Am 23. August 2023 erging das Urteil: Zwei Jahre Haft auf Bewährung. Auch wenn Richter Dettmar nicht ins Gefängnis muss, verliert er seinen Beruf und sein Recht auf Pension - und ist damit wirtschaftlich ruiniert.
Auch mehrere Ärzte erhielten harte Strafen, weil sie es wagten, das geltende Corona-Narrativ zu missachten, tausende Verfahren wegen gefälschter Impfpässe laufen noch - obwohl das Narrativ von der „sicheren und wirksamen Impfung“ längst widerlegt ist. Sucharit Bhakdi, Michael Ballweg und andere Maßnahmen-Kritiker werden von der deutschen Justiz verfolgt. Anderseits durften u.a. die linksradikale Schlägerin Lina Engel und der afghanische Vergewaltiger Mohammed M. die unermessliche Milde deutscher Rechtssprechung genießen und das Gericht als freie Menschen verlassen.
Meine erste Assoziation war hier das berühmte Solschenizyn-Zitat: „Ein kommunistisches System erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert.“
Doch in einem Leserkommentar unter diesem Artikel der Achse des Guten fand ich einen noch aufschlussreicheren Hinweis zu dem Wikipedia-Artikel „Invertierter Totalitarismus".
Der Begriff „Invertierter Totalitarismus" geht auf den amerikanischen Politikwissenschaftler Sheldon Wolin, Sohn jüdischer Einwanderer aus Russland, zurück. Wolin entwickelte diese Theorie in seinem Buch „Democracy Incorporated: Managed Democracy and the Specter of Inverted Totalitarianism" (2008), für das er mit dem Lannan Literary Award ausgezeichnet wurde.
Nach Wolin hat sich um die Jahrtausendwende in den USA eine postdemokratische Regierungsform entwickelt, eine von Großkonzernen dominierte Scheindemokratie, gekennzeichnet u.a. durch mentale Steuerung der Menschen und eine aggressive Außenpolitik.
Letztere sah er insbesondere in der Politik der Bush-Administration nach 9/11 gegeben - das dürfte einer der Gründe dafür sein, dass man diesen kritischen Artikel noch immer bei Wikipedia findet. Mittlerweile dürfte klar sein, dass die Obama- und Biden-Administration sich hier allenfalls marginal von den republikanischen Regierungen unterscheiden. Aber das wäre ein Thema für einen anderen Artikel.
Schauen wir stattdessen nach Deutschland.
Im Gegensatz zum klassischen Totalitarismus (Nationalsozialismus, italienischer Faschismus, Stalinismus, Maoismus) verzichtet der invertierte Totalitarismus darauf, die Massen in Bewegung zu setzen, um das bestehende politische System zu stürzen. Stattdessen setzt die Regierung innerhalb des (pseudodemokratischen) Systems die Partikularinteressen einer privilegierten Elite gegen die Bedürfnisse der Masse, aber mit ihrer manipulierten Zustimmung und Duldung durch.
Jetzt denken Sie bitte an Energie- und Verkehrswende, Impfnötigung, Massenmigration ins Sozialsystem, Gender-Agenda, Aufrüstung der Ukraine und Russland-Sanktionen - alles bezahlt mit unserem Steuergeld, aber nicht unbedingt in unserem Interesse.
Während der klassische Totalitarismus die Einrichtungen von Wissenschaft, Forschung und Bildung nach der Machtergreifung nachträglich in seinen Dienst stellt und Kritiker auch mit Gewalt zum Schweigen bringt, integriert der umgekehrte Totalitarismus Wissenschaftler und Forscher durch eine Kombination von staatlichen Aufträgen und sonstigen Vergünstigungen direkt in das System und greift nur gelegentlich ein, um Kritiker zu schikanieren und zu diskreditieren.
Und es gibt weitere Merkmale des invertiert totalitären Systems, deren Wirkungsweise man hierzulande gut beobachten kann.
Zunächst wäre da die schwache Legislative: Die Hauptaufgabe des Parlaments besteht im Absegnen von Regierungsentscheidungen. Die meisten Abgeordneten erhielten ihre Posten nicht durch direkte Wahl, sondern über Listenplätze und sind somit nicht ihren Wählern, sondern der Parteiführung verpflichtet. Das Ergebnis konnte man nicht nur bei den Corona-Schikanen beobachten.
In der Einleitung beschrieb ich bereits den nächsten Punkt: Eine repressive und die Regierung unterstützende Judikative. Deutsche Gerichte orientieren sich allzu oft an den Wünschen der Regierung und unterdrücken Regierungskritik. In diesem Zusammenhang ist auch die Ernennung des CDU-Politikers Stefan Harbarth trotz mangelhafter Qualifikation und der Ersatz des unbequemen Verfassungsschutzchefs Hans-Georg Maaßen durch den regierungstreuen Thomas Haldenwang zu erwähnen. So wurde gewährleistet, dass Verfassungsschutz und Verfassungsgericht nicht mehr Verfassung und Bürgerrechte schützen, sondern immer zuerst die Regierung.
Die Exekutive wird im umgekehrten Totalitarismus von außerparlamentarischen Institutionen gesteuert: Regierung und Ministerien folgen nicht eigenen Erkenntnissen und Interessen, sondern Lobbyisten und Beratern. Man erinnere sich an die Agora Energiewende und deren dubiose Finanzierung, den Einfluss der Gates Foundation oder der Open Society Foundation (G. Soros) und all ihrer Unterabteilungen auf die Entscheidungen in Berlin und Brüssel, aber auch an Frau von der Leyen und Herrn Lauterbach und ihre Beziehungen zur Pharma-Lobby.
Weiterlesen nach der Werbung >>>
Ihre Unterstützung zählt
Die kooperative Integration der Großkonzerne in das staatliche Steuerungssystem wurde zumindest teilweise mit den Twitter-Files aufgedeckt, doch das dürfte nur die Spitze des Eisbergs sein. Unternehmen und Staat verfolgen ihre gemeinsamen Ziele in einer Propagandamaschinerie aus Think Tanks, Stiftungen und NGOs.
Nächster Punkt:
„Aufhebung der Gewaltenkontrolle durch eine übergeordnete Integration der Gewalten mithilfe eines uniformen Parteiensystems, das die Reichen, die Großkonzerne und die Gutvernetzten begünstigt, die Armen in Hilflosigkeit und Verzweiflung zurücklässt und die Mittelklasse in der Balance zwischen Abstiegsangst und Aufstiegsversprechen hält.“
Schaut man sich das deutsche Parteiensystem an, stellt man schnell fest, dass es zwischen Linkspartei, Grünen, SPD, CDU/CSU und FDP allenfalls marginale Unterschiede gibt. Diese werden im Wahlkampf regelmäßig aufgebauscht, aber egal, wer die Wahlen gewinnt, man erhält immer dasselbe Konglomerat aus „Klimarettung“, Deindustrialisierung, Umverteilung, Massenmigration ins Sozialsystem, Identitätspolitik usw.
Die CDU-Grün-Regierung in NRW oder Schleswig-Holstein unterscheidet sich praktisch nicht von der Ampel oder der CDU-SPD-Regierung in Berlin. Bei der letzten Landtagswahl in Sachsen erhielten offiziell konservative Parteien (CDU, AfD, FDP, Freie Wähler) 67,5 Prozent der Wählerstimmen. Reales Ergebnis war eine linksgrüne Politik durch eine Regierung aus CDU, Grünen und SPD. Und in Bayern hatten die Freien Wähler keine ernsthaften Einwände gegen Corona-Schikanen und Landschaftszerstörung für Windkraftausbau.
Auch die Integration von Medien, Universitäten und Großkonzernen durch personelle und institutionelle Vernetzung ist offensichtlich. Medien werden staatlich beaufsichtigt, benutzt und politisch besetzt. Wir bezahlen mit unseren Zwangsgebühren die Indoktrination durch den Öffentlich-rechtlichen Rundfunk, in dessen Aufsichtsräten Parteifunktionäre sitzen.
Die SPD besitzt mit der Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft mbH (ddvg) selbst ein Medienimperium, andere regierungstreue Medien werden z.B. durch Werbekampagnen mit unserem Steuergeld gefördert (Stichwort: Impfkampagne). Journalisten lassen sich direkt von Politikern bezahlen und wechseln eifrig zwischen Medien und Politik (Steffen Seibert als ein Beispiel von vielen).
Die eigentliche Aufgabe als vierte Gewalt zur Kontrolle der Regierungsorganen wird nur noch von alternativen Medien erfüllt - und das soll seitens der EU unter dem Vorwand der „Bekämpfung von Desinformation“ auch eingeschränkt werden.
Speziell die unsäglichen Modellierungen und „Experten“-Meinungen zum Thema Covid, aber auch ältere und neuere ominöse Studien zum Thema Migration, „Klimakatastrophe“, „Energiewende“, Gender usw. verdeutlichten die Korrumpierung der Wissenschaft: Universitäten unterstützen die staatliche Ideologie, weil sie von den Fördergeldern abhängig sind. Heute beginnt die Indoktrination bereits in Kindergärten und Schulen.
Letzter Punkt bei Wolin ist die aggressive Außenpolitik, die er mit dem Lebensraumkonzept des Nationalsozialismus vergleicht. Hier bezog er sich explizit auf Bushs „Kampf gegen den Terror“ nach den Anschlägen des 11.September 2001, mit der Prämisse, „die Welt müsse für Amerika sicher gemacht werden“.
Deutschland ist mit seiner heruntergewirtschafteten Bundeswehr natürlich nicht in der Lage, irgendwo auf der Welt militärisch seine Interessen durchzusetzen, aber das tut dem Moralismus und Größenwahn unserer Regierung keinen Abbruch. Man nennt es „wertebasierte Weltordnung“ oder „feministische Außenpolitik“.
Allerdings wird nicht nur im Ukraine-Krieg deutlich, dass es unserer Regierung bei ihrer Außenpolitik keineswegs um die Interessen deutscher Bürger geht, sondern um ihre eigenen ideologischen Präferenzen.
Möglicherweise ist der ideologische Fanatismus der Grünen genau das, was das so sorgfältig errichtete postdemokratische System bald zum Einsturz bringt. Ein schlauer Diktator wie Putin weiß, dass man länger regiert, wenn man die Interessen seiner Bürger nicht allzu offensichtlich mit Füßen tritt. Außerdem ist es unmöglich, dauerhaft gegen die Gesetze der Natur zu regieren, wie es die Grünen mit ihrer „Energiewende“ und Identitätspolitik versuchen.
Das Scheitern der grünen Ideologie lässt sich kaum noch leugnen und immer mehr Menschen erkennen es am eigenen Wohlstandsverlust und zunehmender Dysfunktionalität des Staates. Das Vertrösten auf das Jenseits oder eine glorreiche, aber ferne Zukunft funktioniert in der heutigen säkulären Konsumgesellschaft immer weniger. Schon Bertold Brecht erkannte: „Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.“
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen. Aufgrund von zunehmendem SPAM ist eine Anmeldung erforderlich. Wir bitten dies zu entschuldigen.
Zur Anmeldung
Kommentare
melden
Kommentar von Living in the Technetronic-Controlled Era
Und natürlich ist das Re-Gieren der Grünen nur eine Show, die das Publikum dazu animieren soll, das Offensichtliche endlich auszusprechen. Leider hat die Lernkurve der BRD-Dressierten die Geschwindigkeit einer Wanderdüne, sie wollen eben alle keine eigene Verantwortung übernehmen. Nicht mal, wenn eine technokratische Steuerung ihre Kinder und Senioren zu Tode spritzt. Da wird stramm die Fre--e gehalten. Was für eine Schland-Schandbevölkerung!
Heil EU! (Satire!)
melden
Kommentar von Living in the Technetronic-Controlled Era
Oh, oh, jetzt wird allmählich im Mainstream sichtbar, was die pöhsen, pöhsen "Verschwörungs"-Theohäretiker schon lange mit der Bezeichnung "US, Inc." ausdrücken (zb Anna v Reitz, Paul Stramer net)? Huch, na sowas!
Ich habe am Wochenende ein Zitat von Wernher von Braun gelesen, in einer vereidigten Zeugenaussage seiner (US Weltraumprogramm) Sekretärin, in der er bereits den "Krieg gegen den Islam" und den "Krieg gegen Außerirdische" beschreibt und beides als Fälschungen bezeichnet. Tja. Das gibt einem zu denken, gell. Genau.
melden
Kommentar von Gunter
Ja, sehr aufschlussreicher Artikel. So weit alles gut beschrieben. I
Ich bin schon lange der Ansicht, dass Deutschland ein schlimmer Faschisten-Staat geworden ist. Da ist nichts mehr LIBERAL!!!! Das hat Merkel schon vor Jahren eingeleitet und all ihre Jünger in Position gebracht. Und nicht nur diejenigen, die in den verschiedenen Parlamenten sitzen, sondern auch die Mainstreammedien, die unsäglichen Journalisten, die dort arbeiten und ihre tägliche Hetze gegen normal denkende Menschen ausbreiten.
Ich habe ja zum Glück nicht die Zeiten der Nationalsozialisten miterleben müssen, aber nach Berichten der Geschichte, fühlt sich das heute nicht anderes an. Nicht nur die Grünen sind Faschisten, sondern bei der SPD sind auch einige dabei... und wer Faschisten unterstützt, ist der nicht auch solch einer? Und immer kommen meine Gedanken zu diesen unseligen WEF Klaus Schwab, der von den Medien in Ruhe gelassen wird. Warum wohl?
Oft denke ich, schalte dieses verfluchte Internet nicht ein und lese die tägliche Nachrichten und Kommentare aus Deutschland. Aber auch in der Schweiz oder ganz Europa ist man betroffen von dem rasanten Niedergang Deutschlands. So muss ich mich halt weiterhin informieren und diesen Scheissdreck aushalten...
melden
Kommentar von Karl Eduard
Sehr guter Artikel, der die gesamte Misere mit all ihren irrsinnigen Facetten im besten Deutschland aller Zeiten perfekt beschreibt. Was ich nach wie vor nicht begreife, warum kann das jemand mit einer durchschnittlichen Intelligenz nicht nachvollziehen? Informiert man sich außerhalb der Systemmedien, findet man diese Informationen vielleicht nicht gesammelt an einem Ort, aber doch in ausreichendem Maße um sich die Geschehnisse des letzten Jahrzehnts selbst zusammen zu reimen. Ist wirklich die Mehrheit der Bürger zu doof oder zu bequem das zu begreifen? Sicher sind viele Speichellecker im Dienste des Imperiums unterwegs aber die meisten müssten doch schon längst erkannt haben wohin der Weg gehen wird. Die Hoffnung stirbt zuletzt...
melden
Kommentar von Herr Dr. Fuchs
Das Buch von Sheldon S. Wolin ist unter dem (etwas unglücklichen) Titel "Umgekehrter Totalitarismus: Faktische Machtverhältnisse und ihre zerstörerischen Auswirkungen auf unsere Demokratie" erst im letzten Jahr im Westend-Verlag in einer deutschen Übersetzung von Julien Karim Akerma erschienen (Frankfurt 2022, Hardcover, 462 Seiten, ISBN 978-3-86489-348-3), ergänzt um eine sehr lesenswerte Einführung von Rainer Mausfeld. Und wer die lange, blutige und intrigenreiche "Vorgeschichte" der USA und ihrer Politik kennenlernen möchte, dem sei weiterhin "Halleluja. Die Geschichte der Vereinigten Staaten" von Joachim Fernau ans Herz gelegt, das es allerdings immer noch leider nur antiquarisch gibt.
melden
Kommentar von Enthor Grundbacken
Es wäre töricht zu behaupten, dass unsere Demokratie noch auf stabilen Füßen stünde. Insofern ist Ihre Diagnose, sehr geehrte Frau Henker, zum ‚invertierten Totalitarismus‘ sehr zutreffend.
Jede (scheinbare) Zivilisation erreicht irgendwann einen Kipp-Punkt, der ein echter ist. Bei der Klima-Hysterie ist es ja nur ein potentiell möglicher auf Basis von Prognosemodellen, die auf Annahmen beruhen.
Wenn die Zivilisation kippt, dann werden die Menschen pomadig und dekadent, dann erheben sie die Perversion zum Normalzustand und attakieren ganz offen harmlose Zeitgenossen.
Da sind wir wohl leider aktuell, nicht nur, aber auch, in Deutschland angekommen: es regieren Menschen, die keine Ahnung, aber ganz viel ideologisches Sendungsbewusstsein haben.
Ein Tragödie!
melden
Kommentar von StephanU
Das Vertrösten auf eine ferne Zukunft ist ja auch im Instrumentenkoffer enthalten: Verzichtet jetzt, dann haben auch eure Ur-Ur-Ur-Enkel ein schönes Klima.
Wahrscheinlich muss es tatsächlich noch viel schlimmer kommen, bevor es besser werden kann. Erst dann könnte sich Widerstand aus der Mitte der Gesellschaft entfalten. Eine AfD, die notfalls mit Pöstchen und Beteiligung ins System integriert wird, oder Spaziergänger in ihrer rauschhaften Selbstüberschätzung reichen da nicht. Leider muss die Entwicklung zum Schlechteren abgewartet werden. Wer unterdessen die Laune verliert, gucke z.B. Interviews mit dem süffisant plaudernden Roland Tichy oder dem ewig in sich hineinlächelnden Komunikationswissenschaftler Michael Meyen und tröste sich mit der Erkenntnis: Die Lage ist hoffnungslos, aber (noch) nicht ernst.
melden
Kommentar von Bernhard Rossi
Sehr guter und zusammenfassender Gastbeitrag!
Die Plutokratie (altgriechisch plutokratía „Reichtumsherrschaft“, von plútos „Reichtum“ und krateín „herrschen“) ist eine Herrschaftsform, in der Vermögen die entscheidende Voraussetzung für die Teilhabe an der Herrschaft ist. In antiken Stadtstaaten wie der attischen Demokratie oder der Römischen Republik wurden die politischen Rechte z.B. Teilnahme an der Volksversammlung o. Ä., zu bestimmten Zeiten an ein gewisses Einkommen bzw. einen Mindestbesitz gebunden. In einem plutokratischen System gibt es oft einen hohen Grad an sozialer Ungleichheit bei geringer sozialer Mobilität. In einer Plutokratie sind Ämter in der Regel nur den Besitzenden zugänglich. Der Soziologe Dale L. Johnson sieht im Amerika des 21. Jahrhunderts die Bedingungen einer Plutokratie erfüllt. Das vermögendste Prozent der Bevölkerung, das aus der Weltfinanzkrise gestärkt hervorgegangen sei, während die soziale Ungleichheit weiter angewachsen sei, kontrolliere neben den Medien die drei Staatsgewalten. Die Medien lenkten die Bevölkerung von der sozialen Ungerechtigkeit mit unwahrer Berichterstattung, Boulevardjournalismus und dem Schüren von Ängsten ab. Über die Privatisierung des Bildungssystems beginne diese Indoktrination zunehmend schon in den Schulen. Der amerikanische Plutokratismus habe sich am deutlichsten im politischen Erfolg des Trumpismus gezeigt, sei aber schon zuvor zu beobachten gewesen, vor allem nach dem Erfolg der Republikaner bei den Kongresswahlen 2014, aber auch in der Kür von Hillary Clinton zur demokratischen Kandidatin bei den Präsidentschaftswahlen 2016. Der Politologe Anthony DiMaggio sieht im Erfolg von Donald Trumps Populismus einen Ausdruck plutokratischer Politik. Im deutschsprachigen Raum wird die Hypothese, dass sich die Vereinigten Staaten zu einer Plutokratie gewandelt hätten, unter anderem von den Politikwissenschaftlern Boris Vormann und Christian Lammert vertreten.