Handpuppen-Box „Entdecken, schauen, fühlen“

Kita-Erziehung mit Pullermann- und Scheide-Rap ist kein Kavaliersdelikt

von Julian Adrat (Kommentare: 6)

Multiplikatoren frühkindlicher Sexualisierung© Quelle: Julian Adrat

Neulich erreichte mich die Nachricht einer Mutter aus einem benachbarten Bezirk in Berlin. Sie wusste, dass ich zum Thema schon geschrieben habe, Frühsexualisierung, Trans-Kram … Sie schickte Bilder aus dem Schaukasten der Kita, in die ihr dreijähriges Kind geht.

Handschriftlich auf zwei DIN-A4-Seiten heißt es dort: „Das sind Lutz und Linda. Die Handpuppen sind Inhalt einer Box ,Entdecken, schauen, fühlen' von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und für Kinder ab drei Jahren gedacht. Diese greift den Bedarf an Informationen zur frühkindlichen Sexualerziehung auf. Die beiden Handpuppen haben Penis und Scheide."

Auf der Seite der Bundeszentrale der politischen Bildung nennt sich die Box „Medienpaket zur Sexualerziehung für Kinder im Vorschulalter" und unterstützt Multiplikatorinnen und Multiplikatoren bei der Vermittlung von Themen der Sexualerziehung. Kostenpunkt 80 Euro. Multiplikatoren frühkindlicher Sexualerziehung? Ein eher unglücklicher Terminus, musste ich denken.

Weiter heißt es im Kita-Schaukasten:

„Wir haben beobachtet, dass die Kinder an ihrem und dem Körper des Anderen Interesse zeigen. Sie ziehen sich zurück und erforschen sich gegenseitig. Sie verhalten sich sehr geheimnisvoll und so (sic!), als ob sie etwas Verbotenes tun. Wir greifen das Thema auf, um diesem Normalität zu geben. Wenn einmal die grundsätzlichen Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen klar sind und offen darüber gesprochen wird, werden auch Körperspiele wieder uninteressant. Kindliche Sexualität hat nichts mit der Sexualität von Erwachsenen zu tun, die vornehmlich auf die genitalen Reize konzentriert ist, sondern auf körperliches Wohlgefühl."

Auf dem zweiten Zettel steht:

Heute waren Lutz und Linda bei uns. Gemeinsam haben wir uns über die Unterschiede von Jungen und Mädchen unterhalten. Dabei haben uns Lutz und Linda unterstützt, welche ganz unbefangen über ihre Geschlechtsorgane gesprochen haben.

Sie haben die Kinder gefragt, wie sie zu Penis und Scheide sagen. Jeder hat eine andere Bezeichnung: „Penis, Pulver, Pullermann, Pippimann, Scheide, Musch, Muschi, Mimi, Muschel.“ Uns ist es wichtig, dass die Kinder wissen, wenn das gegenseitige Erforschen unangenehm wird, sagen wir nein, oder sprechen darüber. Gemeinsam mit Lutz und Linda haben wir den Gefühle-Rap wiederholt.
 
Es könnte der sein, der so anfängt und den ich aus der Kita von meinen eigenen Kindern kenne:

Meine Gefühle sind wichtig und richtig. Deine Gefühle sind richtig und wichtig. Ich sag nein -lass das sein! Grenzen setzen nicht verletzen.

Wir alle haben Kinder oder sind welche. Mir kam die Brandmauer in den Sinn. Würden aufrechte Demokraten nicht alles dafür tun, kindliche Unschuld zu retten?

Im vom Land Berlin im Auftrag gegebenen Forschungsbericht zum Missbrauchsnetzwerk um den Pädagogen Kentler, heißt es:

Der Sozialpädagoge Helmut Kentler glaubte, dass sich pädophile Männer als Pflegeväter besser um ihre Schützlinge kümmern würden als andere Pflegeeltern. Ab den 1960er Jahren wurden Kinder und Jugendliche gezielt an vorbestrafte Pädokriminelle vermittelt. (...) Zu dem Netzwerk zählten auch (...) Beteiligte der evangelischen Kirche.

Rüdiger Schuch, Präsident des größten Wohlfahrtsverbandes der evangelischen Kirche in Deutschland, trat diese Woche mit der Aussage hervor, AfD-Wähler könnten nicht in der Diakonie arbeiten und gehörten nicht zur Kirche. Über kirchliche Fummelräume hat er sich bislang nicht geäußert.

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