Von Philippe Debionne
Dieser Artikel erschien zuerst bei der Schwäbischen Zeitung
Sechs kleine Käfige mit Hamstern darin, eine dazwischengehängte Lage Maskenstoff und ein Ventilator, der die Luft von einem zum anderen Käfig pustet. So entstand eine viel zitierte Studie zur Wirksamkeit von Corona-Masken.
Im Mai 2020 jubelte etwa der Spiegel über die Studie aus Hong Kong mit Corona-Hamstern: „Die Untersuchung gehört zu den ersten weltweit, in denen der konkrete Nutzen von Schutzmasken im Zusammenhang mit dem neuen Coronavirus analysiert wurde.“
Besagte Studie findet sich auch in den jetzt entschwärzten RKI-Protokollen wieder.
So heißt es im Protokoll vom 27. März 2020 unter der Überschrift Labordiagnostik: "Demnächst soll ein Paper aus Hong Kong erscheinen mit dem Ergebnis, dass Mund-Nasenschutz auch zum Selbstschutz sinnvoll ist. Dies soll extra besprochen werden."
Am 30. März 2020 taucht Hong Kong erneut in Zusammenhang mit einer Maskenstudie auf. Hier heißt es unter der Überschrift "Zukünftiger Umgang mit Maskenfrage" im Protokoll: "Hochrangige Publikation von Autoren aus Hong Kong steht an, Manuskript ist RKI bekannt, wann es publiziert wird noch nicht." Und weiter: "Paper schlussfolgert, dass MNS (Mund-Nasen-Schutz, Anm. d. Red.) zum Eigenschutz sinnvoll sein kann."
Hamster-Studie: "Nachweis, dass OP-Masken die Virus-Ausbreitung einschränken können"
Der nächste Eintrag, in dem es um Studien zu Corona-Masken in Kombination mit Hong Kong geht, stammt vom 19. Mai 2020. Hier heißt es nun unter "Neue wissenschaftliche Erkenntnisse" im Protokoll: "Hongkong Studie: Schutz durch MNS Stoff."
- "Studie aus Hongkong von Yuen Kwok-Yung die große Medienaufmerksamkeit erhält (auch wegen der verwendeten Hamster)."
- "Käfige mit Hamstern wurden mit Virus infiziert, andere Käfige wurden mit MNS Stoff abgedeckt und das Ganze mit Ventilatoren bespielt um zu gucken, ob der Stoff vor Infektion schützt."
- "Fazit: Er schützt vor Transmission, bietet Fremd- und begrenzten Eigenschutz, aber nicht einzelne Hamster sondern Käfige wurden abgedeckt."
- "Studie ist noch nicht publiziert/ als Paper verfügbar"
Weiterlesen nach der Werbung >>>
Ihre Unterstützung zählt
Danach wird die Studie zumindest in den bislang einsehbaren Teilen der RKI-Protokolle nicht mehr erwähnt.
Autor der Hamster-Studie "ein weltweit führender Corona-Forscher"
Medial sorgte die Hamster-Studie hingegen für großes Aufsehen. Der RND etwa schrieb: "Dafür, dass der Mund- und Nasenschutz gegen das Coronavirus hilft, gibt es nun wissenschaftliche Erkenntnisse: Forscher aus China und Hongkong haben nachgewiesen, dass OP-Masken die Virus-Ausbreitung einschränken können."
Und der Faktenfuchs des Bayerischen Rundfunks meldete: "Es sei deutlich geworden, dass das Maskentragen durch (mit Corona) Infizierte, insbesondere wenn sie keine Symptome zeigen, 'sehr viel wichtiger ist als alles andere', sagte Studienleiter Yuen Kwok-yung, einer der weltweit führenden Coronavirus-Experten."
Auch in einem anderen Fall sollten Hamster helfen, Corona besser zu verstehen. Im Juli 2022 meldete der MDR: "Eine aktuelle Studie an Hamstern legt nahe: Eine Infektion mit dem Grippe-Erreger Influenza verhindert, dass sich Sars-CoV-2 in der Lunge ausbreiten kann." Hier seien "Experten aber skeptisch, ob das bei Menschen ähnlich ist", so der MDR weiter. In der Überschrift hieß es daher auch sehr deutlich: "Schützt eine Grippe vor Corona? Virologen: Hamster-Studie nicht auf Menschen übertragbar."
Stephan Becker, Leiter der Virologie an der Marburger Uniklinik, sagte im Beitrag zwar: "Die Studie präsentiert gute Daten und das Autorenteam ist auch renommiert.“ Spannend seien die Erkenntnisse daher allemal, heißt es in dem Bericht weiter.
Allerdings fasste der Virologie-Experte Becker die Einordnung der Corona-Grippe-Studie laut MDR so zusammen: "Menschen sind keine Hamster."
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen. Aufgrund von zunehmendem SPAM ist eine Anmeldung erforderlich. Wir bitten dies zu entschuldigen.
Zur Anmeldung
Kommentare
melden
Kommentar von .TS.
@Reiner Ernst: Da würde ich gern die Studien im Detail sehen, denn wer mal ernstzunehmenden Atemschutz (z.B. bei Arbeiten an schadstoffkontaminieren Gebäuden) getragen hat kann über die luftigen und alles andere als dicht sitzenden Filtertüten nur lachen.
Es stimmt daß diese durch den zusätzlichen abgetrennten Luftraum vor dem Gesicht den Totraum in Nase/Mund und Rachen noch vergrößern. Dies kann allerdings durch tiefere und längere Atmung kompensiert werden. In der Praxis neigen viele bei Abdeckung der Atemwege aber reflexhaft dazu flacher zu atmen - also genau verkehrt herum. Daß dem so ist darüber wurde so gut wie nie aufgeklärt.
Entsprechend wäre interessant wie stark die Abnahme der Sauerstoffsättigung streut - würde erwarten daß diese zwischen 0 und deutlich mehr als den Mittelwert von 3-4% streut.
Was ebensowenig berichtet wurde sind die viel relevanteren Schädigungen: In der Ausatemluft ist nämlich auch erhöhte Feuchtigkeit enthalten was bei empfindlicher Haut - das betrifft vor allem Kinder mit Neigung zu Allergien, Neurodermitis, etc. - diese deutlich stärker und dauerhafter strapaziert.
Selbige wurden auch durch das forcierte übermäßige intensive Händewaschen geschädigt.
Nicht zu vergessen daß Schul- und Kindergartenschließungen zu einer erheblichen Verschärfung sozialer Unterschiede geführt haben: Wo intakte und finanziell abgesicherte Familien ein gutes Auskommen miteinander finden konnten ist für viele Kinder aus prekären und zerütteten Verhältnissen der einzige Kontakt zu einem ausgleichenden Gegenpol weggefallen während deren Eltern umso stärker den Widrigkeiten des Coronoia-Regimes ausgesetzt waren.
Daß diese unnötige und vermeidbare Ungerechtigkeit von den angeblich ach so sozialen rotzGrünen nicht mal ansatzweise thematisiert wurde offenbart deren wahre Gesinnung - wenig verwunderlich, waren sie in ihrem Coronoia-Fanatismus doch Haupttäter dieses Unrechts.
melden
Kommentar von Evmarie Naumann
Eine Million für die DPA
https://www.youtube.com/watch?v=vwdPoFIXNrg&t=95s
melden
Kommentar von Kevin Anger
Zur Ergänzung: Produzenten aus China und Händler aus Hongkong haben Milliarden mit Hamster-.. ähem Coronamasken verdient.
melden
Kommentar von Judith Panther
Wie uns DER STHITSTÜRMER heute aus gewöhnlich gut uninformierten Kreisen berichtet haben Wissenschaftler herausgefunden, daß Marmelade Fett, Knackwurst Pferdefleisch und Stanniol Schok´lad enthält. Und daß der Mensch nicht der Hamster ist, für den er sich immer gehalten hat.
Jetzt aber nix wie her mit dem Nobelpreis!
melden
Kommentar von Reiner Ernst
Bereits 2020 gab es im Web einen (Kinder?-)Arzt, der die Wirkung der Maske bei seinen Kindern getestet hat. Das Resultat war nach einer Stunde: 3 bis 4 Prozent geringere Sauerstoffsättigung im Blut! Was unseren Schulkindern angetan wurde, kann man nur als einen Anschlag auf die Gesundheit - und vor allem auf die Entwicklung des Menschenkindes bezeichnen!
melden
Kommentar von .TS.
Robert Koch würde im Grab unzählige 360°Wenden vollenden wenn er wüßte was heute unter einem Namen getrieben wird.
Wenn man sich den realen Alltag angesehen hat fällt auf daß die Filtertüten epidemologisch wohl vor allem eines bewirkt haben: Aerosol- und Tröpfcheninfektionen in Schmierinfektionen umgewandelt zu haben.
melden
Kommentar von Perry Moppins
SARS-CoV-2: Evidenz spricht gegen Ansteckung über die Luft, Ärzteblatt, 14. Juli 2020
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/114701/SARS-CoV-2-Evidenz-spricht-gegen-Ansteckung-ueber-die-Luft
Zitat aus dem Artikel der Fach(!)Zeitschrift:
"Wenige Ansteckungen auch im direkten Kontakt
Darüber hinaus gibt es noch einige weitere Punkte, die gegen eine prädominant aerosolbasierte Übertragung von SARS-CoV-2 sprechen: In Fallserien mit engen Kontakten von infizierten Patienten steckten sich nur 5 % der Kontaktpersonen an.
Auch die Ansteckungsraten von medizinischem Personal, das unwissentlich COVID-19-Patienten behandelte, sind niedrig. Studien kommen auf einen Anteil unter 3 %."
Der Beschixx war den Fachleuten schon früh genug bekannt, könnte man interpretieren. Nur der Angst-Medienrummel für die Massen wurde massivst weitergetrommelt, getreu dem alten Sponti-Spruch "Frexxt Scheixxe - Billiarden von Fliegen können nicht irren".
So ist das, wenn zig Millionen von homo schafiens Exemplaren mit emotionalen Triggern gesteuert werden.
* Satire *