefangene „irgendwo im Westen“. Wie viel es davon geben mag, frage ich mich? Und auch Jessy Wellmer beweist Geistesgegenwart, sie fragt, gegen wen er wohl getauscht werden könne? Gegen den Tiergartenmörder, der in Berlin einsitzt, meint Frau Ruck. Wohl hoffe man, damit auf Washington Druck ausüben zu können.

Die Damen trennen sich lächelnd, offensichtlich stolz über die tiefschürende Analyse politischer Dreiecksbeziehungen in Kriegszeiten, noch stolzer über ihr harmonisches Verhältnis.

„Und weitere Kurznachrichten hat jetzt Susanne“, leitet Frau Wellmer weiter. Susanne ist zwanzig Jahre älter als Frau Wellmer, sie ist dreißig Jahre älter als ich, 63. Die Google-Vorschläge lauten „Susanne Daubner Lachanfall“,„Susanne Daubner Brustkrebs“, „Susanne Daubner Schlaganfall“. Außerdem „hört auf“, „Partner“, „Krankheit“.

Duzen unter „Best Agers“ hatte schon der Journalist Alexander Kissler in seinem Buch „Die infantile Gesellschaft“ von 2020 ausgemacht als Grundpfeiler eben jener, und er schreibt:

„Sie prunken mit jenem Verstand, auf den sie verzichten. Sie bilden Herde der Ignoranz, die eine Republik mit Unvernunft infizieren (…) Dem sozialen Zusammenhalt schaden sie. Jeder Sinn für Gemeinschaft verkümmert, wenn wir im Stil der Teletubbies miteinander verkehren.

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Susanne zitiert Scholz, der den „Erfolg rechter Parteien bei der Europawahl“ als Einschnitt bezeichnet, die Politik müsse Antworten finden. „Ausländer, die terroristische Straftaten verherrlichen oder Hass schüren, sollen künftig schneller XXXXXXX“, baerbockt Susanne weiter anlässlich eines neuen Gesetzesentwurfs des Bundeskabinetts.

Auch nach dreimaligem Hören ist es mir nicht möglich gewesen, das Wort zu entschlüsseln. Sie kommentiert dann noch das „emotionale Wiedersehen“ von Julian Assange mit dessen Familie, der nun nach einem „Deal“ mit der US-Justiz wieder ein freier Mann sei.

„Susanne? Kommst du rüber?“ Frau Wellmer sitzt auf einer Couch in einer neuen Einstellung in Wohnzimmeratmosphäre. „Aber gern“, antwortet Susanne aus dem Off. „So ein bisschen chillen“, sagt Frau Wellmer. „Da sieht’s viel gemütlicher aus“, sagt Susanne und betritt den Nebenraum. „Chillen ist immer gut.“

„Ich habe sogar Chips für dich“, sagt Frau Wellmer, weist Susanne tätschelnd den Platz auf der Couch und reicht ihr die Schüssel hin. „Wusstest du eigentlich, dass fast ein Drittel der Erwachsenen nicht genug Bewegung bekommt?“ Susanne entgegnet: „Ja, das kann ich eigentlich nur bestätigen. Weil, zum Teil gehöre ich da auch dazu. Den inneren Schweinehund überwinden, das ist manchmal nicht so einfach.“

Beide knuspern Chips. Wellmer trägt gelbe Kostümhosen, Susanne trägt ein rosa Kleid, das ihr über die Knie rutscht, rosa Absatzschuhe. Der Grund für die Couch-Szene ist ein WHO-Bericht, der am Mittwoch veröffentlicht wurde. Weltweit bewegen sich demnach rund 1,8 Milliarden Erwachsene nicht genug. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt deshalb 150 Minuten Ausdaueraktivität pro Woche bei „moderater Intensität“ oder 75 Minuten Aktivität mit hoher Intensität.

Ich müsste eine Menge Schweinehunde besiegen, um zu vergessen, dass es die gleichen waren, die Kinderspielplätze im Sommer sperrten, die Masken beim Joggen empfohlen und alte Menschen in Parks jagten. Tempus fugit. Vor der WM 2026 habe ich ein bisschen Angst.

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