Dort forderten sie Rechte für „Trans-Spezies“. Sie taten das verbal, aber ohne zu reden, sie jaulten und bellten.
Viele werden schon davon gehört haben. Daher die „Anti-Triggerwarnung“. Wer, insbesondere, von sexuellen Abgründen berichtet, läuft mittlerweile Gefahr, zu langweilen. Was die Frage aber nicht beantwortet, was es mit einer Gesellschaft macht, wenn man ihr jede Schweinerei zutraut.
Ich wollte außerdem vom Hauptstadt-Portal berlin.de reden, wo zehn Jahre lang - bis vorgestern - ein Buch zum Download stand, das Kindern Prostitution erklärt, und von einem Bericht des Berliner Kuriers, der von einer „Sexual-Assistentin“ berichtet, die in Berliner Pflegeeinrichtungen Senioren zur Hand geht, sozusagen.
Der Vollständigkeit halber - immerhin hatte auch die „New York Post“ berichtet: Auf dem Potsdamer Platz waren es in erster Linie Männer, die Hundekostüme trugen. Aber: „Ein Puppy ist ein Puppy. Ein Puppy kann alles sein – lesbisch, schwul, bi, trans*, inter, queer, hetero. Die Puppy-Welt ist inklusiv“, schreibt die Gruppe PupPlay Berlin auf ihrer Facebook-Seite.
Einen Bekanntheitsschub haben die Männer in Hundekostümen durch Videos erhalten, in denen sie sich auf CSD-Paraden von Kindern streicheln ließen. Laut „New York Post“ unterscheiden Experten dabei zwischen „Therians“ und „Furries“. Als „Therians“ werden Menschen bezeichnet, die sich selbst als nicht-menschliche Wesen identifizieren. Der Begriff „Furries“ bezeichnet hingegen Personen, die sich gerne als realistische Tiere verkleiden und auch deren Verhalten adaptieren.
Mir war sofort aufgefallen: Auch der Berliner Kurier spricht einmal von „Sexualassistentin“, die Senioren ihr letztes Mal bereitet, dann von „Sex-Expertin“. Der Artikel der BILD-Zeitung über die „Hure“ Rosi, die Kindern Prostitution erklärt, kommt zu meiner Enttäuschung ganz ohne Experten aus, aber Google belohnt mich schnell mit einem verwandten Thema: „Zwei Stunden Penis und Vulva und schon brennt die Schule“ titelt Alexander Kauschanski in der ZEIT seinen Bericht über einen Protest, zu dem sich „eine Koalition aus katholischen und muslimischen Hardlinern, Verschwörungstheoretikern und Rechtsextremen“ zusammengefunden hat.
Es geht dabei um dem seit neuestem verpflichtenden Sexualkundeunterricht in Belgien. Acht Schulen brannten. Um die Situation zu entschärfen, verschickte die Ministerin ein Rundschreiben an die Schulen: Am 300-seitigen Leitfaden des Projekts hätten 150 Experten mitgewirkt. 150 Experten. Die ZEIT schrieb ganz ohne Gendersterne. Ich war beeindruckt, aber nicht befriedigt. Was die Qualifikation sein muss, um als Experte Kinder „sexistischer und homophober Stereotype“ zu entwöhnen, blieb offen.
Überhaupt ist spätestens seit der Pandemie der Begriff „Experte“ zum Ass im Ärmel aller säkularen Berichterstattung mutiert - ein säkularer Totschlagbegriff, vergleichbar mit „Steht in der Bibel“ für religiöse Menschen. Apropos Bibel: Im babylonischen Babel war es die Hybris der Menschen, einen Turm zu bauen, der bis zum Himmel reicht, die dazu führte, dass die Menschen plötzlich einander nicht mehr verstanden.
Klar, es stimmt: Belgien ist nicht Babylon, Berlin nicht Babel. Immerhin haben wir in 14 Jahren einen Flughafen gebaut. Ätsch! Und noch haben keine Schulen gebrannt. Der Fairness halber: An Türmen haben wir uns schon lange nicht mehr versucht, die höchsten baut man ganz woanders. Klar ist aber auch: An zunehmender Tribalisierung und der Unfähigkeit, miteinander zu reden und einander zu verstehen, ist nicht nur die Migration schuld.
Zu Triggerwarnungen bilanzieren Victoria Bridgland von der Flinders Universität und Psychologen der Harvard Universität, dass diese nicht vor negativen Gefühlen schützen, sondern im Gegenteil vorab leichte Erwartungsängste schüren. Ob wenigstens Anti-Triggerwarnungen davor schützen können? Das sollen die Experten klären.
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Kommentar von Bernhard Rossi
Hundevereine gibt es ja schon länger!
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Kommentar von Herbert Priess
In diesem Land werden Menschen wegen kultureller Aneignung drangsaliert, wenn sie Rastalocken tragen oder mit einem Didgeridoo musizieren aber die Tiere, in diesem Fall unschuldige Hunde, für einen Fetisch zu mißbrauchen geht in Ordnung? Wo ist Peta wenn man sie mal braucht!! Vor nicht allzu langer Zeit wollten die Sprichworte, die Tiere diskriminieren, wie z.B. du doofer Ochse oder dumme Gans, verbieten lassen aber den Hundefetisch akzeptieren die? Ich bin ja der Meinung, daß jeder machen soll wie er will solange niemand belästigt oder mißbraucht wird aber sich öffentlich so zur Schau zu stellen hat in meinen Augen krankhafte Züge. Sollte man diese verwirrten Menschen nicht leicht am Arm nehmen und psychologische Hilfe angedeien lassen? Aber wir sind ja sooo Tolerant und lassen jede Abartigkeit gewähren. Vor lauter Toleranz werden irgendwann die Klugen schweigen müssen damit sich die Dummen nicht beleidigt fühlen. (Nicht von mir)
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Kommentar von F. Lo
Oh, là, là: Jetzt darf sich ein Mann (m/w/d) nicht nur als Frau, sondern auch als Hund deklarieren/zeigen? Gibt’s dazu auch schon was auf dem weltanschaulich-sexuell offenen Regenbogenportal von Frau Paus‘ Bundesfamilienministerium? Wenn nicht, kommt es bestimmt bald.
Wohl bemerkt: Was Leute in ihren Schlafzimmern treiben, ist m. E. ja ihr Ding. Dass durch die LSBTIQ*usw-Debatte jetzt aber Privates voll ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt wird und damit auch Minderjährige konfrontiert werden, ist durchaus fragwürdig. Aber heutzutage wird ja alles unter willkommener Toleranz verbucht.
Wie hieß es doch im August 2022 auf der Webseite des Interessenverbands queer (bitte Argumentationslinien beachten ...Puppy, Turnschuhe):
„Bei der Forderung nach Fetischverboten geht es nicht um den Schutz von Kindern. Das rechte Scheinargument soll die eigene Ideologie davon, wie Menschen zu sein haben, festigen und propagieren. … Geht es also wirklich um Fetische? Wer hat denn schon mal davon gehört, dass das Tragen von Anzügen auf einem CSD oder auch auf irgendeiner anderen Veranstaltung verboten werden sollte? Oder das Tragen von Turnschuhen? … Worum geht es also wirklich? Es geht um nicht mehr und nicht weniger als die Konfrontation mit heteronormativen Glaubenssätzen, wie Menschen zu sein haben, wie man sich zu zeigen und zu geben hat. Diese Thematik ist dabei so alt wie die Menschheit selbst. Wer Interesse hat, beschäftigt sich gerne nochmal mit der Zeit, als Frauen anfingen Hosen zu tragen oder als der Minirock in Mode kommt. Es darf nicht sein, was nicht sein darf. Eine rationale Begründung dafür kann niemand liefern. Egal, mit welchen Ereignissen wir uns beschäftigen. Die Vernunft ist dabei selten im Spiel. Da dies so ist, werden Scheinargumente ins Feld geführt. Dabei entlarven diese sofort, um was es geht. Im Fall der Puppy-Masken hört man unisono: Ja, aber da sind doch auch Familien und Kinder. … Dass bei CSDs Menschen sich endlich trauen, sich so zu zeigen, wie sie sich wohl und frei fühlen, wird instrumentalisiert. Bei CSDs entstehen immer Bilder, die dafür nutzbar sind. Dabei zeigt es ja nur, wofür die LGBTIQ* Community kämpft: Sei wer du bist – angstfrei und selbstbestimmt. Also geh auf die Straße und zeige dich so! In Pumps, im Rock oder im Anzug, in Jeans, fast nackt oder eben als Puppy.“
Ja, ok, Rosa Luxemburg soll mal die Devise ausgegeben haben: „Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden.“ Darin steckt allerdings das mitgedachte Prinzip der GEGENSEITIGKEIT. Nicht jeder Bürger in Begleitung eines Kindes findet es vermutlich prickelnd, auf der Einkaufsstraße Menschen-Hunden oder -Katzen zu begegnen. Wo bleibt deren Freiheit?
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Kommentar von Niemandsland
Ein Dankeschön an den Autor!
Besser kann man es nicht formulieren.
Das man sich inzwischen dazu bekennt zeigt es ist möglich "dekadent auf den Hund zukommen".
Dank deutscher Perfektion!
Wuff, Wuff