Kolumnist Toddn Kandziora fährt in die Stadt

Friede den Dörfern – Krieg in den Städten

von Toddn Kandziora (Kommentare: 15)

Dumm ist heute nicht, wer Dummes tut. Dumm ist heute, wer nicht das richtige Parteibuch besitzt.© Quelle: PIxabay/ Pixels

Ein dreifach Hoch, Hoch, Hoch auf meine individuelle Freiheit im neuen Deutschland woker Nation. Auf meine Möglichkeit, mich frei entfalten zu können sowie meine Meinung öffentlich vertreten zu dürfen.

Und das, ohne dabei Angst vor Anfeindungen oder staatlich legitimierten Repressalien haben zu müssen.

Ein dreifach Hoch darauf, das ich keinerlei Zwängen oder Auflagen unterworfen bin. Das auch mir im Glanze eines grün-woken Glückes die Sonne aus meinem, Sie wissen schon, strahlen könnte, wenn ich nur wollte. Aber nur nicht Rumpupsen. Das schadet dem Klima.

Entschuldigt. Ich habe gerade einen kleinen Scherz gemacht. Ich wollte mich keinesfalls auf Kosten der besten Regierung aller Zeiten lustig machen.

Nein, ich bin natürlich nicht der Meinung, im besten Deutschland aller Zeiten zu leben. Ein dreifaches „Nein“ zu diesem zynischen Ausspruch. Einem schlechten Witz, der aus dem Mund eines hinter verschlossenen Türen gewählten Staatsoberhauptes stammt.

Vor Tagen fuhr ich nach Jahren wieder nach Braunschweig. Nicht aus persönlichen Gründen. Ich meide seit den Maßnahmen zur Bekämpfung der Bevölkerung, Pardon, der tödlichsten Pandemie aller Zeiten nicht nur Braunschweig, ich versuche Städte generell zu meiden. In der Stadt fühle ich mich mittlerweile fremd.

Und damit meine ich vordergründig nicht die vielen Neubürger aus fernen Ländern, junge Männer, die täglich in Bataillonsstärke über die Grenzen gelangen. Und denen Wohnung, Versorgung, Unterhalt und eine Gesundheitsversorgung wie auch jedem Altbürger zustehen.

Laut Statistischem Bundesamt waren es im Jahr 2022 registrierte 2.672.008 Hinzugezogene. Mehr als zweieinhalb Millionen Menschen, denen, ohne an ein gemeinsames Morgen zu denken, von Regierungsseite in unser Land Einlass gewährt wurde und wird. Die uns so zahlreich mit ihren ganz eigenen, fremden Kulturen, Sitten und Bräuchen auf vielfältige Art und Weise auch religiös bereichern.

Es sind Fachkräfte. So wird behauptet. Fachkräfte, die Deutschland zum wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Überleben braucht. Wer das glaubt, wird selig. Und selig sind ... Sie wissen, wie der Satz beendet wird.

Übrigens gab es diese Woche ja einen Flüchtlingsgipfel im Kanzleramt, auf dem es laut Frankfurter Allgemeiner Sonntagszeitung sogar „einmal laut geworden ist“ und wo laut Bildzeitung Würstchen mit Kartoffelsalat gereicht wurden.

Über die Ergebnisse dieses Gipfels kann sich wer mag durch sechzehn Seiten lesen. Ich mache es kürzer. Der Bund stellt den Ländern dieses Jahr eine Milliarde mehr für die Versorgung von Flüchtlingen bereit. Eine „dauerhafte Lösung“ soll bis November in weiteren Verhandlungen gefunden werden. Die schnelle Lösung hieß auch diesmal mehr Geld. Für diejenigen, „die halt schon einmal da sind“ (Merkel), und für die, die da noch kommen. Keine Milliarden wird es für marode Schulen, Kitas, Krankenhäuser, Sozialeinrichtungen, Straßenausbesserungen, Renten und und und geben.

Wie auch immer. Vorgestern fuhr ich also nach gefühlter Ewigkeit wieder in die Stadt, in der ich fast drei Jahrzehnte meines Lebens wohnte, arbeitete und kulturell wirkte. In der ich früher gerne lebte. Die Fahrt in die Stadt war ein Freundschaftsdienst. Dieser sollte laut Plan nicht lange dauern. Kurz rein in die Stadt, etwas Wichtiges abgegeben und bloß schnell wieder raus aus der Stadt. Zurück in unser kleines Dorf. In die uns verbliebene kleine Heimat, in der die Zeit vor Merkels „Wir schaffen das“ (fast) stehen geblieben ist. Doch es kam anders.

Für die ersten zwanzig Kilometer hin zur Stadt über wenig befahrene Landstraßen brauchten wir mit dem Auto keine fünfzehn Minuten. Am Stadtrand angekommen brauchten wir für die restlichen ca. fünf Kilometer eine dreiviertel Stunde. Ich versuche mich zur Erklärung kurz zu fassen.

Der Grund war unter anderen eine Baustelle. Ein Bahndamm, vor dem sich ein Lindwurm aus Blech schlängelte und dessen Beschränkung für wenige Sekunden geöffnet wurde, kurz wenige Autos durchließ, um dann sogleich wieder für sieben Minuten zu schließen. In der Stadt waren die meisten der früher zügig befahrene Straßen zu 30er Zonen umgewandelt, eine ganz gesperrt für Autos und zwei inzwischen nur noch für Fahrräder befahrbar.

Diverse Umgehungsstraßen waren inzwischen Einbahnstraßen oder Sackgassen. Die Strecke vom Bahndamm bis zum Zielort war früher unter vier Kilometer erreichbar. Jetzt, durch die Veränderungen, waren daraus, ich hatte den Kilometerstand im Blick, zwölf geworden. So wurde aus einer städtischen Fünf-Minuten-Fahrt eine dreiviertel Stunde des Haltens und Anfahrens. Des Ärgers und des Zorns.

Sollte solch ein Verkehrswirrwarr eines der Ziele grüner Stadt und Verkehrspolitik sein, so hätten verantwortliche Politiker wahrhaft Großes erreicht. Jedoch bin ich der Überzeugung, dass es nicht Ziel sein darf, den Ausstoß von Abgasen und Treibstoffverbrauch sowie ein innerstädtisches Lärmaufkommen derart zu steigern, dass die Wut gleich eines im Stau überhitzen Autokühlers an einem schlechten Tag überkocht.

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Zudem ärgerte es mich, wie dergestalt mit der Lebenszeit auf das Auto angewiesener Stadtbesucher und Bewohner verfahren wird sowie die Lebensqualität von Verkehrsteilnehmern (Auto gegen Fahrrad) gegeneinander ausgespielt wird.

Kürzlich wurde irgendwo über die Vorteile sogenannter „15-Minuten-Städte“ von geneigter Seite aus fabuliert. Diese können, wer hätte es gedacht, dazu beitragen, das Klima zu verbessern. Die in diesen 15-Minuten-Städten lebenden Menschen sollen, was sie zum Leben brauchen, zu Fuß oder mit Fahrrad in fünfzehn Minuten erreichen können.

Von der Geburt bis zum Tode. Krankenhaus. Kindergarten. Schule. Ausbildung und/oder Studium. Grundeinkommenamt. Arbeitsplatz oder heimisches Sofa. Später das nah erreichbare Altersheim. Zuletzt einen in 15 Minuten erreichbaren Friedhof. Klingt für mich recht dystopisch. Aber nun. Wenn es denn dem Klima nützt, wie gesagt wird, dann wird es umgesetzt.

Ähnlich wie ihr großes Ding mit diesen stromzehrenden Wärmepumpen. Kraftwärmemaschine genannt und auch als Klimaanlage zu verwenden. Der richtige Schwager, Trauzeuge oder angeheiratete Verwandte wird zur Umsetzung manch einer klimarettenden Idee schon zu finden und für teuer Steuergeld einzusetzen sein. Daran ist inzwischen nichts auszusetzen oder zu beanstanden. Das meint nicht nur Wirtschaftsminister Habeck und seinen grünen Clan. So denkt inzwischen die unter die Teppiche kehrende Medienwelt im deutschen Ländle.

Dumm ist heute nicht, wer Dummes tut. Dumm ist heute, wer nicht das richtige Parteibuch besitzt. Wenn er/sie/es auf Erfolg, Ruhm, Macht und viel Penunse aus ist. Mit Deutschland eh nichts anzufangen weiß und die Meinung selbst der eigenen Wähler egal ist.

Gerade frage ich mich, ob ich nicht nur dumm (wenig Erfolg, kein Ruhm ohne Macht und keine Penunse) sondern inzwischen auch komplett verblödet bin. Warum?

Nun, ich schreibe über dieses und jenes und das öffentlich. Ich schreibe jedoch nicht über mir gefährlich werdende Themen, Menschen oder ausländische Interessen. Ich beleidige mir unangenehm erscheinende Menschen in hohen, politischen Ämtern aus guten Gründen nicht. Zumindest nicht in der Art, dass mir meine Schreibe gefährlich wird. Gut, vielleicht hier ein kleiner Rempler und dort ein Knuff. Aber das vertrage ich schon.

Wegen meiner Gedanken, wegen der sollte ich mir inzwischen eher Sorgen machen. Die sind nämlich seit vorgestern nicht mehr so frei, wie einst über sie gesungen wurde. Jedenfalls, wenn ich den mystischen Worten von Herbert Reul, dem Innenminister Nordrhein-Westfalens, Beachtung schenke.

Reul hatte nach der sogenannten „Hochhaussprengung“ in Ratingen bei Düsseldorf unter anderem Folgendes geäußert: „Da sind extrem gefährliche Entwicklungen zu befürchten.“

Mit gefährlichen Entwicklungen, die zu befürchten sind, bin ich ganz bei ihm. Kommt aber eher darauf an, aus welcher Richtung man diese auf sich zurasen sieht. Doch jetzt alle einmal kurz tief Luft geholt und seine weiteren Worte wie Brausepulver auf strapazierter Bürgerseele zersprudeln lassen: Recherchen in den sozialen Medien hätten ergeben, "dass sich der Mann im Corona-Leugner-Umfeld gedanklich aufgehalten habe.“

Ich versuche jetzt mal nicht zu denken. Völliges Vakuum im Kopf ist nun angesagt. Gedanklich nur nicht in staatsgefährdende morphogentische Felder abgleiten. In ähnlich unerlaubte Gedankenwelten, die zu früher Stunde den Besuch einer Bereitschaft woker Sturmtruppen der Innenministerin möglich machen. Man weiß ja nie, was einem so durch den Kopf gehen kann. Eines frühen Morgens im besten Deutschland aller Zeiten.

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