Die Meldung wirft Fragen auf, die weit über Twitter hinausgehen. Das BMG gibt erstmals offiziell schwere Impfnebenwirkungen in obszön großer Zahl zu und muss – als wäre das noch nicht desaströs genug – gleich hinterherkorrigieren: Auch diese Zahl wurde zu niedrig angegeben. Ein Rundum-Kommunikationsdesaster.
Gestern, am 20. Juli, ging unter dem Hashtag #Nebenwirkungen ein Twitter-Gewitter los, das immer noch ungebremst weiter tobt. Der Hashtag trendete fünfstellig. Richtig nass gemacht in diesem Gewitter hat sich Gesundheitsminister Karl Lauterbach, der sich wohl am liebsten für ein paar Tage aus seinem Lieblingsverlautbarungsmedium verdünnisiert, sich unsichtbar gemacht hätte.
Das Bundesgesundheitsministerium gesteht erstmals offiziell schwere Nebenwirkungen ein und steht im selben Moment unter Fakenews-Verdacht, weil es eine falsche Anzahl von Nebenwirkungen lieferte. Überraschung: eine viel zu niedrige. In dem Tweet heißt es:
„Eine von 5.000 Personen ist von einer schweren Nebenwirkung nach einer COVID-19-Impfung betroffen.“
Allein, dass das BMG überhaupt von schweren Nebenwirkungen redet, diese zugibt, wäre schon eine Sensation angesichts der Leugnung derselben, nicht zuletzt immer wieder durch den Gesundheitsminister selbst, der darauf bestand, dass die mRNA-Stoffe nebenwirkungsfrei seien. Lauterbach veröffentlichte Tweets wie diesen hier:
„…weshalb eine Minderheit der Gesellschaft eine nebenwirkungsfreie Impfung nicht will, obwohl sie gratis ist und ihr Leben und das vieler anderer retten kann.“
Was fast noch mehr für Aufruhr sorgte, war die Korrektur, die das Bundesgesundheitsministerium dem ersten Tweet hinterherschicken „musste“, aufmerksam gemacht durch zahlreiche Twitter-User, die auf diese Falsch-Information hingewiesen hatten.
Denn die Zahl ist schlichtweg falsch, Fake-News. Diese Korrektur allein dauerte ganze sieben Stunden, bis sie online war, und auch nicht der Ursprungstweet wurde gelöscht, sondern lediglich ein Korrektur-Tweet „unauffällig“ druntergeklatscht.
Diese Korrektur musste letztendlich vorgenommen werden, da das Risiko von Impf-Nebenwirkungen laut Paul-Ehrlich-Institut (PEI) höher ist als vom Gesundheitsministerium angegeben, auch nachzulesen direkt beim PEI: „Die Melderate betrug für alle Impfstoffe zusammen 1,7 Meldungen pro 1000 Impfdosen, für schwerwiegende Reaktionen 0,2 Meldungen pro 1000 Impfdosen.“
Hier wird klar, dass nicht geimpfte Personen gemeint sind, sondern sich diese Angaben auf die einzelnen Impfdosen beziehen. Womit die Zahl 5.000 viel zu niedrig gegriffen ist. Die Berliner Zeitung rechnet es vor:
"Das Risiko für schwere Nebenwirkungen liegt nicht bei 1 zu 5.000, sondern deutlich höher. Bei grundimmunisierten Menschen je nach Impfstoff also bei bis zu 1 zu 2.500, bei Geboosterten bei bis zu 1 zu 1.667 und bei vierfach Geimpften sogar bei bis zu 1 zu 1.250.“
Schon aus professioneller Kommunikationssicht bemerkenswert ist, dass ein Ministerium solch elementar wichtigen Informationen via Kurznachrichtendienst auf pinkem Bildchen in die Welt bläst, und dann noch nicht einmal mit den richtigen Zahlen. Wer sitzt da am Hebel, wer gibt sowas frei, wer überprüft die Inhalte?
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Wenn man da keine Absicht erkennen mag, bleibt Schludrigkeit übrig. Ok, Fehler können immer passieren. Aber hier geht es um mehr. Denn solche Informationen sind mehr als nur eine Zahl, sie haben massive Auswirkungen, und in diesem Fall sind sie auch ein unfreiwilliges Eingeständnis. Und eine Art Rehabilitation für Kritiker, die vom Staat bis hin zur Beobachtung durch den Verfassungsschutz verfolgt wurden und werden.
Neben den Kritikern sind es die normalen Bürger, die hier einer wie der andere ins gesundheitliche Risiko geschickt wurden. Den Umfang der Schadensersatzforderungen kann man noch gar nicht ermessen. Wenn der Staat dann überhaupt noch in der Lage ist, diese Forderungen finanziell zu bedienen.
Das Eingeständnis vieltausendfacher schwerer Nebenwirkungen ist ein Schlag ins Gesicht für alle, die sich guten Glaubens an die verantwortungsvolle Arbeit von Behörden und ihrer Protagonisten (vorneweg Gesundheitsminister Lauterbach) hinten an die Schlange vorm Impfzentrum gestellt haben. Und da sind alle anderen noch viel häufiger vorkommenden Nebenwirkungen noch gar nicht mit eingerechnet, hier geht es zunächst um die wirklich schweren Fälle.
Die Bürger haben sich den mRNA-Stoff bis zu fünf Mal spritzen lassen im Vertrauen in die Integrität von Politikern, Staatsexperten, System-Medien und in den Pharma-Fortschritt. Es ging darum, sich und andere zu schützen. Und es ging auch darum, wieder am sozialen Leben teilhaben zu dürfen.
Ein Kommunikations-Gau oder sogar -Krimi, wenn man davon ausgeht, dass solche Fehlinformationen wie der erste Tweet des BMG mit seinem Verharmlosungspotenzial viele vertrauensvolle Bürger in ihren (noch halbwegs freiwilligen) Impf-Entscheidungen beeinflussen.
Damit nicht genug: Kurz nach 13 Uhr heute wurden die ersten beiden, hier im Text oben stehenden Tweets des Bundesgesundheitsministeriums gelöscht und durch den folgenden ersetzt.
Auch wenn die Zahl „0,2 auf 1.000 Impfdosen“ jetzt im aktuellen Tweet, außerhalb jedes Kontextes gesetzt, irgendwie nach ‚verschwindend gering‘ klingt, hier steht schon die nächste Frage nach der Richtigkeit der Information im Raum:
Liegen dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) überhaupt alle beziehungsweise die realistischen Zahlen vor?
An das dem RKI beigeordneten Institut sollen Ärzte und Betroffene Impfschäden melden, die über die als üblich eingestuften Impfreaktionen hinausgehen. Es ist aber davon auszugehen, dass die in diesen Zeiten ohnehin hoch belasteten Ärzte ihrer Meldungspflicht teilweise nicht nachgekommen sind. Zu überwiegenden Teilen?
Die auf dieser Grundlage wahrscheinlich unvollständigen PEI-Zahlen kommuniziert das BMG via Twitter.
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Kommentar von Hildegard Hardt
Solange das "bundesdeutsche Knochengerüst" nicht aus der Regierung entfernt wird, darf er seinen Schwachsinn weiter absondern, das BMG falsche Zahlen veröffentlichen und Karlchen unbegrenzt "Impf"dosen ordern! - Jede Regierung kann sich einen "Hofnarren" halten, nur bei der jetzigen fällt es besonders negativ auf!
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Kommentar von Matthias P.
Eine Verheimlichung wird man den Behörden nicht vorwerfen können. Das PEI hat die Verdachtsfälle in dieser Größenordnung auch bisher bekanntgegeben (vgl. https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133796/Seltene-Faelle-von-PIMS-und-Long-COVID-auch-nach-Impfung). Trotzdem gewinnt man tatsächlich den Eindruck, dass insbesondere Lauterbach die Gefahr von Nebenwirkungen herunterspielt. Auffällig ist insbesondere der Kontrast zu der Warnung vor den Infektionsfolgen, die ja immer mit großer Intensität betrieben wurde.
Abweichend von der vorherrschenden Meinung in diesem Forum, war es richtig, zu warnen: Der Staat hat die Bürger auf Gefahren hinzuweisen und auch die Zeichnung von Worst-case-Szenarien ist richtig, denn nur bei der Beachtung aller Möglichkeiten können letztlich sachgerechte Entscheidungen getroffen werden. Entsprechendes wird ja auch von Lauterbach-Gegnern selbst praktiziert, zB bei der Prognose von Auswirkungen der Saktionen und Waffenlieferungen im Russland-Ukraine-Konflikt.
Wenn es aber richtig ist und war, vor den Gefahren des Virus zu warnen, so wird die auffallende Stille, wenn um die Gefahren der Impfung geht, umso unverständlicher. Lauterbach hätte von Anfang an auch die Bürger auch in diesem Punkt mehr sensibilisiern müssen und er sollte dieses Versäumnis nunmehr unbedingt korrigieren..
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Kommentar von Arno Nühm
Ich gehe jede Wette ein, dass sie im Herbst oder spätestens im Winter wieder nach der Zwangsimpfung schreien. Ganz egal ob bis dahin bewiesen ist, dass diese "Impfstoffe" lebensgefährlich sind und nicht wirken.