Und Peter Hahne hat sich beim Zuschauer und Leser als jemand etabliert, der den Finger in die Wunde legt.
Im Gespräch mit Reporterin Claudia Marsal fordert Hahne unter dem Eindruck der momentanen Aufhebung der Maßnahmen nicht in Lethargie zu verfallen, sondern sich gerade jetzt an die „brutalst mögliche Aufklärung“ zu machen.
Hahne reißt den Corona-Apologeten das scharfe Framing-Schwert aus der Hand, das sie benutzt hatten, um jeden, der nicht mit ihnen auf Linie war, zu diffamieren und mundtot zu machen.
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Und Hahne richtet das Schwert gegen sie: „Jede Verschwörungstheorie, mit der uns Politiker bewusst getäuscht und Panik gemacht haben, gehört geahndet. Fakenews über angebliche Überbelegung der Intensivstationen, dass Impfen keine Nebenwirkungen hat und immun macht oder ein Massensterben droht etc.“
Die Corona-Kritiker „müssen in aller Form rehabilitiert werden“, fordert der ehemalige öffentlich-rechtliche Publikumsliebling.
Es ist wohl unbestritten, dass die Corona-Maßnahmen viel Leid über viele Menschen gebracht haben. Insbesondere jene, die vor dem todbringenden Virus geschützt werden sollten. Senioren hat man, ohne ihnen auf dem letzten Weg die Hand zu halten, einsam sterben lassen. Das Schützenswerteste, was eine Gesellschaft hat, die Kinder, hat man isoliert und maskiert.
„Das ist ein unverzeihliches Verbrechen.“ Kann man noch deutlicher werden als Hahne mit diesem Satz?
Peter Hahne ist gläubiger Christ und war Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland. Den Glauben an die Institution „Kirche“ hat er mindestens ein Stück weit verloren: „Oder hätten Sie gewettet, dass Kirchen immer noch Leute aussperren, obwohl Jesus sagte: Kommet her zu mir alle, und nicht nur Geimpfte und Genesene.“
„Impfschäden? Ja, sind Sie denn von Sinnen, geschätzte Frau Kollegin? Wo sehen Sie denn Schäden? Die hat es nie gegeben, so wie es am 1. Mai bei Erich nie geregnet hat.“ Gerade Peter Hahne flüchtet sich gerne, das kennen Hahne-Leser aus seinen Büchern - in das Fach der Ironie.
Würden die Medien alle doch nur ihren Auftrag erfüllen. Sie sind „nicht dazu da, zu Grundrechts-Einschränkungen unter dem Deckmantel der Volksgesundheit zu schweigen“.
Hahne ist „Journalist geworden, um zu zweifeln. Kein Hofberichterstatter, sondern Anwalt der Wahrheit.“ Ein hehres Berufsethos. Was wäre uns in Corona-Zeiten erspart geblieben, hätten sich die öffentlich-rechtlichen Meinungsmacher im Hahne-Sinne mehr als Aufklärer verstanden?
Nun gilt es also, die vergangenen zwei Jahre (und das, was da in dieser Hinsicht noch auf uns zukommt) intensiv, „brutalst möglich“ eben, aufzuarbeiten. Idealerweise mit einem von höchster Stelle eingesetzten Untersuchungsausschuss. Mit integren Persönlichkeiten. Aber Ideale haben einen Haken: Sie sind Ideale.
Belege für das, was die Politik, die Kirche, die Wissenschaft, die Wirtschaft, die Kunst, die Gesellschaft allgemein (sich) geleistet haben, wurden hinreichend dokumentiert, sie stehen auf Abruf bereit.
Aber: Eine Bilanzierung würde das Versagen sämtlicher Corona-Maßnahmen belegen. Diesen Offenbarungseid scheuen alle, die mitgemacht haben, wie der Teufel das Weihwasser. So zumindest die Lesart der Hahne-Kritik. Der verdammte Krieg in der Ukraine könnte jetzt bei der Verschleierung der angeprangerten Vorgänge von großem Nutzen sein. Klingt zynisch. Aber die Realität holt uns hier bestimmt wiedermal ein.
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Kommentar von Arno Nühm
Genaubdeshalb ist Hahne nicht mehr im ZDF zu sehen - dort mag man lieber verlorene Kriegstreiber wie Kleber.