„Schluss mit Gaga-Diskussionen, die vom Kernproblem ablenken"

Für Sevim Dagdelen eine Absurdität: Licht aus am Brandenburger Tor und Berliner Fernsehturm wegen Gasmangel

von Bertolt Willison (Kommentare: 2)

„Die Sanktionen treiben die Weltmarktpreise in die Höhe und spülen Putin Milliarden-Mehreinnahmen in die Staatskasse, sie stoppen den Krieg in der Ukraine nicht, ruinieren dafür die Bürger und die Wirtschaft in Deutschland."© Quelle: Youtube / Screenshot

Sevim Dagdelen von der Partei „Die Linke“ fällt mitunter mit Positionen auf, die mit dem offiziellen Kurs ihrer Partei anecken. Ihre Posts in den Sozialen Medien lassen dabei an Deutlichkeit keine Wünsche offen. Wem Wagenknecht und Lafontaine eine Brücke hin zu den Linken gebaut haben, der hat womöglich auch mit Dagdelen Schnittmengen.

Die in Duisburg geborene und mit fünf Geschwistern aufgewachsene Tochter kurdisch-alevitischer Eltern gehört dem linken Parteiflügel der Linken an und gilt als enge Vertraute von Sahra Wagenknecht. Sie ist Fraktionssprecherin für Internationale Beziehungen und Abrüstung und vertritt ihre Partei im Auswärtigen Ausschuss.

Neben ihrem auslandspolitischen Schwerpunkt setzt sich Sevim Dagdelen seit langem für die Freilassung des Journalisten Julian Assange ein.

Dagdelen ist bekannt als scharfe Kritikerin der Auslandspolitik des USA und ihrer Verbündeten. Schon vor dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine wurde ihr in diesem Zusammenhang eine gewisse politische Nähe zu Putins Russland nachgesagt.

Schon früh hat sie die einseitige Parteinahme der Bundesregierung für die Ukraine scharf kritisiert und sich gegen Waffenlieferungen und Wirtschaftssanktionen ausgesprochen.

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Sevim Dagdelen hat heute nochmal via Facebook ihre Haltung zum Ukrainekrieg dargelegt.

Hier ihr Appell in voller Länge:

Die Vorschläge zur Bewältigung der hausgemachten Energiekrise infolge irrer Sanktionen werden immer absurder. Um Energie zu sparen, sollen in Berlin das Brandenburger Tor, das Rote Rathaus, der Fernsehturm und andere Sehenswürdigkeiten nicht mehr beleuchtet werden. Andere fordern, generell bei der Straßenbeleuchtung zu sparen, Schwimmbäder zu schließen, die Schulheizung runterzudrehen und „Wärmeinseln“ für Herbst und Winter einzurichten - frei nach dem Motto, unsere Kinder sind ja nach zwei Jahren Corona-Stoßlüften kälteresistent und die Alten kennen die Turnhallen schon vom Corona-Impfen. Um drohendem Gasmangel zu begegnen, reaktiviert die Ampel-Regierung klimaschädliche Kohlekraftwerke, selbst eine Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke ist nicht ausgeschlossen.

Schluss mit solchen Gaga-Diskussionen, die vom Kernproblem ablenken: Die Sanktionen gegen Russland sind ein Schuss ins eigene Bein und müssen gestoppt werden. Die Sanktionen treiben die Weltmarktpreise in die Höhe und spülen Putin Milliarden-Mehreinnahmen in die Staatskasse, sie stoppen den Krieg in der Ukraine nicht, ruinieren dafür die Bürger und die Wirtschaft in Deutschland. Während wir hierzulande auf kurzes Duschen, kühle Arbeitsplätze und kalte Wohnungen eingeschworen werden, kaufen Indien, China und demnächst auch Brasilien massenhaft günstige Energiestoffe aus Russland. Die großen Länder dieser Welt machen bei den einseitigen Sanktionen von EU und USA einfach nicht mit. Indien allein importierte im vergangenen Monat 50 Mal mehr Öl aus Russland als vor Beginn des Ukraine-Kriegs – und verkauft es weiterverarbeitet mit guten Gewinnen nach Deutschland (!) und Europa. Selbst das EU-Mitglied Spanien kauft gerade so viel Gas aus Russland wie nie zuvor. Grünen-Minister Habeck und die Ampel müssen ihren ideologisch verbohrten, selbstzerstörerischen Wirtschaftskrieg gegen Russland beenden und eine für alle bezahlbare Energieversorgung absichern.

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