Die wirklichen Nöte der jungen Leute werden schon seit geraumer Zeit nicht ernst genommen. Besonders schlimm war dies in der Corona-Zeit zu beobachten, als man Kinder und Jugendliche an den Schulen mit Tests, Masken und Quarantäne quälte, ohne überhaupt die Frage zu stellen, was es mit ihnen macht, wenn man sie pauschal nur noch zu potentiellen Virenschleudern erklärt. Und für drei Millionen Studenten an deutschen Hochschulen interessierte sich die Politik überhaupt nicht.
Ich war am 1.7.2021 zu einer Expertenanhörung im Bundestags-Unterausschuss Corona-Pandemie eingeladen und nahm per Video teil. Thema der Sitzung: „Lehren und lernen in der Pandemie". Ich hatte vorher die Studenten aller meiner Vorlesungen befragt, wo bei ihnen der Schuh drückt, und die Antworten meiner Studenten in einem strukturierten Dossier zusammengefasst, das ich hoffte vortragen zu können – allein es interessierte sich niemand dafür.
Die ganze Diskussion in dieser Ausschuss-Sitzung rankte sich allein um die allgemeinbildenden Schulen. Mir wurde nur eine einzige Frage gestellt, und diese betraf meine rechtliche Einschätzung zu den Corona-Maßnahmen an den allgemeinbildenden Schulen. Und noch heute sagen mir einige Studenten, dass sie durch die Corona-Politik in ihrem Studierverhalten massiv zurückgeworfen wurden. Ich hätte meinen Studenten gegenüber dem Deutschen Bundestag gerne eine Stimme gegeben. Aber niemand wollte diese Stimme hören.
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Heute bedroht die Politik die Zukunft der jungen Menschen mit Kriegsszenarien, Zensurwahn, einer Verwahrlosung der Bildungsinhalte (z.B. Gender- und Woke-Indoktrination an Schulen) und einer „Klimapolitik", die zwar angeblich dazu dienen soll, den Planeten für kommende Generationen lebenswert zu erhalten, aber in keiner Weise glaubhaft vorgetragen wird, weil seitens der Regierenden Wasser gepredigt und Wein getrunken wird. Erstmal heißt die Botschaft auch hier: Verzicht (aber nur für uns Normalos, also nicht für die – auf gut bayerisch – Großkopferten).
Von genau dieser Politik haben immer mehr junge Menschen in diesem Land die Schnauze gestrichen voll. Und dies völlig zu Recht. Die Zeit ist nicht mehr fern, in der die Jugend an meine Generation sehr kritische Fragen stellen wird. Ich freue mich auf diese Zeit. Denn ich bin für die anstehenden Fragen junger Leute gut gerüstet. Und ich weiß, dass viele, die diesen Text lesen, es ebenfalls sind.
Andere werden demgegenüber in Erklärungsnot geraten. Nämlich jene, die es für richtig halten, dass Jüngere gegenüber den Älteren „solidarisch" sein sollen, aber niemals nach der Solidarität der Älteren gegenüber den Jüngeren gefragt haben. Und jene, die auf jeden angeblichen oder tatsächlichen „Zeitgeist" aufspringen (z.B. „Vielfalt" oder „Kampf gegen rechts"), weil sie als gute Menschen dastehen wollen, ohne die Frage zu stellen, wer mit welcher Berechtigung zu bestimmen hat, unter welchen Voraussetzungen ein Mensch als „gut" gelten darf.
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Kommentar von T. Murx
Für den Kommentator TS.: "Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen" - vielleicht pflanzt Herr Schwab juristische Apfelbäumchen? Ich würde es ihm von Herzen danken.
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Kommentar von .TS.
Herrn Schwab als Jura-Professor möchte ich vor allem eine Frage stellen die dieser hier nicht thematisiert hat:
Wo und welche Zukunft sieht er für die Absolventen seines Fachs in einer Zeit in der die Rechtsprechung nur noch dem Regime konform zu erfolgen hat, Gesetze von oberster Stelle grob gebrochen, über- und umgangen werden, und selbst legale Äußerungen und Tätigkeiten verfolgt und bestraft werden wie es beliebt?