Biden bedient den zahlenmäßig relativ kleinen Kreis der Transformationsklientel

Joe Biden tritt nochmal an – Schlacht um die Seele Amerikas

von Tara Grimm (Kommentare: 8)

New York Post: „Bidens Korruptheit ist ausreichend dafür, um ihn jetzt für sein Amt untauglich zu machen.“© Quelle: Pixabay / LiamEnea

„Let's finish the job — Lasst uns die Arbeit zu Ende bringen“. So lautet das Credo der offiziellen Verkündung der Kandidatur für die US-Präsidentschaftswahlen 2024 von Joe Biden.

Dieser Satz, der für viele Amerikaner nach einer Drohung klingt, fiel nicht etwa auf einer Bühne vor hunderten von begeisterten Anhängern, sondern am Ende eines dreiminütigen Videos, das in Aufbau, Schnitt und Musikauswahl den Filmtrailern aus der Traumfabrik Hollywood in nichts nachsteht.

„Die persönlichen Freiheiten sind das Fundament dafür, wer wir als Amerikaner sind“, sagt Biden zu Beginn des Clips. Es gebe nichts Wichtigeres und nichts Heiligeres als diese Freiheiten, fügt er hinzu.

Dann macht Biden deutlich, unterlegt mit dramatischer Musik und Bildern vom 6. Januar, Donald J. Trump und der Abgeordneten Marjorie Taylor Green, wer die Feinde von Demokratie und Freiheit sind, jene Werte, für die er seit seinem Amtsantritt kämpfen würde:

„Doch Sie wissen, dass sich MAGA-Extremisten überall im Land gegen diese fundamentalen Freiheiten aufstellen.“

Diese Extremisten würden das soziale Sicherungsnetz abbauen wollen, erklärt Biden, der erst im März dieses Jahres das Lebensmittelgutschein-Programm für bedürftige Familien um drei Milliarden USD gekürzt hat.

Sie würden die Besteuerung von Reichen senken wollen, behauptet der Mann, gegen dessen Sohn seit Jahren wegen möglicher Steuerhinterziehung ermittelt wird. Und selbstverständlich wird an dieser Stelle auch der Vorwurf wiederholt, die MAGA-Extremisten würden es den Wählern u.a. mit der Forderung nach einem Identitätsnachweis im Wahllokal erschweren wollen, ihre Stimme abzugeben.

Wenngleich Joe Bidens Wahlwerbe-Clip dem herkömmlichen Prozedere des politischen Establishments folgt, bei dem die Lügen bekanntlich groß und die Versprechen mehrheitlich haltlos sein dürfen, enthält er dennoch einige interessante Aspekte.

Denn es ist durchaus bemerkenswert, mit welcher Offenheit Joe Biden hier als Präsidentschaftskandidat für die globale Agenda des sogenannten Wokeism präsentiert wird, obwohl ein überwältigender Teil der Amerikaner diese neue Ideologie keineswegs unterstützt, wie u.a. jüngst am Beispiel der Biermarke Bud light eindrucksvoll bewiesen wurde, deren Verkaufszahlen nach der Werbekampagne mit dem Trans-Model Dylan Mulvaney abstürzten.

Und dennoch bedient Biden den zahlenmäßig relativ kleinen Kreis der Transformationsklientel. So wirbt er unverhohlen für Abtreibungen als "Gesundheitsvorsorge" (Minute 0:45) und spricht sich mit der Verteidigung explizit pornographischer und subtil pädophiler Schriften (bei Minute 0:48) wie dem eingeblendeten Buch „Lawn Boy“ von Jonathan Evison, dessen Verwendung als Schulunterrichtsstoff von Eltern kritisiert wurde, da es beispielsweise den Oralsex zehnjähriger Jungen beschreibt, mindestens für eine Frühsexualisierung von Kindern aus, wenn nicht sogar für eine Normalisierung von Pädophilie.

Das Land befinde sich in einer Schlacht um die Seele Amerikas, sagt Joe Biden. Dieser Äußerung dürfte tatsächlich eine Mehrheit der Amerikaner zustimmen. Aber bedeutet das auch, dass die Mehrheit hinter Joe Biden als Präsidentschaftskandidat der Demokraten steht?

Nein, im Gegenteil. Eine Umfrage von YouGov hat ergeben, dass nur 26 Prozent der Amerikaner insgesamt und 47 Prozent der Demokraten im Speziellen eine erneute Kandidatur von Joe Biden wünschen.

Die Gründe dafür liegen auf der Hand und werden selbst von CNN nicht verschwiegen:

„Es gab diesen chaotischen und tödlichen Rückzug aus Afghanistan. Streitigkeiten um die Grenzpolitik. Schwankungen bei den Energiepreisen. Fehltritte mit langjährigen Verbündeten. Probleme bei den Lieferketten und Engpässe bei Waren des alltäglichen Bedarfs (...). Andauernde juristische Anfechtungen von politischen Entscheidungen, die von Biden mittels Exekutivverordnungen getroffen wurden (...).“

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Was CNN hier in relativierenden Formulierungen zu sagen versucht, ist, dass die bisherige Amtszeit von Joe Biden Amerika innen- und außenpolitisch an jeden denkbaren Abgrund geführt hat.

Darüber hinaus steht auch weiterhin das Problem der mentalen Verfassung des Achtzigjährigen im Raum. Laut einem Bericht der New York Times  plane das Weiße Haus, Wahlkampftouren von Joe Biden weitgehend zu verhindern, da diese „mit ihren spontanen Momenten das Risiko für altersbedingte Unfälle" eröffnen.

Offenbar soll Joe Biden vor jenen peinlichen Zwischenfällen bewahrt werden, die ihn in den vergangenen Monaten immer wieder zur Zielscheibe von Spott und Belustigung werden ließen. Als Teil eines solchen „Schutzprogrammes“ ist wohl auch die Entscheidung des DNC, der zentralen Parteiorganisation der US-Demokraten, zu verstehen, im anstehenden Wahlkampf keine Debatten der demokratischen Präsidentschaftskandidaten zu organisieren, da es, so die Begründung, einfach keine anderen Kandidaten und auch keine anderen zu diskutierenden Ideen gebe.

In Bezug auf Joe Biden ist diese Begründung so durchschaubar, wie sie respektlos gegenüber Marianne Williamson und Robert F. Kennedy Jr. ist, den beiden anderen Präsidentschaftskandidaten der Demokratischen Partei.

Die zentrale Frage dürfte allerdings lauten, ob das Washingtoner Establishment an dieser Nominierung von Joe Biden tatsächlich festhalten können wird.

Die Enthüllungen von potenziellen Verbrechen rund um die Biden-Familie, in Folge derer zuletzt sogar Antony Blinken, US-Außenminister, und Merrick Garland, US-Justizminister, als mögliche Beteiligte genannt wurden, deuten darauf hin, dass der Zeitpunkt kommen könnte, an dem Joe Biden politisch nicht länger tragbar ist.

Ob es in diesem Fall, wie von Präsident Trump im Januar 2021 vorausgesagt, zur Anwendung des 25. Verfassungszusatzes kommen wird, der die Absetzung eines US-Präsidenten wegen „Amtsunfähigkeit“ regelt, ist derzeit selbstverständlich pure Spekulation.

Allerdings wäre dieses Vorgehen geeignet, ein durch die Republikaner im Kongress womöglich künftig angestrebtes Amtsenthebungsverfahren zu vermeiden, bei dem die potenziellen Verbrechen detailliert aufgeführt und diskutiert würden.

Von welchem Ausmaß die angeblich kriminellen Machenschaften von Joe Biden sind, die aktuell durch mehrere Ausschüsse im US-Kongress untersucht werden, deutete James Comer, Vorsitzender des Kontroll-Ausschusses, vor wenigen Tagen an, als er sagte, es würde „niemand mehr für ein Weihnachtsfoto übrigbleiben, da die ganze Biden-Familie in ein finanzielles Bereicherungssystem verwickelt ist“.

Laut dem Bericht der „Daily Mail“ haben die Ermittlungen der Kongressabgeordneten inzwischen ergeben, dass zwölf Familienmitglieder an dubiosen Geschäften beteiligt seien.

Das Interesse des Weißen Hauses daran, diese Vorwürfe im Rahmen eines Amtsenthebungsverfahrens auf einer öffentlichen Bühne ausführlich behandelt zu sehen, dürfte nicht allzu groß sein.

Daher ist es vielleicht kein Zufall, dass in diesen Tagen erneut Zweifel an Joe Bidens Gesundheitszustand geweckt werden. So fragte die“Daily Mail“ ausgerechnet am Tag von Bidens Kandidaturverkündung, ob der Achtzigjährige wirklich „fit für weitere vier Jahre“ sei, und ließ Mediziner zu Wort kommen, die erklären, dass für Biden nach zwei Hirnaneurysmen und einem Herzproblem ein erhöhtes Risiko für Demenz bestünde.

Wird die Erzählung von den „gesundheitlichen Problemen“ ihren Nutzen zeigen, falls sich Schlagzeilen wie die der New York Post, „Bidens Korruptheit ist ausreichend dafür, um ihn jetzt für sein Amt untauglich zu machen“, endgültig als wahr erweisen?

Es sei eine Schlacht um die Seele Amerikas, sagt Biden in seinem Wahlwerbespot. Und vielleicht muss „Creepy Joe“ noch eine Zeit lang im Rampenlicht bleiben, um den Amerikanern die tatsächliche Wahrheit hinter dieser Äußerung sozusagen in persona vor Augen zu führen.

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