Michael Ballweg ist wieder da

Friedensdemo der Querdenker: Die weißen Tauben sind hellwach

von Christian Witt (Kommentare: 3)

Für einen Tag bestimmten die Freisinnigen und Friedenswünscher das Stadtbild© Quelle: Christian Witt

Vier Jahre sind seit der ersten großen Kundgebung der Grundrechtebewegung auf der Straße des 17. Juni 2020 vergangen. Seitdem jagt eine politische und wirtschaftliche Plage der „Neuen Normalität“ die nächste.

Teuerungen, Abgabenerhöhungen, fortschreitende digitale Überwachung und Bevormundung, Bekämpfung der Opposition mit allen Mitteln, Entfachung heißer Konflikte in der Ostukraine und Gaza, Umbau des Geldsystems – jedes für sich Felder, bei denen sich viel Bürgersinn regen sollte.

Die zurückliegenden Kundgebungen hatten vor allem eine große bedeutende Wirkung: Die nach innen. Jeder, der diese „Feste der Demokratie“ am eigenen Leib erleben und mit eigenen Augen sehen konnte, konnte sich sicher sein: Er war mit seiner „anderen“ Sicht auf die großen, „alternativlosen Narrative“ eines aufziehenden neuen Autoritarismus nicht allein.

Er hatte in die Augen der anderen geschaut, Hände geschüttelt und gute Gespräche mit bis dahin fremden Menschen geführt. Die Erlebnisse jener Tage in Berlin sowie der unzähligen Veranstaltungen im ganzen Land davor und danach, auch jenseits der Landesgrenzen, hatten Menschen einander kennenlernen und ins Herz schließen lassen, die man „vor den sieben Plagen“ nie kennengelernt hätte.

„Diese Zeit hat mich verändert und mich vielen Menschen, am Ende vor allem mir selbst, nähergebracht. Bei allem Zorn auf die Kuscher, die Drückeberger und unzähligen willigen Vollstrecker antidemokratischer, menschenrechtsverletzender Maßnahmen, auf eine ganz besondere Weise bin ich auch dankbar“, sagt ein Demoteilnehmer.

Eine Lernkurve teilt er mit vielen anderen seitdem: Der „veröffentlichten Meinung“ der medial-narrativen Zunft ist aus guten Gründen gründlich zu misstrauen, ebenso den Echokammern der etablierten politischen Meinungskorridore.

Das gilt nicht nur für die manipulierten Angaben zu den Teilnehmerzahlen damals wie heute, nicht nur für das „in Ecken schieben“ und vollständige inhaltliche Entstellen, das Missbrauchen.

Das gilt auch für die Praxis und Praktiken von Polizei, Dienststellen, Medien, ja, auch von Staatsanwaltschaften und Rechtsprechung, die gefühlt immer weniger mit der eigentlichen freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu tun haben, welche die Mehrzahl der Politiker des „einzig wahren demokratischen Blocks“ in Reden immer noch feierlich allein für sich reklamieren, von der aber für die Bürger mit den nicht-regierungskompatiblen Standpunkten gefühlt oft nichts mehr ankommt.

Zwischen den unzähligen Schildern und Bannern und dem blauen Fahnenmeer mit weißen Tauben wurden auch etliche Deutschlandfahnen getragen, und zu Beginn der Veranstaltung stimmte die Menge feierlich das Deutschlandlied mit „Einigkeit und Recht und Freiheit“ an. Zuerst mag das etwas beklommen auf einige gewirkt haben, am Ende aber war es eine stimmige Geste.

Nicht nur waren Menschen aller Bekenntnisse und Herkünfte zu sehen, die Friedenskundgebung umfasste auch das ganze demokratische Spektrum von sogenannten Links bis sogenannt Rechts: von AfD bis zu „Freien Linken“ war ziemlich alles vertreten, was nicht regierungs- und kriegsagendatreu war.

Für einen Tag bestimmten die Freisinnigen und Friedenswünscher das Stadtbild zwischen Ernst-Reuter-Platz und Goldelse. Was bleibt? Die Erinnerung an wieder einen geschichtsträchtigen Tag der Freiheitsbewegten. Unabhängige Schätzungen von vor Ort übertreffen die Angaben über die Teilnehmerzahlen von Behörden und behördennahen Medien um das gut Zweifache.

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