The Lady in Red: „Rape is not Resistance“

Der einsame Kampf der Karoline Preisler im Schützengraben der Meinungsfreiheit

von Julian Adrat (Kommentare: 4)

Eine FDP-Politikerin, die mehr kann als nur Gratismut.© Quelle: Julian Adrat

Der Mut einer einzelnen Frau beschämt die Maulhelden. Ja, der Gaza-Krieg erlaubt auch Kritik an der israelischen Reaktion auf den Terror. Aber er erlaubt es nicht, auf deutschem Boden die Meinungsfreiheit vakant zu stellen. Der Autor und Künstler Julian Adrat berichtet exklusiv:

Die Polizei ist um den Oranienplatz in Kreuzberg verteilt. An allen Zugängen stehen Zehner- bis Zwanzigergruppen mit Polizisten in Schutzuniform. Durch die offene Tür eines Polizeifahrzeugs sehe ich zwei Polizisten, die vor aufgeklappten Laptops sitzen. Ich betrete die Demo und mir fällt ein sehr junger Polizist in Jeans auf, der über dem Pullover nur eine Schutzweste trägt und eine Pistole.

Etwa 1500 Menschen sind es um zwei Uhr nachmittags, stetig wächst ihre Zahl. Araber, Frauen mit Kopftuch, Deutsche, einige davon mit Maske, die allermeisten mit Palästinenserschal. In der Mitte der Demo stehen sich Männer und Frauen mit Palästinenserschals in zwei Reihen nebeneinander andachtsvoll gegenüber. Eine junge Deutsche mit hautengen, kurzen Leggins und Nike-Mütze hält ein Schild in die Höhe: „Our Taxes finance Genocide“ (Unsere Steuern finanzieren den Genozid), ihre Hand ist blutig gefärbt, blutige Handabdrücke zieren das Pappschild. Eine junge Frau mit langen roten Locken und einem Sonnenhut, der eine Palästinenser-Binde trägt, hält ein Schild in die Höhe: „White Feminism is a spam! Save Gaza’s Women now!“ (Weißer Feminismus ist Betrug. Rettet Gazas Frauen jetzt), eine junge migrantische Frau mit Palästinaschal und -flagge hält ein Schild in die Höhe, das eine Kopftuch tragende Frau und die Palästinaflagge zeigt, darauf steht: „Konsequenter Feminismus? Palästina Solidarität.“

Ein Deutscher, ebenfalls mit Nike-Mütze, hält einen Hund im Arm, der eine Hundejacke in Palästinamuster trägt.

Eine Frau (wie man mir später mitteilt handelt es sich um die FDP-Politikerin Karoline Preisler) im roten Mantel hält ein Bild der von der Hamas vergewaltigten und ermordeten Shani Louk hoch, deren geschändeter Leib auf der Ladefläche eines Truck durch die Gassen Gazas gefahren wurde, von Hundertschaften verhöhnt und bespuckt, und ein Schild mit dem Schriftzug: „RAPE IST NOT RESISTANCE“.

Ein Schrei ertönt, ein Mann entreißt ihr das Schild, wird aber von dem Polizisten in Jeans schnell eingefangen, Karoline Preisler bekommt ihr Schild zurück und es bilden sich zwei Reihen Polizisten um sie. Der Hass, der Hohn, der sie mit einem Mal umgibt, lässt keinen Zweifel daran, ohne polizeilichen Schutz erginge es ihr wie Shani Louk. „Ich will nach Palästina, könnt ihr mich abschieben“, ruft ein Mann den Polizisten zu.

An einem Demo-Wagen ist folgendes Banner angebracht: Israels inklusive (inklusive ist unterstrichen) Demokratie: Besatzung, Völkermord, Landraub. Töten/Verletzen von Zivilisten. Apartheitd/-mauer, Administrativhaft, Siedlungspolitik, Häuserzerstörung (sic!), Menschenrechtsverletzungen usw. Zwei Palästinaflaggen sind am Wagen gehisst. Und: Die progressive Regenbogenflagge.

Der Regenbogen, er scheint das Bindeglied zu sein, das die Linke mit der muslimischen Subkultur verbindet. Eine Frau mit einer bunt-glänzenden total verspiegelten Brille trägt ein Schild: „Gays for Palestine“. Liebevoll illustriert mit den palästinensischen Farben und denen des Regenbogens. Wie, frage ich mich, ist es möglich, dass ein Mensch seine Sexualität politisiert, die wiederum vom politischen Objekt seines Zuspruchs als der Todesstrafe oder mindestens der völligen sozialen Ächtung für würdig gehalten wird? Das gilt auch für die vielen anderen, mehrheitlich jungen Bestmenschen unter der Maske, deren Mentalität und Überzeugungen nicht einmal im Ansatz von der Ziel-Bevölkerung ihrer sogenannten Solidarität toleriert würden.

Ist es Judenhass? Was die migrantischen Demonstranten angeht: Ganz bestimmt. Aber gilt das per se für die deutschen Woken? Sie laufen hier mit, weil ihr Motto lautet: Toleranz über alles, und: Opfer sein, ist Trumpf. Der Schwächere hat immer Recht. Dass gerade sie die israelischen Opfer, und insbesondere die Frauen, die bestialisch ermordeten Vergewaltigungsopfer so nonchalant ausblenden können, ist trotzdem unentschuldbar.

(Quelle:Alexander Wallasch privat)
Quelle: Julian Adrat

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