Umfangreiche Netzwerke von kriminellem sexuellem Missbrauch entdeckt

Für Elon Musk „äußerst besorgniserregend“: Schneller Zugang zu Kinderpornografie in den sozialen Netzwerken

von Tara Grimm (Kommentare: 3)

Der Bericht des „Wall Street Journal“ erinnert auf fatale Weise an die Zustände auf Twitter vor der Übernahme durch Elon Musk© Quelle: Pixabay/ macqueenart

In den USA tun sich immer größere Abgründe auf: Algorithmen fördern in den sozialen Medien die Verbreitung von Material für Pädophilie-Netzwerke.

Das „Wall Street Journal“, welches in den vergangenen Wochen mehrfach ausführlich über die juristischen Klagen von Opfern des Sexhandelsringes des verurteilten Sexualstraftäters Jeffrey Epstein u.a. vor Gerichten in New York City sowie auf den US-amerikanischen Jungferninseln berichtet hat, veröffentlichte am Mittwoch einen Artikel über Empfehlungsalgorithmen auf Instagram, die ein „umfangreiches Pädophilie-Netzwerk [verlinkt und sogar beworben haben], wobei der Verkauf von illegalem ,Kinder-Sex-Material' auf der Plattform“ unterstützt wurde.

Darüber schreibt die „New York Post" in einem Artikel, aus dem im Folgenden zitiert werden soll.

Laut einer Untersuchung von Forschern der Stanford University sowie der University of Massachusetts Amherst erlaubte Instagram seinen Nutzern die Suche nach expliziten Hashtags, welche mit Kindesmissbrauch in Verbindung standen.

Den Forschern zufolge hätten diese Hashtags die Nutzer auf Seiten geführt, welche über „Inhaltsangebote“ angeblich pädophiles Material verkauft haben und es den Käufern u.a. ermöglichten, „spezielle Handlungen zu bestellen“ oder "Treffen zu arrangieren".

Sarah Adams, eine kanadische Influencerin, habe gegenüber dem „Wall Street Journal“ behauptet, von den genannten Empfehlungsalgorithmen auf Instagram betroffen gewesen zu sein. Laut ihrer Aussage habe einer ihrer Follower einen besorgniserregenden Instagram-Account markiert. Nachdem sie mit der Seite gerade so lange interagiert habe, um sie an Instagram zu melden, hätte sie festgestellt, dass diese ihren Followern inzwischen durch Instagram empfohlen wurde.

Meta, der Mutterkonzern (früher Facebook, Anm.d.Red.), habe gegenüber dem „Wall Street Journal“ bestätigt, dass der Account gegen die Firmenrichtlinien verstoßen hat und dass der Konzern mittlerweile die Nutzung von „Tausenden weiterer Suchbegriffe und Hashtags auf Instagram“ eingeschränkt habe.

Das Unternehmen vermeldete darüber hinaus, zwischen dem 27. Mai und dem 2. Juni mehr als 490.000 Accounts deaktiviert zu haben, welche die Richtlinien zum Schutz von Kindern verletzt hätten.

Die Forscher der Stanford University und der University of Massachusetts Amherst gaben an, auf Instagram „umfangreiche Netzwerke von kriminellem sexuellem Missbrauch“ entdeckt zu haben. Während sie Accounts zu Beobachtungszwecken betrieben, hätten sie unter der Kategorie „Für dich empfohlen“ Hinweise zu Accounts mit angeblich pädophilen Inhalten sowie Links zu Websites außerhalb von Instagram erhalten.

"Bizarr" sei den Forschern außerdem erschienen, dass Instagram die Nutzer bei Pop-up-Hinweisen vorab vor Suchergebnissen gewarnt habe, welche „Darstellungen von sexuellem Kindesmissbrauch beinhalten“.

Der Bericht des „Wall Street Journal“ erinnert auf fatale Weise an die Zustände auf Twitter vor der Übernahme durch Elon Musk. Wie die Kongressabgeordnete Marjorie Taylor Greene vor wenigen Monaten anlässlich einer Kongressanhörung den anwesenden, zu diesem Zeitpunkt bereits ehemaligen Twitter-Managern Yoel Roth, Vijaya Gadde, Jim Baker und anderen vorwarf, war es „erstaunlich“, dass Twitter in der Vergangenheit zwar in der Lage war, beispielsweise ihren, also Taylor Greenes, Account auf Grund von unliebsamen Äußerungen über die Covid-Maßnahmen dauerhaft zu blockieren, gleichzeitig jedoch offenbar außer Stande war, Kinderpornografie von der Plattform zu entfernen.

Nach dem Kauf der weltweit größten Sozialen Plattform hatte Musk das Problem des Kindesmissbrauchs zur „Priorität Nr. 1“ erklärt und innerhalb kurzer Zeit 44.000 Accounts, die einen Bezug zu Kinderpornografie aufwiesen, entfernt. In einem Tweet nannte Musk den Bericht des „Wall Street Journal“ am Mittwoch „extrem beunruhigend“.

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