Die klassische linke Täter-Opfer-Umkehr ist zentraler Bestandteil der Desinformation durch linke Haltungsjournalisten

Ein typisch deutscher Charakterzug: Menschen ideologisch und völlig empathielos ausgrenzen und verfolgen

von Hans-Georg Maaßen (Kommentare: 27)

Die massenhafte Ansiedlung von Menschen aus kulturfremden Regionen hat Gewaltanwendung als Mittel der Konfliktlösung importiert.© Quelle: privat

Dr. Maaßen über Disziplin als Tugend der Erfolgreichen, ein Blick nach Frankreich, über persönliche Angriffe und über eine antideutsche und rassistische Ideologie.

Wie wichtig ist Disziplin in Ihrem Leben? Wie lernt man sie, und ist das eine Tugend, die man weitergeben sollte? Oder ist Disziplin altmodisch geworden ist?

Ohne Disziplin hat man keinen beruflichen Erfolg und vor allem keinen Erfolg im Leben. Der Lebenserfolg hängt davon ab, dass man in der Lage ist, sich selbst zu steuern, sich selbst Grenzen aufzuzeigen und nicht jeder Emotion nachzugeben. Wenn man das nicht lernt, besteht die Gefahr, dass man im Leben scheitert und zum Spielball derer wird, die diszipliniert sind.

Aus diesem Grunde ist es zwingend notwendig, Kindern Disziplin beizubringen. Das bedeutet nicht, dass man 24 Stunden und sieben Tagen die Woche und ein ganzes Leben lang diszipliniert sein muss. Natürlich muss es auch Zeiten geben, in denen man sich selbst freien Raum geben muss. Aber man muss sich dabei Grenzen ziehen und die Rahmenbedingungen festlegen.

Haben Sie auch das Gefühl, dass es als Tugend eine Art Grundgerüst auch für viele andere Dinge ist?

Disziplin ist ein Grundgerüst für ein selbstbestimmtes Leben. Wenn ich ein solches Grundgerüst habe, kann ich viel einfacher meine Ziele erreichen. Aber es ist auch ein Grundgerüst für die Gesellschaft. Menschliches Zusammenleben ohne Konflikte ist nur möglich, wenn jeder sich an Regeln hält. Auch das ist Disziplin. Das Zusammenleben ist konfliktfrei nur möglich, wenn Regeln eingehalten werden und man die eigenen Emotionen zu einem Teil zu Hause lässt. Disziplin heißt, sich zurückzunehmen, auch mit Blick darauf, dass die Gesellschaft funktioniert.

Die aktuellen Schlagzeilen lauten, Frankreich explodiert. Die Polizei wird teilweise von Migranten und Franzosen mit Migrationshintergrund entwaffnet. Was ist der Unterschied zu Deutschland? Zustandsbeschreibung?

Ich kenne Frankreich nun schon seit vierzig Jahren. Ich bin immer wieder gerne dort und wollte ursprünglich auch in dieser Woche nach Paris reisen. Wegen der aktuellen Lage habe ich meine Reise leider verschieben müssen. Als ich in den 1980er Jahren das erste Mal in Paris, Marseille und Straßburg war und dabei die damals schon bestehenden Integrationsprobleme wahrnahm, hatte ich den Eindruck, dass Frankreich uns mit Blick auf die Migrationsprobleme einige Jahre voraus ist.

Und das sehe ich auch heute so. Die Migrantenkriminalität und die Migrantenaufstände haben inzwischen auch Deutschland eingeholt und die deutsche Polizei steht der Clankriminalität und den Silvesterausschreitungen von Migranten fast hilflos gegenüber. Dass es zu diesen Ausschreitungen und Aufständen von Migranten in Deutschland und in Frankreich kommt, ist kein Schicksal, sondern ist Ergebnis einer zielgerichteten ideologischen Migrationspolitik der politischen Linken. Sie wollen eine gesellschaftliche Transformation. Sie lehnen den Nationalstaat ab und sie wollen die politischen Machtverhältnisse dadurch zementieren, dass sie sich das Staatsvolk selbst aussuchen.

Mir hat in der Berichterstattung der Bezug zu Los Angeles 1992 gefehlt, auch damals entzündeten sich die Krawalle an Polizeiaktionen …

Ich bin immer dafür, dass man politische Vorgänge miteinander vergleicht, um daraus zu lernen. Vergleichen ist aber nicht Gleichsetzen. Mit Blick auf die Krawalle in Los Angeles gibt es eine Reihe von Gemeinsamkeiten, aber auch erhebliche Unterschiede zu Deutschland und Frankreich. Dies betrifft vor allem die über Jahrhunderte betriebene Rassenpolitik in den USA, die Versklavung bestimmter Gruppen von Menschen und die bis heute bestehende Benachteiligung und Diskriminierung von Menschen bestimmter Herkunft.

Rassenpolitik und rassistische Diskriminierung waren über Jahrhunderte bis Ende des 20. Jahrhunderts Grundpfeiler der amerikanischen Innenpolitik. Dass diese Politik zu Widerstand und Krawallen führte, ist aus sich heraus verständlich, aber nicht zu vergleichen mit der europäischen und vor allem deutschen Migrationspolitik. Hinzu kommt, dass die Konfliktlösung durch Gewalt in bestimmten gesellschaftlichen Gruppen der USA traditionell eine andere Bedeutung hat als das europäische Verständnis von gesellschaftlicher Konfliktvermeidung und Konfliktlösung.

Durch die massenhafte Ansiedlung von Menschen aus außereuropäischen kulturfremden Regionen hatte man auch ein kulturelles Verständnis von Gewaltanwendung als Mittel der Konfliktlösung importiert. Und dies geschah sicherlich vorsätzlich, da die relevanten Politiker über die Folgen ihres Handelns sich im Klaren sein mussten.

Das Aufzeigen eines Problems kann bisweilen schon der Beginn einer Lösung sein. Das kann ich hier nicht erkennen. Haben sie Lösungsvorschläge, wie man diese Gewalt beenden kann beziehungsweise dafür gesorgt werden kann, dass sie nicht von Frankreich auf Deutschland überschwappt in dem Maß?

Wenn man nicht bereit ist, über ein Problem zu reden, es vielmehr totschweigt und diejenigen, die es aussprechen, diffamiert, dann ist man selbst Teil des Problems. Vielleicht ist man sogar das Problem an sich. Die Grundvoraussetzung dafür, Probleme zu lösen, besteht darin, dass man bereit ist, die Probleme als Probleme wahrzunehmen und auch darüber zu reden.

Die Realität ist, dass ein gesellschaftlicher Diskurs über drängende Probleme, wie über die massenhafte Ansiedlung von Migranten, über Migrantenkriminalität oder auch über die irrsinnigen Forderungen der Klimasekte, nicht möglich ist, weil die politische Linke sich eines Diskurses völlig entzieht, indem sie diejenigen, die ihre Ideologie in Frage stellen – und das ist jeder mit gesundem Menschenverstand – ausgrenzen und diffamieren.

Aus meiner Sicht will die politische Linke nicht, dass die Migrationsprobleme gelöst werden, weil sie aus ideologischen Gründen der Auffassung ist, dass die millionenfache Ansiedlung von Migranten in Deutschland und Europa notwendig ist für die ideologische Transformation der Gesellschaft. Die Kriminalität von Migranten ist im Grunde genommen nur eine Nebenwirkung ihres Migrationsprojektes.

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Ich war schockiert über die Bilder aus Frankreich, gar nicht mal wegen der brennenden Autos usw. Das kennen wir ja mittlerweile auch vom G20-Gipfel aus Hamburg. Ich war darüber schockiert, dass sich im öffentlichen Raum, vor allem in den Innenstädten, Marodierende versammeln, und man sieht weit und breit keine Polizei. Da werden Autos in Brand gesetzt und in Geschäfte reingefahren, um sie zu plündern. Die Polizei wird in der Tagesschau sogar als rassistisch und Grundursache der Ausschreitungen benannt …

Sie müssen sehen, die deutschen Mainstreammedien sind zu einem großen Teil einfach von Linksradikalen übernommen worden. Wie eine Umfrage unter jungen ARD-Journalisten belegte, ist ein Großteil der jungen ARD-Journalisten Anhänger der Grünen, der SED/Die Linke und der SPD. Sie wollen nicht berichten, sondern sie wollen als ideologische Haltungsjournalisten erziehen, belehren, und sie wollen ihr Weltbild propagieren. Deshalb werden Probleme, die nicht zu ihrer Ideologie passen, entweder totgeschwiegen oder, wenn das nicht mehr möglich ist, entsprechend der Ideologie „interpretiert“.

So wird zum Beispiel bagatellisierend von Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Migranten gesprochen, als ob hier zwei Parteien auf Augenhöhe aufeinander einschlagen. Es wird der Polizei überzogene Polizeigewalt oder eine fehlende Deeskalationsstrategie vorgeworfen, als ob die Polizisten für die Gewaltausbrüche verantwortlich wären oder die Ausschreitungen provoziert hätten. Das ist eine inzwischen klassische Desinformationstechnik der Haltungsjournalisten, die immer wieder eingesetzt wird.

Und es wird von diesen Haltungsjournalisten immer wieder gesagt, dass man für die Gewalttäter Verständnis haben müsse, da sie in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen seien und von der weißen Mehrheitsgesellschaft benachteiligt worden seien. Die Täter werden als Opfer dargestellt und die Opfer und die Gesellschaft seien schuld. Dies ist die klassische linke Täter-Opfer-Umkehr, die ein zentraler Bestandteil der Desinformation durch linke Haltungsjournalisten ist.

Aus meiner Sicht besteht die Grundursache für die Migrantenaufstände in Frankreich darin, dass das gesamte politisch-mediale Establishment in den letzten Jahrzehnten eine Migrationspolitik betrieb oder sie zumindest medial unterstützte, die dazu führte, dass Frankreich Parallelgesellschaften und ungelöste Integrationsprobleme hat.

Die politische Verantwortung und die Schuld für die Migrantenaufstände in Frankreich trägt dieses politisch-mediale Establishment. Es ist ein Multiorganversagen der dominierenden Parteien, die ihre Schuld und Verantwortung kleinreden und Kritiker mundtot machen wollen, und ich stelle mir die Frage, ob es nicht notwendig ist, dass Frankreich zu einem politischen Elitenwechsel kommt.

Jetzt haben Sie gerade Journalisten erwähnt, die alles noch befeuern. Haben sie eine Erklärung dafür, wo diese Menschen die Gewissheit hernehmen, dass sie am Ende von diesen Gewaltausschreitungen nicht betroffen sind? Das irritiert mich. Die haben doch selbst Kinder, die schicken Kinder auf Schulen, und das können nicht immer Privatschulen sein. Auch diese Journalisten sind ja oft keine Großverdiener. Also, mich wundert die Gewissheit, dass diese Kollegen glauben, davon unbeschadet zu sein am Ende …

Aus meiner Sicht sind diese Leute ideologisch verblendet. Sie ignorieren die Realität, wenn sie nicht mit ihrer Ideologie übereinstimmt. Der bizarrste Ausdruck dieser ideologischen Verblendung ist die Formulierung „Das schaffen wir“, die in den 1980er Jahren in der DDR gern verwendet wurde, obwohl jeder halbwegs klardenkende Mensch erkennen konnte, dass die Ziele des SED-Regimes wegen des Auseinanderklaffens von Realität und ideologischem Anspruch unerreichbar waren.

Eine mehr persönliche Frage: Seit einigen Tagen kursierte mal wieder ein böses Gerücht über Sie, Sie hätten in ihrer Zeit als Geheimdienstchef versucht, die Einsicht in Akten über Alois Brunner zu verhindern. Beispielsweise die taz schrieb von „Quellenschutz für NS-Schergen“. Es wird hier so gedreht, als wäre es Ihr Anliegen gewesen, einen Nazi zu schützen. Was war da los? Der Vorwurf selbst klingt ja schon vollkommen aus der Zeit gefallen …

Das ist ein völlig abwegiger Vorwurf, um mich zu diskreditieren. Alois Brunner war einer der schlimmsten Judenverfolger. Er starb spätestens 2010, also lange vor meiner Zeit als Verfassungsschutzpräsident. Die Akten des Verfassungsschutzes über ihn waren den Strafverfolgungsbehörden und den Kontrollinstanzen der Geheimdienste bekannt. Sie wurden dann an das Bundesarchiv gegeben.

Die Frage war, wann dürfen auf Grund der Geheimhaltungsvorschriften interessierte Journalisten, die darüber berichten wollen, Einsicht nehmen. Und das ist eine juristische Frage, und um die ging es letztlich. Es klingt wie eine juristische Spitzfindigkeit, aber sie ist für eine Behörde und einen Geheimdienst zentral: Ab wann ist eine Akte abgeschlossen und ab wann darf sie der Öffentlichkeit preisgegeben werden?

Dabei kommt es auf die Frage an, wann die gesetzliche Schutzfrist von dreißig Jahren bei geheimhaltungsbedürftigen Akten zu laufen beginnt. Beginnt sie zu laufen mit dem ersten Aktenstück oder dann, wenn das letzte Aktenstück hinzugefügt worden ist. Im Fall Brunner war die Akte nach meiner Erinnerung Ende der 1990er Jahre geschlossen worden. Der Verfassungsschutz und das Innenministerium waren damals nach meiner Erinnerung der Überzeugung, dass die Frist zu laufen beginnt, wenn das letzte Aktenstück hinzugefügt worden ist.

Im vergangenen Jahr hat dann das Bundesverwaltungsgericht entschieden, dass es nicht auf das letzte Aktenstück ankommt. Aus meiner Sicht belastet das die Verwaltung, weil bei jedem Teil einer Akte geprüft werden muss, wann die Frist abläuft. Deshalb hat es aus meiner Sicht nahegelegen, dass der Gesetzgeber hier eine klarstellende Regelung im Archivgesetz zugunsten der Verwaltung schafft.

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Wozu braucht es überhaupt noch den Verfassungsschutz?

Bei den geheimen Nachrichtendiensten besteht seit jeher die Gefahr, dass sie von den Herrschenden politisch instrumentalisiert werden, um politische Gegner zu bekämpfen. Das ist nicht nur in Diktaturen so, sondern auch in einer parlamentarischen Demokratie. Die Gefahr nimmt dort in dem Maße zu, indem die herrschenden Parteien und der überwiegende Teil der Medien sich einig sind, dass politische Konkurrenten als Feinde bekämpft werden müssen.

Ich hatte als Verfassungsschutzpräsident immer wieder deutlich gemacht, dass ich mich nicht zum Büttel der herrschenden Parteien mache, um die unliebsame politische Konkurrenz der herrschenden Parteien zu bekämpfen und kleinzuhalten. Für eine Demokratie ist es tödlich, wenn die herrschenden Parteien auf den Verfassungsschutz Zugriff nehmen, um ihn für die eigene Parteipolitik zu instrumentalisieren.

Die Lage in Thüringen halte ich für bedrohlich. Dort regiert ein linksextremer Ministerpräsident, der über Jahrzehnte vom Verfassungsschutz als Verfassungsfeind beobachtet wurde. Heute spielt er die Rolle eines gütigen Landesvaters. Er kam dadurch an die Regierung, dass der rechtmäßig gewählte Ministerpräsident Kemmerich infolge politisch-medialen Drucks und durch die verfassungsfeindliche Forderung der damaligen Bundeskanzlerin, die Wahl müsse rückgängig gemacht werden, zum Aufgeben genötigt wurde.

Es war ein Putsch gegen den rechtmäßigen Ministerpräsidenten und die freiheitliche Demokratie, um dem Kommunisten Ramelow ohne Mehrheit zur Macht zu verhelfen. Und dieser Linksextremist hatte dann jemanden zum Verfassungsschutzchef gemacht, der nicht die fachlichen Voraussetzungen für das Amt erfüllte. Er brachte aber etwas anderes mit, ansonsten wäre er nicht ausgewählt worden: Dankbarkeit, persönliche Ergebenheit und politische Linientreue. Das ist der Typ williger Mitarbeiter, mit dem Sozialisten und Kommunisten ihre Systemveränderung durchsetzen können.

Ich sehe das als eine sehr große Gefahr für die Demokratie, dass sich extremistische Politiker, wenn sie an der Macht sind, sich der Geheimdienste bedienen, um die politischen Gegner zu bekämpfen. Aus meiner Sicht müssen die geheimen Nachrichtendienste in Deutschland, vor allem aber die Verfassungsschutzbehörden vollkommen reformiert und neu aufgestellt werden, um so etwas zukünftig zu vermeiden.

Es fällt auf, dass man dieser Tage kaum noch etwas sagen kann, ohne dass sich eine anerkannte Opfergruppe getriggert fühlt und aufschreit. Wie sollen wir mit dieser immer eigentümlicher und überempfindlicher reagierenden Gesellschaft umgehen?

Als Opfer definiert zu werden, ist in dieser Zeit eine machtvolle Position. Man kann aus dieser Position der Stärke Forderungen durchsetzen, die unter normalen Umständen nicht durchsetzbar wären. Noch bedeutsamer als die Opfer sind diejenigen, die darüber entscheiden dürfen, wer Opfer ist. Eine zentrale Rolle in einem sozialistischen Regierungssystem kommt denen zu, die darüber entscheiden dürfen, wer Opfer und wer Täter ist. Diese Rolle kommt heute bestimmten linken NGO´s, einzelnen Medien und einigen Einzelpersonen zu.

Danach kommt es nicht auf die tatsächliche Opfereigenschaft an, also ob jemand zum Beispiel auf Grund der Politik ausgegrenzt und verfolgt wird oder wer infolge der Migrationspolitik Opfer von Migrantenkriminalität wurde, sondern es kommt nur auf die ideologische Opferrolle an. Danach können Deutsche und hellhäutige Menschen grundsätzlich keine Opfer sein, sondern nur Täter, auch wenn sie von Migranten oder Antifa-Anhängern misshandelt und gefoltert wurden.

Am untersten Ende der sozialistischen Opferhierarchie stehen die rechten weißen heterosexuellen deutschen Männer. Diese große Bevölkerungsgruppe kann nach der sozialistischen Opferhierarchie niemals Opfer sein und wenn ein Gericht tatsächlich Übergriffe gegen diese Bevölkerungsgruppe missbilligt, werden mit linkem Hass und linker Hetze die verantwortlichen Richter von Medien und von der roten-grünen Knüppeltruppe Antifa unter Druck gesetzt.

Ich frage mich oft, ob es ein typischer Charakterzug der Deutschen ist, Menschen, die auf Grund einer bestimmten Ideologie zu Feinden erklärt werden, völlig empathielos auszugrenzen und zu verfolgen. Ich denke inzwischen nicht, dass dies typisch deutsch ist. Die Empathielosigkeit gegenüber tatsächlichen Opfern, die durch eine Ideologie zu Tätern umdefiniert werden, gibt es aus meiner Wahrnehmung auch in anderen Kulturen und Religionen. Denken wir nur an die Hexen- und Ketzerverfolgungen in der frühen Neuzeit oder die Ausrottung ganzer Ethnien im Namen einer Religion.

Antideutsche und rassistische Ideologie scheint ja generell auf dem Vormarsch zu sein in unseren Institutionen. Was meinen Sie? Merken die Menschen überhaupt, was sie da machen, wenn sie Deutsche als Menschen zweiter Klasse behandeln, die kein Recht haben zu sprechen, ihre Geschichte zu erzählen und ihre Anliegen vorzubringen? Besonders perfide scheint mir da der neue Ansatz, zu behaupten, dass es ja quasi gar keine Deutschen gäbe und dass das einfach nur eine Willensentscheidung sei. Das erinnert daran, dass jeder durch einfache Deklaration Mann oder Frau sein darf und der Rest der Gesellschaft das zu akzeptieren hat …

Die Stasi hat es Zersetzung genannt, ich nenne es psychische Gewalt, wenn Menschen gezwungen werden, sich selbst, ihre Familienangehörigen oder ihre eigene religiöse oder ethnische Identität zu verleugnen, wenn sie wie durch die Woke-Bewegung gezwungen werden, sich selbst zu Tätern zu erklären und die Täter zu Opfern, und wenn sie noch gezwungen werden ihren Tätern auch noch danken zu müssen. Es ist ebenso psychische Gewalt, wenn Einzelpersonen, gesellschaftliche Gruppen oder gar ein ganzes Volk entgegen der menschlichen Vernunft an wahnhafte ideologische Vorgaben glaubt oder sich daran halten muss. Eher glaube ich daran, dass Frau Baerbock die leibhaftige Tochter der hethitischen Sonnengöttin ist, als dass diese grüne Gender- und Klimapolitik irgendetwas mit Vernunft und Wissenschaftlichkeit zu tun hat.

Wie kann man sich wehren?

Sich vor allem nicht einschüchtern lassen, nicht an seinem eigenen Verstand zweifeln, den intellektuellen politischen Zumutungen widersprechen und vor allem anderen helfen, die den Mut haben zu widersprechen. Aber auch: Nicht alles kritiklos glauben oder hinnehmen, was angebliche Autoritäten erklären. Bei allem, was Sie hören, einen Realitäts- und Plausibilitätscheck machen, ob das in sich schlüssig und möglich ist. Vor allem bei psychischen Misshandlungen nicht selbst mitmachen. Das ist für Sie selbst wichtig, aber auch für die anderen Betroffenen, denn wir haben eine Verantwortung für unsere Mitmenschen, genauso wie für unsere eigenen Seele. Lügen schadet der Seele und der Gemeinschaft.

Die Kirche hat das ja mal wieder pervertiert und daraus gemacht „Hass schadet der Seele“, das steht an vielen Kirchen, auf Bannern. Warum fallen die immer wieder auf gesellschaftliche Fehlentwicklungen herein?

Ich bin der Überzeugung, dass Jesus Christus schon vor langer Zeit aus der evangelischen Kirche ausgetreten ist, spätestens aber, als Ludwig Müller 1933 unter großem Jubel zum evangelischen Reichsbischof ernannt wurde. Die evangelische Kirche ist keine christliche und schon gar nicht eine moralische Autorität in Deutschland. Ich schenke deren Erklärungen keinerlei Bedeutung mehr.

Wie überrascht waren Sie, dass die Wahl des Sonneberger Landrats jetzt mit einer Gesinnungsprüfung angefochten werden sollte?

Jeder Beobachter der politischen Landschaft in Deutschland sieht, dass die dominierende politische Linke alles unternimmt, um zu verhindern, dass die AfD an politischen Entscheidungen mitwirken kann. Der erwähnte Demokratiecheck bei dem gewählten Landrat durch ein Landesamt oder ein Landesministerium, das auch noch von den politischen Feinden der AfD geführt wird, halte ich für verfassungswidrig. Es ist bemerkenswert, dass die Prüfung von einer Behörde des Ministerpräsidenten Ramelow vorgeschlagen worden ist, der vom Verfassungsschutz über Jahrzehnte als Verfassungsfeind beobachtet wurde. Nun soll eine seiner Behörden entscheiden, wer Demokrat ist und wer nicht. Nach seiner Lesart sind nur Sozialisten Demokraten, alle anderen sind wie aus der Perspektive von Honecker Faschisten, Imperialisten und Konterrevolutionäre oder wie man heute sagt: Faschisten, Nazis und Verschwörungstheoretiker.

Die politische Linke in Deutschland hat Probleme mit der freiheitlichen Demokratie. Sie vertritt die Positionen des „Demokratischen Sozialismus“, wonach Demokratie der Durchsetzung des Sozialismus dient. Heute ist das der Ökosozialismus grüner Prägung. Danach werden nur solche Wahlergebnisse akzeptiert, die im Sinne des Sozialismus richtig sind. Falsche Wahlergebnisse müssen rückgängig gemacht werden. Vor dem Hintergrund hat mich die „Demokratieüberprüfung“ des gewählten Landrats nicht gewundert. Und ich würde mich auch nicht wundern, wenn er aus Sicht des „Demokratischen Sozialismus“ den Demokratietest nicht bestehen würde.

Nun wird in Medien laut darüber diskutiert, die AfD verbieten zu lassen. Halten Sie ein Verbot für wahrscheinlich?

Die AfD wird von der politischen Linken als eine ernsthafte Bedrohung ihres Transformationsprojekts wahrgenommen, wenn sie weiterwachsen sollte. Ich habe den Eindruck, dass bei der politischen Linken der Wille da ist, gegen die AfD ein Verbotsverfahren einzuleiten, wenn bestimmte Umstände gegeben sind.

Was könnten das für Umstände sein?

Nun, wenn es beispielsweise zu Ausschreitungen oder Gewalttaten in Deutschland kommen sollte, die man der AfD politisch zurechnen möchte. Wir hatten ja bei dem angeblichen Staatsstreich der Reichsbürger gesehen, wie schnell man politisch die AfD damit in Zusammenhang brachte.

Nun hat die Regierung natürlich verstanden, dass so ein Verbot auch gefährlich ist, weil es zu Unruhen führen könnte. Jetzt hat man ja eine neue Lösung. Man hat Sahra Wagenknecht entdeckt, die nun die AfD verhindern könnte, sagen die Medien …

Ich nehme wahr, dass die Mainstreammedien die Hoffnung haben, dass Frau Wagenknecht mit einer neuen politischen Partei die AfD schwächen könnte. Die Mehrheit der Wähler, die eine andere Politik und eine Politikwende wollen, wird sich die Frage stellen, ob Wagenknechts Partei mit der SPD, der SED/Die Linke oder den Grünen koalieren will oder ob sie den knallharten Weg der Blockfreiheit geht. Wenn sie mit den linken Parteien koalieren möchte, dann wird sie keinen Bürger überzeugen, der eine antigrüne Politikwende will.

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