Der dritte ist ein enorm erfolgreicher migrantischer „pro-palästinensischer“ Influencer. Auch hier wieder: Anführungszeichen, was nicht weiter verwundern muss in Zeiten zunehmender Tribalisierung: Denn was für die einen „pro-palästinensisch“ bedeutet, betrachten andere als unverblümten Israelhass.
Mir wurde an diesem Abend nochmal in aller Schärfe deutlich: Deutschland hat ein Rassismus-Problem. Es ist der antiweiße Rassismus, der aus zwei Richtungen auf uns einprasselt: Da ist beispielsweise der Rassismus einer Göring-Eckardt. Die Grüne wünscht sich mehr Schwarze in der Nationalelf. Mehr Schwarze, weil sie schwarz sind und weil Katrin Göring-Eckardt das bunt findet.
Bunter wird es für sie, wenn es weniger Deutsche gibt, weniger deutsche Schwarze, um genau zu sein. Es ist ein so blanker Rassismus, dass sich Otto-Normal-Nazi verwundert die Augen reibt. In Zeiten, wo das Bahnhofspublikum in Deutschland an alles, nur nicht an Deutschland denken läßt, in Zeiten, wo der Nationalkader überproportional migrantisch geprägt ist, mutet der göring-eckardtsche Rassismus geradezu folkloristisch an.
Zurück zum gemeinsamen Imbiss: Neu war mir der Rassismus des „pro-palästinensischen“ Influencers – jung, smart, vital und eloquent. Ein Rassismus, der sich in der Spannung zwischen „integriert“ und „abgehängt“ häuslich eingerichtet hat. Hier der talkshow-reife, deutsch sprechende Charismatiker, dort sein Millionenpublikum aus vielfach bildungsfernen, perspektivlosen Fachkräften, die gelernt haben, dass sie ungerecht behandelt werden.
Deutschland könnte euch so viel besser behandeln, wird ihnen gesagt. Deutschland sei ein faschistoides Unrechtsregime, das zu Hause Kinder mit Gendersternen quält und im Nahen Osten einen „Genozid“ finanziert.
Ich weiß es spätestens seit Corona: Man kann Menschen nicht ins Herz schauen. Aber klar ist auch: Man kann nicht zwei Herren gleichzeitig dienen. Und über der Diskussion, die sich zwischen meinen Influencern – zwei von rechts, einer von links – entspann, stellten sich mir folgende Fragen:
Geht das wirklich zusammen, was der Palästina-Freund da erzählt? Kann man in Deutschland für Meinungsfreiheit eintreten und gleichzeitig mehr muslimische Zuwanderung wünschen? Was passiert dann mit der Meinungsfreiheit?
Wie geht das zusammen: Deutscher sein und sich mehr islamische Zuwanderung wünschen?
Wie geht das zusammen: Für Toleranz einstehen und den Mordanschlag auf Michael Stürzenberger relativieren?
Wie geht das zusammen: Für Vielfalt einstehen und die zehntausenden migrantischen Likes für den Polizistenmord in Mannheim beschweigen?
Wie geht das zusammen: Die überproportional durch Migranten begangenen Gruppenvergewaltigen zu leugnen und hier in der Diskussion vehement für Wahrheit und Gerechtigkeit eintreten?
Wie geht das zusammen: Das weit entfernte, kulturfremde Deutschland zur Aufnahme palästinensischer „Flüchtlinge“ moralisch verpflichten wollen und kein Wort zur strikten Verweigerung desgleichen durch die arabischen Nachbarn in Nahost verlieren?
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Welche Gesellschaft schwebt ihm vor?
Von Göring-Eckardt wissen wir jetzt: Sie will mehr Schwarze im Profifußball, ihre Kollegin Nancy Faeser möchte mehr Migranten als Beamte. Die Ministerin hat ihren Wunsch klar formuliert: Nach dem jahrzehntelangen Marsch durch die Institutionen folgt die Entdeutschung derselben.
Aber auch die Anti-Deutschen wollen keinen islamischen Gottesstaat. Und mein muslimischer Edel-Influencer? Ist seine Toleranz und Diskursfähigkeit am Ende doch nur geheuchelt? Ich wünsche es mir nicht, aber seine Vision von Deutschland hat nichts gemein mit einer westlichen Zivilisation mit all ihren Fehlern, wie sie sich in der Nachkriegszeit herausgebildet haben.
Selbst der schärfste Intellekt scheint bisweilen blind zu sein für unkontrollierte Gewaltausbrüche, solange es die Richtigen trifft. Wer sich heute durch die Debatten scrollt und chattet, wer in diesen Tagen Gelegenheit hat, eine „Pro-Palästina“-Demo zu erleben, der kann dort erfahren, dass Perlen wie Meinungsfreiheit, Rechtsstaatlichkeit, Gewaltlosigkeit wirklich Perlen sind.
Sie sind die Buntglasfenster, die dem oft so dunklen menschlichen Geist Würde und Schönheit verleihen. Aber sie sind so zerbrechlich.
Zerbrich sie ruhig, wird mancher sagen, die Sonne scheint genauso rein, sogar noch etwas stärker. Aber ohne Werte scheut der Mensch das Licht. Nichts beweist das besser als das anonyme Trollen, das abgründige Beleidigen und Bedrohen im Internet, das Menschen aus dem Dunkel der Namenlosigkeit heraus begehen.
Um im Bild zu bleiben: Wo Buntglasfenster zerstört werden, ziehen sich Menschen tief in ihre Blase zurück und der Diskurs wird toxisch.
Dagegen hilft nur eins: Bleiben wir bei der Wahrheit, auch wenn sie noch so schmerzvoll ist. Ich habe etwas gelernt: Influencer haben eine große Verantwortung, sie sollten ihr gerecht werden.
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Kommentar von .TS.
"Wie geht das zusammen"?
Ganz einfach: Chronische Schizophrenie und kognitive Dissonanz. Ich mach mir die Welt wie sie mir gefällt, Realität ist rröööchts und Logik ist Lüge.
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Kommentar von Jarno Olbrecht
Deutschland ist zur vollkommenden Plünderung freigegeben.
Die Rassismuskarte spielt man gegen die Ureinwohner, damit sie die Klappe halten und nicht aufmucken, wenn sie den linken Champagner Lifestyle zahlen.
Ein paar von denen haben sichtlich Therapiebedarf, aber anstatt zu einem Profi zu gehen, nehmen sie eine ganze Gesellschaft in Haftung.
Der Deutsche tut mir allerdings auch nicht besonders leid, er unternimmt nichts dagegen. Im Gegenteil, er wählt diese Figuren immer wieder und lässt sich von ungebildeten Listenheroen einschüchtern. Eine Zeit lang dachte ich, es wird irgendwann einen gewaltigen Backlash geben, mit heftigem Ausschlag ins andere Extrem. Mittlerweile glaube ich, die Mehrheit der Bevölkerung hat sich und ihre Kultur aufgegeben. Wahrscheinlich würden 80% der Wähler auch zum ISlam übertreten, wenn sie dann vermeintlich ihre Ruhe hätten.
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Kommentar von John Neumann
Das Israel-Palästinensa-Problem wird der deutschen Politik noch einiges an Kopfzerbrechen bereiten. Man will aus historischer Verantwortung heraus an Israels Seite stehen, andererseits wollen die Parteien die Wählerstimmen der muslimischen eingebürgerten Deutschen. Macron stellt sich inzwischen wegen der muslimischen Wähler mehr auf die Seite Palästinas. Wird hier irgendwann auch passieren so meine Einschätzung.
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Kommentar von Johannes Schumann
@Malka Ist das wirklich so, dass die Synagoge in Dresden nicht überwacht werden muss? Das wäre interessant, obwohl es ja in Dresden auch viele Muslime mittlerweile gibt.
Ich hatte 2008 in Hamburg folgendes Erlebnis. Ich bin S-Bahn gefahren und ich schaut aus dem Fenster. Plötzlich sah ich einen Wachmann mit Maschinenpistole im Anschlag, der über eine Wiese spazierte. Dann fragte ich mich, was jetzt los sei. Ich hob meinen Kopf und sah auf dem Gebäude oder am Gebäude einen David-Stern. Ich muss an der Synagoge vorbeigekommen sein. Ich war sofort traurig, dass das leider notwendig ist. Und ich bin bis heute mit Zorn erfüllt, dass die Politik das nicht erkennt und die Muslime, die Probleme machen, nicht rauswirft. Und diese Selbstgefälligkeit der Wessis, die meinen, im Osten ginge es so antisemitisch und fremdenfeindlich zu, geht mir besonders auf den Keks. Und wenn es stimmen sollte, dass man Synagogen in Ostdeutschland daran erkennt, dass sie keinen Wachmann mit MP beschäftigen müssen, dann wäre das ja eine eindeutige Aussage: Wo Muslime sind, leben Juden gefährlich.
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Kommentar von Malka
s ist ein so blanker Rassismus, dass sich Otto-Normal-Nazi verwundert die Augen reibt
Genau so ist das, lieber Herr Andrat.
Ich suche auch immer verzweifelt die Nazies, die insbesondere in Ostdeutschland ja hinter jedem Baum hocken sollen.
In Dresden müssen die Synagogen nicht mit Maschinenpistolen bewacht werden.
Und das sollte bitte auch noch ein paar Jahre so bleiben…
Aber ich denke, auch das ist ein Wunsch auf Zeit..
Auch wenn der „Osten“ sich wacker dagegen stemmt.
Danke für Ihren wackeren Artikel.
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Kommentar von Rainer Möller
Unsere einzige Chance zu überleben ist die, dass ines Tages der große Clash zwischen Linken und Moslems kommt.
Und dann werden viele Leute zur Linken überlaufen, weil sie doch "unsere europäischen Werte von Meinungsfreiheit, Rechtsstaatlichkeit und Gewaltlosigkeit" teilt.
Leute, schaut den Linken nicht auf den Mund, sondern auf die Finger.
Die Linken haben sich wirkungsvoll dagegen immunisiert, diese Werte selbst zu praktizieren. Vor dieser Doppelmoral prallt jedes unserer Argumente ab.
Mit den Moslems hat man noch nicht mal ernsthaft angefangen zu reden. Da gibt es noch Chancen.
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Kommentar von Perry Moppins
Ich will das Problem mal anders aufschlüsseln.
Jörg Kachelmann twitterte mal in der Amthor-120kmh-Debatte: "wenn in einem Menschen ein A--chloch wohnt, dann passieren solche Dinge".
Wenn man in einer materialistischen, fundamentalistischen Religion des Ich-Ich-Ich (also: des Egos) unterwegs ist, dann ist so etwas nicht nur möglich, es wird von den meisten die derselben Ich-Ich-Ich Relügion angehören, als 'normal' hingenommen, sprich, als nicht besonders problematisch (solange man nicht erwischt wird).
Wenn man in einer fundamentalistischen Gesellschaft lebt, die zb Frauen steinigt oder verbrennt, dann würde ich sagen, ja, da leben dann auch sehr viele, noch schlimmere von der Sorte wie Kachelmann sie umschrieben hat.
Die Weltbilder sind gar nicht so weit auseinander, das eine Weltbild gehört der Ich-Ich-Ich-Relügion an, das andere Weltbild beruft sich auf relügiöse Grundsätze aus irgendwelchen 'heiligen' Büchern. Am Ende kommt dasselbe menschenverachtende Verhalten dabei raus, mehr oder weniger schlimm, aber übergriffig, nicht friedlich und menschenverachtend, das Leben, die Gesundheit, den Frieden und die Freiheit Anderer mißachtend.
Um es mal so zu sagen, als sie Andy Warhol mal gefragt haben wie es denn in der Sowjetunion so aussähe, so ganz ohne Werbeplakate, sagte er nur "doch, es gibt überall Werbung - für Sozialismus". Und bei Mao? Und in einem Gottesstaat? Und im Wesetn wird für Sex und Geld geworben, die Relügion des hedonistischen Ich-Ich-Ich, das ist natürlich vieeel besser?
Das Gefährliche an übergriffigem (Ego) Verhalten besteht in dem Glauben, es für einen höheren Zweck oder aus "reiner Notwendigkeit" zu tun, bekannt als "der Zweck heiligt die Mittel".
Es gibt für mich am Ende nur einen graduellen Unterschied zwischen den Menschen, die andere komplett übergriffig zur Corona-Spritzung genötigt oder erpreßt haben, oder Frauensteinigern, oder Auto-Raser-Totfahrern oder oder oder. Nur graduelle Unterschiede, nicht ihrem Wesen nach, sage ich! Mit solchen Leuten kann man nämlich NIE in Frieden leben, solange die irgendwas juckt. Wer kennt nicht die neidischen Lästereien von Nachbarn oder Kollegen, und warum geht es denn nicht ohne? Weil die Religion des Ego-Materialismus, des Ich-Ich-Ich an erster Stelle steht. Und Leute, denen es mehr als gut geht, die also im Überfluß leben, wollen immer mehr raffen, an Geld, macht und Status, und alle, alle, alle werden sagen "es wird einem nichts geschenkt, man muß es sich schon nehmen".
Ja, das mag sein. Nur, das was man nimmt, fehlt dann einem Anderen, das ist immer so. Und da frage ich dann: mit welchem Recht wird gerafft? Oder unterworfen? Oder ein (gesellschaftliches) Gebiet erobert und besetzt?
Ey Leute. Für mich kann das alles weg, so ein Verhalten. Komplett. Geht gar nicht. Daraus entsteht immer nur Streit, Gewalt, Krieg, nichts Gutes.
Ich will mit solchen Menschen nichts zu tun haben. NICHTS. Mein innerer Frieden ist mir wichtiger. Neid, Relügion, können mich mal. Ganz ganz schlechte Schwingung. Ich bin da raus.
Satire!