Wenn man sich für ein Symbolbild für die letzten drei Jahre entscheiden müsste, dann würde darauf wohl eine Maske zu sehen sein.

Trotz Lauterbach: Maskenpflicht deutschlandweit abgeschafft

von Gaia Louise Vonhof (Kommentare: 9)

Gesicht zeigen fällt einigen noch schwer: Die freiwillige Unterwerfung als Option© Quelle: Pixabay / cromaconceptovisual

Gestern ist die Maskenpflicht in Bus und Bahn gefallen – zeitgleich erregt eine Meta-Studie der „Cochrane Library“ Aufsehen, die in ihrem Endergebnis die Schutzwirkung von Masken infrage stellt. Und damit auch die Maßnahmen der letzten Jahre. Nur Karl Lauterbach twittert: „Trotzdem sollte man freiwillig Maske tragen. Ich tue es auch.“

Wenn man sich für ein Symbolbild für die letzten drei Jahre entscheiden müsste, dann wäre darauf wohl eine Maske zu sehen – wenn wir die Spritze einmal außen vor lassen. Nichts hat so sehr polarisiert wie die „Mund-Nasen-Bedeckung". Für die einen wurde sie zum Lebensretter vor dem vermeintlich tödlichen Virus hochstilisiert, für die anderen war sie über diese Jahre ein Maulkorb, der, so vermuteten sie es bei den Gerneträgern,  offensichtlich die Durchblutung des Gehirns beeinträchtigt.

Der zeitweilig abgetauchte Staatsvirologe des Corona-Regimes, Christian Drosten, hatte es indirekt schon im Januar 2020 bestätigt, als er bei „Hart aber fair" zur Wirksamkeit der Masken äußerte, dass „die technischen Daten (der Masken) nicht gut seien“, den Videoausschnitt finden Sie hier.

Die Maske wurde zum Gradmesser für die Manche-sind-gleicher-Gesellschaft und zum Ideologisierungs-Indikator dafür, wie weit Fakten, Wissenschaft oder eigenes Denken schon in den Hintergrund gerückt sind. In jedem Fall trug sie zur gesellschaftlichen Polarisierung, zur Spaltung der Gesellschaft bei.

Seit gestern also ist die Maskenpflicht, das Kontinuum der Corona-Maßnahmen der letzten drei Jahre, in Bus und Bahn offiziell abgeschafft – und zwar bundesweit.

Nur in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen bleibt sie noch bis zum 7. April bestehen, ebenso in Arztpraxen, wo sie nur von Bayern im Alleingang zum Monatsanfang bereits abgeschafft wurde. Maskenfreie Fahrt auch sofort in den neun Bundesländern, die noch bis zur letzten Minute auf die „Gesichtswindel“ im Regionalverkehr bestanden hatten.

Ein Signal, gar der entscheidende Meilenstein, dass die Pandemie jetzt offiziell beendet ist? Die Abschaffung der Pflicht zum Tragen von Masken ist eine Nachricht mit Symbolwirkung, mit der sich nicht jeder so leicht arrangieren kann, wie das Beispiel des Gesundheitsministers Lauterbach zeigt. Der bestand jetzt darauf, dass zum Ende der Pandemie vor allem die Masken beigetragen hätten. Kritiker sind aber schon länger überzeugt: Nehmt die Masken ab, und die Pandemie ist vorbei. Minister Lauterbach bleibt allerdings stur, wie ein aktueller Tweet zeigt:

"Unsere Maßnahmen zur Vermeidung großer COVID-Winterwellen waren erfolgreich. Daher kann die Maskenpflicht im Fernverkehr jetzt fallen. Trotzdem sollte man freiwillig Maske tragen. Ich tue es auch. Um kein LongCovid zu riskieren und andere zu schützen."

Zuvor hatte der Bundesgesundheitsminister das Ende der Maskenpflicht mit einer „stabilen Infektionslage“ begründet. In mehreren Bundesländern fällt ab sofort auch noch die Isolationspflicht weg, in Niedersachsen, Bremen und Hamburg. Laut dieser sollten sich zuletzt Betroffene im Falle einer „Coronainfektion“ bzw. einer positiven Testung für mehrere Tage selbst isolieren.

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Zeitgleich zum Maskenende macht eine Meta-Studie der „Cochrane Library“ unter Maßnahmen-Kritikern Furore, und zwar auf eine Weise, dass sie von den Systemmedien kaum ignoriert werden kann, denn sie stellt den Ansteckungsschutz der Maske bei infektiösen Atemwegserkrankungen gleich ganz infrage.

Diese Meta-Studie fasst die Ergebnisse von 78 Studien aus über 40 Jahren mit insgesamt über einer halben Million Teilnehmern zusammen und wertet diese aus. Die Studien starteten in 1980 und führen bis ins Jahr 2022, betreffen also nur teilweise die Corona-Jahre.

Und die Ergebnisse sind so frappierend, dass das ZDF noch einmal die üblichen Querdenken-Diffamierungen bedienen muss: „Warum eine neue Studie für Wirbel sorgt. Querdenker triumphieren: ,Eine aktuelle Studie scheint zu belegen, dass Masken ihre Träger nicht schützen.'“ Um dann selbst triumphierend nachzusetzen: „Doch die Autoren selbst bezweifeln die Aussagekraft ihrer eigenen Studie.“

Die Studienautoren stellten ihr eigenes Ergebnis infrage, denn die zusammengefassten Studien seien von unterschiedlicher Qualität. Zudem wurden Masken im privaten Bereich, wo mutmaßlich die häufigste Virusübertragung stattfanden, zumeist nicht getragen.

Am Ende ist die Grundaussage der Studien-Autoren: Das Tragen der Masken in der Öffentlichkeit mache „wahrscheinlich wenig oder keinen Unterschied“ bezüglich des Infektionsgeschehens, genauso gering sei der Effekt, ob man eine medizinische Maske oder eine FFP2-Maske trage. Hinzu komme, dass die meisten Maskenträger die Maske auch noch falsch tragen würden.

Wer hat da nicht das Bild der unterm Kinn baumelnden, oft schon angeschmuddelten Maske des Gegenübers in der S-Bahn im Kopf? Oder die maskenfreien Partys zu später Stunde auf den Grünen-Parteitagen, oder gar das Super-Spreader-Event auf zehntausend Metern Höhe in Scholz Regierungsflieger nach Kanada mit den Hofjournalisten, natürlich maskenfrei. Jedenfalls sei laut der Meta-Studie die „Maßnahme Maske“ durch das mutmaßliche Nicht-Tragen der Masken in privaten Räumen und das nachlässige, nicht sachgemäße Tragen der Masken generell auch nicht zu vergleichen in ihrer Wirksamkeit, gerade auch mit den anderen Corona-Maßnahmen.

Es sind die Acura Kliniken in Baden-Baden, die wieder einmal für Klartext in den sozialen Medien sorgen. Krankenhaus-Chef Dirk Schmitz, auch erfolgreicher Anwalt, der dem Gesundheitsminister schon vormals in einem Facebook-Kommentar bestätigte „Lauterbach ist psychisch ernsthaft auffällig“, fasst die drei „Kaiser ohne Kleider“ zusammen und bringt die Sauerei in einem Post auf den Punkt:

„Sie lagen dramatisch falsch: Virologe Christian Drosten, Gesundheitsminister Karl Lauterbach und der damalige RKI-Chef Lothar Wieler haben jahrelang das Tragen von Masken gegen im Kampf gegen Corona zum Teil wider besseres Wissen propagiert. Meta-Studie beweist: Masken schützen nicht vor Corona!

Die in Deutschland jahrelang im öffentlichen Raum geltende Maskenpflicht ist nicht über den mit ihr verbundenen Symbolcharakter hinausgekommen. Die Ausbreitung von Corona konnte sie nicht verhindern. Zu diesem Ergebnis kommt ein Review des renommierten Cochrane-Instituts.

Die britischen Wissenschaftler werteten dafür 78 Studien aus, an denen zwischen 1980 und 2022 insgesamt 611.000 Menschen teilgenommen haben.

Neben dem Händewaschen haben Politik und die sie beratenden Wissenschaftler das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung bis heute als wichtigste Prävention gegen die Ansteckung mit Corona beworben. Die Pflicht, sie aufzusetzen, gilt u.a. noch in Arztpraxen und Krankenhäusen. Sechs Studien, die Cochrane auswertete, wurden während der Corona-Pandemie durchgeführt. Insgesamt ging es über den Zeitraum von 42 Jahren um die Wirksamkeit von Masken gegen respiratorische Viren, zu denen der Corona-Erreger gehört.

Kaum Unterschied zwischen medizinischen und FFP2-Masken

Ihr Ergebnis erschüttert den Glauben an die Wirksamkeit von Mund-Nasen-Bedeckungen. Die Autoren ermittelten, daß das Tragen „wahrscheinlich nur einen geringen oder keinen Einfluß auf das Auftreten einer grippeähnlichen Erkrankung (ILI) oder COVID-19-ähnlichen Erkrankung hat“, wie die Ärzte-Zeitung berichtet.

Auch auf die im Labor bestätigten Infektionen mit Influenzaviren oder dem Coronavirus SARS-CoV-2, so das Fachblatt, hatte das Tragen demnach keinen Effekt. Zudem habe es „kaum eindeutige Unterschiede beim Vergleich von medizinischen/chirurgischen Masken und Atemschutzmasken nach dem N95/FFP2-Standard“ gegeben.

Freundlicher formuliert das mit gleichem Ergebnis die Ärzte-Presse.

Mit kruden Argumenten versucht das ZDF zu retten was zu retten ist, um das Wort Lüge“ zum Maskenschutz zu vermeiden.

So weit der Chef der Acura Kliniken Baden-Baden.

Zitieren wir doch an dieser Stelle die Zusammenfassung der Kommentare zur Studie aus dem ZDF-Artikel:

„In einem Kommentar der ‚Welt‘ ist vom ‚härtesten Schlag gegen Lauterbachs Politik‘ die Rede. Die Maskenpflicht sei damit ‚unbegründet‘. Von einem ‚vernichtenden Urteil über die Corona-Politik’ schreibt das rechtspopulistische Magazin ‚Tichys Einblick‘. ‚Politik und Wissenschaft lagen falsch‘ heißt es bei der rechten Wochenzeitung ‚Junge Freiheit‘. Der Blogger Stefan Schubert geht in seinem Telegram-Account ‚Schuberts Lagemeldung‘ noch weiter: ‚Es ging nie um Gesundheit, sondern um Kontrolle und Unterwerfung‘.“

Gehen wir davon aus, dass das Ende der Maskenpflicht noch lange nicht das Ende der Debatte ist. Und hoffen wir, dass das Ende der Maskenpflicht zum Anfang der Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen inklusive jahrelanger Maskenpflicht wird.

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