Einige zehntausend Menschen werden es gewesen sein, die am Samstagnachmittag ihren Weg durch das wuselige Berlin in Richtung des Brandenburger Tor genommen haben. Es waren den Plakaten und Schildern zufolge viele aus dem herkömmlich linksorientierten Spektrum, aber auch bürgerliche Gruppierungen waren vertreten.
Das Thema Krieg und Frieden berührt alle Bürger ohne Ansehen ihrer eigentlichen politischen Orientierung. Das war am Samstag trotz vieler medialer Schmähungen und Herabwürdigungen nicht anders. Die Zahl der Bürger, die hier ein Zeichen setzen wollten, viele auf ihre ganz eigene Art und Weise, lässt sich nicht an den COVID-19-Maßnahmen-kritischen Demonstrationen messen, aber die Stimmung war vergleichbar rechts-links-oben-unten-offen und vielfältig.
Unweit der Kundgebung am Brandenburger Tor gibt es eine Dauermahnwache mit eher russisch-kritischen Tönen und Forderungen samt russischem Beutepanzer, dessen Kanonenrohr auf das monumentale Gebäude der Russischen Botschaft gerichtet ist. Über Nacht hatten Unbekannte dieses schaurige Kriegssymbol mit unzähligen roten Rosen geschmückt. Hier kam es im Vorbeigehen zu Versuchen, Standpunkte abzugleichen. Ein Bläserensemble intonierte im Hintergrund das Kirchenlied "Herr, Deine Liebe". Viele hatten die Hoffnung, dass der hier zur Schau gestellte Panzer auch als Einladung und Aufforderung verstanden würde, ernsthafte Wege aus der Beißstarre der Konfliktparteien und der Spirale der Gewalt zu finden.
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Kommentar von Bernhard Rossi
"Jogginghosen sind das Zeichen einer Niederlage. Man hat die Kontrolle über sein Leben verloren und dann geht man eben in Jogginghosen auf die Straße."
Karl Lagerfeld (1933 - 2019)
Jogginghosen wurden übrigens am Samstag keine gesichtet!
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Kommentar von Verena S.
VielenDank für den Bericht und die eindrucksvollen Fotos, die diesen Tag gut dokumentieren! Wir brauchen jetzt Verhandlungen, Diplomatie und Gespräche, und nicht immer mehr Waffen , soviel steht fest. Die Überschrift ist meines Erachtens auch gut gewählt- ich denke in dieser Zeit oft an dieses zentrale , christliche Gebot, "Du sollst nicht töten", und finde es irrssinnig, wie sich weite Teile der institutionelle Kirche in unserem Land verhalten. Die EKD_Vorsitzende Annette Kurschuss sagte ja bekanntlich " Waffen für die Ukraine seien ein "Gebot der Nächstenliebe". Was ist für ein Albtraum, in den wir hier hineingeschlittert sind!