Auf Plakaten der AfD steht zum Beispiel „Deutschland zuerst“, auf Plakaten der Grünen geht es um die Rettung der Welt. Wähl mich, sonst geschieht die Katastrophe.
Insbesondere für die Grünen gilt: Wer zu Macht gekommen ist, weil Menschen Angst haben, wird ihnen diese Angst nicht wieder nehmen wollen. Vielleicht ist das der Grund, weshalb sie kopflos und zerstörerisch agieren. Und weil nichts funktioniert und alles nach hinten losgeht, bekommen die Grünen nun selbst Angst. Keine gute Mischung.
Die Welt geht unter, gebt mir Macht. So geht der Wahlkampf der Klima-Apokalyptiker. Dann zerstören sie Industrie, zerstören Arbeitsplätze und mutieren zum Rauschgifthändler der Sozialhilfe, um wiedergewählt zu werden.
Wenn man Spitzenpolitikern vorhält, sie hätten keine Befähigung zu ihrem Amt, weil sie weder ihr Studium abgeschlossen, noch einen Beruf erlernt haben, denkt man nicht weit genug. Es liegt, genau genommen, eine gemeingefährliche Hybris in der Vorstellung, man könne für eine Gemeinschaft etwas Gutes tun, wenn man nie für sich selbst etwas Gutes getan hat. Und immer nur die anderen ändern wollte.
Eine Gesellschaft aus Klimaklebern, CSD-Flaneuren und Woke-Fanatikern kann niemandem helfen. Nicht einmal sich selbst. Dabei ist es nicht schlecht, erst „an sich selbst“ zu denken. Ein junger Mensch, der sagt, ich strenge mich an, ich mache eine Ausbildung, ich übernehme Verantwortung, damit ich mich ernähren kann und eine Frau finde, die mit mir eine Familie gründet, rettet mehr Welt als tausend Klimakleber zusammen. Buchstäblich.
Und er ist Punk. Die Begriffe Verantwortung, Familie, Gott sind, wenn auch nicht ganz aus dem Denken der Gen Z, so doch vollständig aus dem Schmuddeljournalismus, alias Mainstream, verschwunden. Aber es stimmt: Punk ist heute der Konservative, oder drücken wir es weniger allürisch aus: Traditionelle Wertvorstellungen sind heute schlicht progressiv. Viel zu tief ist der Krebs des Wokismus schon hineingefressen, um für sich - und das bei nicht einmal zehn Jahren Lebensdauer – dieses Label noch zu beanspruchen.
Die christliche Soziallehre spricht vom Subsidiaritätsprinzip:
„Wie dasjenige, was der Einzelmensch aus eigener Initiative und mit seinen eigenen Kräften leisten kann, ihm nicht entzogen und der Gesellschaftstätigkeit zugewiesen werden darf, so verstößt es gegen die Gerechtigkeit, das, was die kleineren und untergeordneten Gemeinwesen leisten und zum guten Ende führen können, für die weitere und übergeordnete Gemeinschaft in Anspruch zu nehmen; jedwede Gesellschaftstätigkeit ist ja ihrem Wesen und Begriff nach subsidiär; sie soll die Glieder des Sozialkörpers unterstützen, darf sie aber niemals zerschlagen oder aufsaugen.“
„Aufsaugen“ trifft es ziemlich, aber wem das noch immer zu theoretisch ist, sei gefragt: Ist es gerecht, wenn eine Familie mit in Vollzeit arbeitendem Mann, dessen Frau zu Hause Kinder betreut, weniger hat als ein Paar mit Kindern, das Bürgergeld bezieht? Es ist schwer, von einer derart perversen Ungerechtigkeit nicht entmutigt zu werden. Aber auch das System „auszunutzen“, ist keine wirkliche Lösung. Es ist schwieriger, von einmal bezogener Sozialhilfe wegzukommen als von Heroin.
Dabei ist das Schöne am konservativ sein etwas, das jeder Schwarzseherei entgegensteht: Die Herausforderung ist, an Ort und Stelle eine Sache zu meistern. So einfach eigentlich. Ein Tischler, der die Welt verändern möchte, versucht, jeden Tag besser zu tischlern. Ein Bäcker versucht, die besten Brötchen zu backen. Ein Arzt versucht, der beste Arzt zu sein, zu dem er in der Lage ist. Das gilt in einer Gesellschaft, die an mehr als zwei Geschlechter glaubt und wo Kinder zum CSD mitgenommen werden genauso wie in einer Gesellschaft, in der alles wunderbar läuft.
Aber ich gebe zu: Die Grünen machen es nicht leicht.
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Kommentar von Carl Peter
“Es ist mir schon wieder misslungen”.
Dieser Satz kann einen das Leben lang begleiten.
Vorallem wenn man glaubt, Gutes zu tun, und dass das auch von seinen Mitmenschen genauso aufgefasst wird.
Es ist der Satz von der ewigen Wiederkehr des Messias.
Und von der Vorstellung sich Gott zu nähern heruntergebrochen, ist es auch der Satz der grünen Partei.
Es ist auch der Satz einer abendländisch-christlichen Vorstellung, eine Mission erfüllen zu müssen.
Wenn ich zum Beispiel mit Zen-Buddhisten spreche, wundern sie sich, wieso ich eine gemarterte ans Kreuz genagelte Figur verehre, die mir symbolhaft die Erkenntnis eines Gottesreiches eröffnen könne, und ich diese Erkenntnis von anderen verlange, um mich mit ihnen gemein zu machen.
Gut zu sein und Gutes zu tun, gerät allzu oft zu missionarischen Ereiferungen - am Ende wird es wieder misslingen.
Gut kann man wohl nicht sein wollen, also kann man es von anderen auch nicht verlangen.
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Kommentar von .TS.
"Unterschwellig glauben Konservative oft ein bisschen, die schlechteren Menschen zu sein."
Wenig verwunderlich da sich die sogenannten Konservativen schon seit Jahren nicht mehr in einer kraftspendenden Macherposition sondern nur noch auf dem fatalistischen Posten passiv reagierender und zunehmend resignierter Kritiker befinden.
Nicht nur die wokewahnwitzigen Progressiven sind ein Fall für den Seelenlempner.
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Kommentar von Einigkeit, nicht Links und Freiheit sind des Glückes Unterpfand
Es ist der edelste Anspruch des Menschen, zu Lebzeiten die beste Version seiner selbst werden zu wollen. In seiner reinsten Form kennen die meisten Menschen das nur, wenn sie verliebt sind oder Kinder haben: da ist jemand, für den man ein besserer Mensch, und zwar ein wirklich besserer, kein gelogen besserer Mensch sein will. Weil die Energie von Kindern, die Energie der Liebe und des Liebens das beste aus uns herauskitzelt. Das Kollektiv aber kann nur in der Dumpfheit einer immer gleichen Herde leben, aus der es nicht aufbegehrt, aus der heraus es sich nie verbessern will, denn sonst zerfällt die Herde als Konstrukt, das alles gleichmachen muß um selbst zu überdauern. Die Strippenzieher schüren Angst in jedem den sie erreichen können, und ihre Lösung ist das Kollektiv, das gefühlten Schutz zu bieten scheint, aber nur das Scheren der Herde leichter macht.
„Leben wie ein Baum, einzeln und frei // doch brüderlich wie ein Wald, // das ist unsere Sehnsucht.“ Nazim Hikmet, türkischer Dichter. Gottseidank ist der Türke, sonst wäre das bestimmt rääächts nationales Gedankengut, worum der Schutz vor Verfassung sich kümmern müßte...