Wie in jedem Jahr wurde heute Morgen damit begonnen, den etliche Dutzend Meter hohen Weihnachtsbaum vor dem Parlament in Tiflis zu errichten. Am Sonntagnachmittag hatten einige Aktivisten zunächst Fotos und Textplakate am Gerüst angebracht und dann zeitweise das Schmücken des Gerüsts behindert.
„Wir wollen dieses Symbol der Normalität nicht“, erklärt ein Aktivist am Rand. Schreie, Wehklagen, Vorwürfe. „Der Baum stört unseren Kampf!“
Die Ordnungskräfte schreiten ein. Und sie zeigen dabei eine Engelsgeduld. Schritt für Schritt wird die Anti-Weihnachtsbaumfraktion hinter die Absperrungen zurückkomplimentiert. Die Schaulustigen und teils pathetisch gestikulierenden Aktivisten müssen in Zweiergesprächen beruhigt werden. Aber es gelingt.
„Wir wollen Neuwahlen“, erklärt ein Demonstrant. „Die Regierung muss weg.“ Ein anderer erklärt: "Nein, bei den Parteien, die jeweils nur gut zehn Prozent der Stimmen erreicht haben, gibt es keine Persönlichkeit, die wir wirklich wollen.“ Dabei hält er ein Flugblatt mit einem blutüberströmten Christbaum hoch und ruft: „Wir sind weder für die Regierung noch für die Opposition".
Eine wirklich demokratische Lösung gibt es in Georgien offenbar nicht. Irgendwer wollte den großen Baum schmücken und geriet ins Fadenkreuz der Demonstranten.
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Kommentar von Micha
Weder das eine noch das andere.
Eine Lösung bieten sie nie, die Sozialisten. Nur Zerstörung.
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Kommentar von winfried klemm
Kampf - ! Genau das sind sie, bezahlte Söldner. Wenn sie gewinnen werden sie im echten Krieg verbluten und wenn sie verlieren, werden sie im Ausland ernüchtert, einfach nur Fremde sein!