Toddn Kandzioras Wochenrückblick 07/2022

Alle machen auf - Deutschland hält dicht

von Toddn Kandziora

Kolumnist Toddn Kandziora bleibt nachdenklich. Aber mitten hinein in sein Bündel düsterer Gedanken fallen neuerdings auch Hoffnungsstrahlen.© Quelle: Freepik.com / Jcomp

Der Morgen ist ruhig. Kaum ein Wind, der mir um die Nase weht. Gestern war das anders. Da stürmte es so stark, dass ich fürchtete, beim morgendlichen Gassigang über die vom tagelang anhaltenden Regen durchgeweichten Felder einfach hinweg geweht zu werden.

Heute ist es wieder ruhiger. Glaube ich den Verlautbarungen einiger Medienorgane, dann kommt der große Regen noch an diesem Abend und ein größerer, noch viel stärkerer, ja extremer Sturm über Nacht.

Der Bevölkerung wurde geraten, daheim zu bleiben. Sicher in den eigenen vier Wänden. Besser noch wäre, die Bevölkerung geht in den nächsten Tagen gar nicht mehr vor die Haustür. Befolgt die Anweisungen. Denn draußen vor der Tür lauert die Ungewissheit. Das Böse. Gar der mögliche Tod.

Morgen, ja morgen da kann unser Leben kein richtiges mehr sein. Denn schon morgen können die Russen vor der Haustür stehen und mir die Kartoffeln aus dem Keller holen. Morgen fliegt mir womöglich nicht nur ein entwurzelter Baum über den Gartenzaun, morgen könnte - glaube ich einem verwirrten Menschen, der in dieser Zeit zum Gesundheitsminister gemacht wurde – morgen könnte mir eine noch gefährlichere Virusvariante durch die Poren meiner Schutzmaske schlüpfen und mich tödlich infizieren.

Sollte ich dann aber ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen wollen, könnte diese einer ungeimpften Schandperson gegenüber verweigert werden. So zumindest, wenn es nach dem Willen anderer verwirrter Geister in diesem umgedrehten Land geht.

Verwirrte Geister, die etwas zu sagen haben, die scheint es derzeit zur Genüge in unserem vergehenden Land zu geben. Verwirrtheit in Verbindung mit einer krankhaften Selbstüberschätzung der eigenen Fähigkeiten scheint mir heute unverzichtbar zur Erlangung einer Führungsposition in Politik oder Medien geworden zu sein.

Frau, schwul, divers, halt überhaupt irgendwie anders zu sein, das hilft im neuen Deutschland inzwischen ein gutes Stück weiter auf der Leiter zum Erfolg. Dieser Leiter, die einem hier geborenen, alten wie dummen Mann nicht mehr zur Verfügung steht. Nicht mehr zur Verfügung stehen darf.

Wem dieser Tage noch etwas an diesem Land, seinen Leuten und unser aller Freiheit liegt, ist woanders zu verorten: An so einem kalten, regnerischen und stürmischen Montagabend auf der Straße. Bei seinesgleichen. Dort, wo er hingehört.

Im Bundestag, da sitzen die anderen. Zum großen Teil solche, denen dieses Land und seine Leute weniger am Herzen liegen als die nächste Diätenerhöhung oder die (Geschlechts-) Umwandlung zum vermeintlich besseren Menschen.

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Nicht wenige packen ihre Koffer oder sitzen längst auf ihnen. Sie sind vorbereitet, das Land zu verlassen. Ihr Geburtsland, das ihnen nicht mehr das eigene scheint, das nicht mehr danach ausschaut. Ein Land, das nicht mehr riecht, nicht mehr klingt, nicht mehr schmeckt und nicht mehr aussieht wie früher.

Ein Land, das sich nicht mehr gut genug zum Verbleiben anfühlt. Ein Land, in dem wir uns einst als freie Bürger fühlten. Fühlen durften. Ein Land, das von immer mehr Deutschen immer weniger als Heimatland erfahren wird. Das Land darf nicht mehr als Heimatland empfunden werden. Aber schon darüber nachzudenken, eine derartig Empfindung auszusprechen, macht in dieser Zeit verdächtig.

Verdächtig ist auch, wer sich nicht den neuen, gesetzlich verordneten Verrücktheiten unterordnet. Ist nicht heute schon „Querdenker“, ein rechtsextremer Impfgegner, ein übler Querulant, gar Regierungsfeind, der abends mit seinen Nachbarn gemeinsam spazieren geht? Für solche Unpersonen, bald vielleicht schon „Terroristen“ genannt, gibt es kein Staatspardon und keinerlei Spielraum mehr von Seiten der herrschenden Politik und ihren Medien. Und vielleicht gibt es bald sogar keine Gesundheitsversorgung für Ungeimpfte mehr.

Wie weit werden sie gehen? Und wie weit werden viele bereit sein, den ihnen verordneten Weg mitzugehen? Wie weit werde ich bereit sein zu gehen, um den von mir gewählten Weg weiterhin zu beschreiten? Werde ich mich im nächsten Monat „impfen“ lassen? Nein. Freiwillig nicht. Und mit einem bisher nicht ausreichend erforschten mRNA Serum, das ich auf „eigene Gefahr“ hin gespritzt zu bekommen verpflichtet werden soll, schon einmal gar nicht.

Existenzielle Fragen dieser Zeit, die sich viele stellen. Jeder muss hier für sich selbst entscheiden, was zu tun oder nicht zu tun ist. Wie weit wir bereit sind für unsere Rechte, unsere verbliebene Freiheit uns "gerade zu machen".

Wie wird mit mir verfahren, wenn die Zeit gekommen ist? Damit an solchen wie mir der Impfvollzug vermeldet werden kann? Werde ich, wenn es aktenkundig ist, dass ich im Verlauf des Jahres noch immer nicht „geimpft“ bin, am Morgen aus dem Haus geholt, um zu einem „Impfgesundheitszentren“ geschleppt zu werden? Was ist man dann bereit, mit mir zu veranstalten, damit ich mich endlich „freiwillig“ impfen lasse?

Oder werde ich nach einer behördlichen Bekanntmachung meines Impfstatus mit Bußgeldern überschüttet werden? Mit Zahlungsaufforderungen, die ich nicht begleichen kann, selbst wenn ich es wollte? Und dann? Muss ich meine Geldstrafen wegen „Impfverweigerung“ mit einem mRNA Serum mit Mindesttagessatz von 25 Euro in einem neu erbauten Gefängnis extra für Ungeimpfte absitzen? Werde ich dann dort, im Gefängnis „freiwillig geimpft“ werden?

Das sind nur einige der komischen Gedanken, die mir heute Morgen durch den Kopf gingen. Aber ich mache mir wieder nur einen Spaß aus allem. Aus dieser sonderlichen, von mir so wahrgenommenen neuen Realität. Wie so oft schon in den letzten zwei Jahren der verordneten Angst im Glauben Coronas. Ich schreibe hier Satire. Wisst ihr doch.

Die „da oben“ machen keinen Spaß. Die ziehen das Ding Corona durch. Bis zur letzten, hundertmillionfach bestellten Impfdosis. Und „die da oben“, die ziehen ihr Ding inzwischen im Alleingang gegen den Rest der Welt durch. Alle machen auf. Deutschland hält dicht.

Deutschland bleibt fest im Glauben. Und die neuen Oberdeutschen, die heute sagen dürfen, wohin ich morgen zu gehen habe, die meinen es, wie sie es sagen. Die machen ernst. Komme da, was wolle.

Warum sie das machen? Weil sie im guten Glauben sind. Im Glauben Recht zu haben. Recht zu behalten. Aber im Glanze dieses Rechts und einer derzeit einzig anzunehmenden Meinung werden es von Woche zu Woche weniger auf der Tanzfläche im ehemals so gut besuchten Corona-Klub. Die verbliebenen Gläubigen drehen sich nur unaufhörlich weiter von Lied zu Lied im Kreis der Angst.

Doch irgendwann wird die Musik aufhören, für sie zu spielen. Dann, wenn keiner mehr bereit sein wird, die Kapelle zu bezahlen. Und dann, wenn es endlich ruhig und still um sie wird, die Lichter abgestellt werden, weil ein neuer Morgen die lange Nacht ablöst. Dann wird ihnen bewusst, dass sie viel zu lange wie selbstverliebt ihre Kreise im strahlend bunten Scheinwerferlicht der Medien drehten.

Ich hoffe sehr, dass dieser Tag bald kommt, der uns die Ängste zu nehmen vermag.

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